Es gab auch Männer, die verstanden, dass etwas mehr notwendig sei als das Studium, nämlich das Gebet. Sie sahen ein, dass allein Gott helfen könne. Durch die Propheten hatte Gott verheißen, dass Er in solchen Tagen Seinen Geist gleich dem Spätregen ausgießen werde. Sie fühlten ihre Schwachheit und beschlossen, Gebetsversammlungen abzuhalten, in welchen um die Erfüllung dieser Verheißung gebetet
1820 gab Reverend Haldane Stewart, ein Geistlicher der englischen Kirche, ein Flugblatt mit der Überschrift heraus „Winke für die Abhaltung einer allgemeinen Gebetsversammlung um die Ausgießung des Heiligen Geistes". Das Blatt wurde jahrelang im ganzen Lande, in einer Auflage von 322 000 Exemplaren verbreitet werden sollte. Er mahnte bereits kurz vor der ersten Versammlung zu Albury alle Gläubigen Christen eindringlich zu dem Gebet, Gott möge seinen Heiligen Geist, wie es so vielfach in der Heiligen Schrift verheißen sei, wiedergeben wie am Anfang. Dieser Aufforderung wurde nicht nur in England und Schottland, sondern auch in Deutschland entsprochen.Es folgten darauf mehrere derartige Gebetsversammlungen.
Viele theologische Zeitschriften begannen, über diesen Gegenstand Artikel zu schreiben. Als Folge dieser Vorgänge erhoben sich Stimmen und Herzen zum Throne der Gnade mit der Bitte, es möge doch die Gegenwart des Heiligen Geistes in der Kirche mehr offenbar werden. Man betete um vermehrte Gnade und himmlische Gesinnung, ferner um vermehrtes geistliches Leben und um die Aussendung von Missionaren, sowohl für ihr eigenes Volk als fürandere Völker.
Zum Wesen der Albury-Konferenzen
In dem Dorf Albury auf dem Landsitz des englischen Parlamentsmitglieds Henry Drummond, der Groß-Sheriff der Grafschaft war, versammelten sich etwa 50 Personen verschiedener kirchlicher Richtungen, Geistliche und sehr gebildete Laien, um die prophetischen Bücher der Heiligen Schrift gemeinsam zu durchforschen und dabei den Aufschlüssen nachzugehen, welche die französische Revolution gebracht zu haben schien. Sie besprachen sich u. a. über die Zeichen der Zeit, die geistliche Zukunft und den zweiten Advent des Herrn. Anfangs waren es nur Glieder der englischen Landeskirche. Bald glaubten aber auch einige Methodisten, die sich von dem engen Gesichtskreise ihrer Sekte hatten frei machen können. Endlich wurden auch einige ganz rohe und gottlose Menschen gläubig und tranken nun von der Fülle des lebendigen Wassers Hauptpunkte der prophetischen Forschung als Themata einzelner Konferenztage
- Die Lehre der heiligen Schrift über die „Zeitender Heiden“ (Luk. 21,24; Röm. 11,25) und über den Zweck und Ausgang der gegenwärtigen Haushaltung Gottes.
- Die praktische Bedeutung jener „Zeiten derHeiden“ u.s.w. für die Kirche.
- Die biblische Lehre über den gegenwärtigen und künftigen Zustand der Juden.
- Die hieraus für das Verhalten der Kirche sich ergebenden Pflichten.
- Die Schriftlehre über die zweite Ankunft desHErrn Jesu Christi.
- Die Pflichten, welche der Kirche aus der Rücksicht auf die Wiederkunft Christi erwachsen.
- Die systematische Anordnung und die Chronologie der prophetischen Schriften.
- Was ist uns über die Reihenfolge der mit der Wiederkunft Christi zusammenhängenden Ereignisse geoffenbart?
- Was insonderheit über den großen Schlachttag des allmächtigen Gottes: Harmagedon; und durch welche historische Ereignisse derselbevorgebildet sei?
- Was ist über die Art der Wiederherstellung der zwei und der zehn Stämme geoffenbart?
- Was über die Zustände der Kirche in dieser Weltzeit?
- Die Vorbilder, in denen der Gottmenschnach Seinen beiden Ständen der Erniedrigung und der Herrlichkeit beschrieben ist.
- Die praktische Pflicht derjenigen, die auf die Erscheinung des HErrn warten.
- Welches Licht über den noch unerfüllten Teil des Ratschlusses Gottes empfangen wir aus den Offenbarungen vor dem Gesetz?
- Welches aus dem Mosaischen Gesetze selbst?
- Welches aus den geschichtlichen Begebenheiten des jüdischen Volkes?
- Welches endlich aus den Evangelien und Episteln des neuen Testaments?
- Über die „Zeichen der Zeiten“.
Diese Inhaltsangabe zeigt, wie die Albury-Konferenzen das ganze Gebiet der prophetischen Schriftbetrachtung, sowohl die heilige Geschichte als die eigentlichen Weissagungen durchwanderten, und dabei niemals die Anwendbarkeit ihrer Erkenntnisse auf den Lauf und die jetzige Lage der Kirche aus den Augen ließen. Durchweg wurde die dogmatische und
ethische Seite der großen Fragen nicht weniger als die geschichtlich-prophetische in Betracht gezogen, das Licht früherer Ausleger bis auf die Kirchenväter ebenso fleißig benützt, als eine Fülle und Mannigfaltigkeit modernster politischer, philologischer und selbst naturwissenschaftlicher Einsichten herangezogen, wie sie eben nur ein solcher Kreis bieten konnte; so dass auf diesen Versammlungen wohl mehr Verständnis der heiligen Schrift und Erkenntnis über die Ratschlüsse Gottes zustande kam, als in der Kirche jemals seit den ersten Jahrhunderten so gleichzeitig hervorgetreten ist. Ergebnisse der Verhandlungen Einmütigkeit der Konferenzteilnehmer Über die folgenden Hauptstücke, zugleich Ausgangspunkte und Ergebnisse der Verhandlungen, herrschte volle Einmütigkeit unter den Versammelten:
1. Die gegenwärtige christliche Haushaltung wird nicht durch eine immer mehr zunehmendeKraft und Ausbreitung der Predigt des Evangeliums zuletzt unmerklich in das Gottesreich übergehen, sondern durch schwere Gerichte, die auf die Zerstörung des jetzigen KirchenundStaatswesens abzielen werden, in ähnlicher Weise endigen, wie vormals die jüdische Haushaltung.
2. Im Verlauf der auf die Christenheit herabtriefendenGerichte werden die Juden ihrem Lan
de zurückgegeben und als Volk wieder hergestellt
werden.
3. Die Gerichte aber beginnen bei dem Teile der
Kirche, welcher bis dahin am meisten begünstigt
war und darum auch der meist verantwortliche
ist.
4. Auf die Gerichte wird eine Periode allgemeiner
Glückseligkeit für das Menschengeschlecht, ja
für alle irdische Kreatur folgen, die man kurz
als das tausendjährige Reich bezeichnet.
5. Die Wiederkunft Christi geht dem tausendjährigen
Reiche voraus oder tritt zum Beginn desselben
ein.
6. Eine große prophetische Periode von 1260
Jahren, die unter der Regierung Justinians begann,
ist zur Zeit der französischen Revolution
abgelaufen; von da beginnen die Ereignisse,
welche die Zukunft Christi unmittelbar einleiten
und diese also in Bälde erwarten lassen.
Übrigens hat sich nur die kleinere Hälfte der zu
Albury fünf Jahre lang alljährlich versammelten
Schriftforscher den weiteren Schritten des HErrn
nach 1830 angeschlossen. Vier derselben: Drumchurch
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mond, Perceval, Tudor und W. Dow wurden in der
Folge zum apostolischen Amte; andere wie Irving,
Owen, Hooper, Bayford, Admiral Gambier, zu anderen
hervorragenden Diensten in der Kirche berufen. Mehrere
haben sich, als es zu Taten kam, scheu zurückgezogen
oder unentschlossen gehalten; einige starben;
nur Einer ist in offener Feindschaft gegen das
Werk des Geistes übergegangen, dessen Anfänge alle
gemeinsam so sehr gefördert hatten.
Erster Advent des Jahres 1826
1. Albury-Konferenz
Am ersten Advent 1826 tagte zum ersten Mal die
Versammlung von Geistlichen und Laien, die unter
dem Namen „Albury-Konferenz“ bekannt wurde, auf
dem Landsitz von Henry Drummond zu Albury Park
in Surrey. Den Vorsitz übernahm der Ortspfarrer von
Albury, Hugh McNeil.
Sie blieben drei Wochen lang versammelt, in drei
Sitzungen täglich.
Ein Teilnehmer berichtet:
„Die Absicht unserer Frühsitzung war eine zweifache,
zuerst das Gebet, in welchem wir vom
HErrn das Licht, die Weisheit, die Geduld und
Hingebung für Seine Ehre, die Gemeinschaft der
Heiligen und jegliche zu unserer Arbeit nötige
Gabe und Gnade des Heiligen Geistes erflehten –
ein Dienst, den jedesmal einer der anwesenden
Geistlichen verrichtete; demnächst ein Vortrag,
den ein zuvorbestimmtes Mitglied hielt, um in
das Thema des Tages einzuleiten, den Inhalt und
die Argumente desselben in guter Ordnung und
möglichster Vollständigkeit aus der heiligen
Schrift darzulegen und somit einen Leitfaden für
die Verhandlung darzureichen. Dann wurden
zwei Stunden Pause gemacht, damit die Brüder
Zeit gewännen, sich so großen Fragen gegenüber
vor dem HErrn zu sammeln, und in der bevorstehenden
zweiten Sitzung sprechen zu können
als aus Überzeugung und vollem Gewissen, nicht
nach ungewisser Meinung und augenblicklichen
Eindrücken. Um 11 Uhr kamen wir wieder zusammen,
und nun fragte nach kurzem Eröffnungsgebet
der Vorsitzende jeden der Reihe nach
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um seine Ansicht der Sache. Es war keine andere
Berufung gestattet als die auf die heilige Schrift,
deren Originaltext und andere ausgiebige Hülfsmittel
uns vorlagen. So hatte jeder volle Gelegenheit,
die Art und Gründe seiner Überzeugungen
auszusprechen, und die Freiheit, die Fülle, die
gegenseitige Ehrerbietung und vor allem der tiefe
Respekt vor dem Worte Gottes, womit dies geschah,
hat unsere Seelen jedesmal erquickt. Diese
Sitzung dauerte, da jeder Anwesende seine
Meinung aussprechen sollte, vier bis fünf Stunden.
Waren wir einmal ermüdet, so erfrischten
wir uns durch Gebet, das wir als Hauptwaffe gegen
Einflüsterungen Satans betrachteten. Den
Schluß bildete eine Danksagung, die einer der
Geistlichen je nach der Bestimmung des Vorsitzenden
darbrachte. In einer Abendsitzung endlich
wurden die gemeinschaftlichen Resultate gezogen,
die noch übrigen Differenzpunkte und
sonstigen Schwierigkeiten des Themas ausgesprochen
und dann das Tagewerk mit dem Gesange
eines Hymnus und einem Abendgebete beschlossen.“
Diese Ordnung der ersten Albury-Konferenz wurde
auch bei den folgenden beibehalten.
Auf dieser Konferenz wurden 7 Hauptpunkte besprochen
und zwar:
1. Die Lehre der Heiligen Schrift über „die Zeiten
der Heiden“
2. Die Pflichten der Diener gegenüber den Kirchen
aus den Heiden
3. Die Zukunft der Juden
4. Unser Verhältnis zu den Juden
5. Das System der prophetischen Visionen und
die Zahlen aus den Propheten Daniel und der
Offenbarung St. Johannes
6. Die Lehre der Schrift über den zweiten Advent
7. Die diesbezüglichen Pflichten der Kirche
Ein Teilnehmer an der Albury-Konferenz
schreibt:
„Dies alles sind Dinge, worüber wir einstimmig
der Meinung sind, dass wir nichts darüber wissen.
Wir gleichen Seeleuten, die ohne Kompass,
Polarstern oder Seekarten sind. Es könnte ein
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allgemeiner Vorwurf allen, die sich mit dieser Materie
befasst haben, darüber gemacht werden,
dass unter ihnen nicht einmal zwei gefunden
wurden, die in irgendeinem Punkte dasselbe
dachten. Darum ist auch das, was ich jetzt noch
hinzufüge, etwas ganz Auffallendes, nämlich dass
wir, die Glieder der Konferenz, zum größten Teil
uns gegenseitig nicht kennend und aus sehr verschiedenen
Kirchenabteilungen und Provinzen
stammend, und in keiner Weise gegenseitig beeinflusst,
trotzdem so geführt und durch den einen
Geist der Wahrheit und Liebe also gedrängt
wurden, dass wir einen Weg fanden, der zur
Harmonie und Übereinstimmung in allen diesen
Fragen führte."
Sie wurden eins darin, „dass wir nach dem zweiten
Advent des Herrn Ausschau halten müssten, der
kommen würde, um persönlich die toten Leiber Seiner
Heiligen aufzuerwecken und mit ihnen auf Erden
zu regieren." Darum wurde auch von allen der größte
Eifer gefordert - von einem jeden an seiner Stelle -
und ein furchtloses Festhalten mit liebevoller Warnung
in der „Predigt zur Heiligung für jedermann!“
1827
„Gespräche über Weissagung“,
1. Teil
Die gewonnenen Erkenntnisse
der Albury-Konferenz wurden
erstmalig unter einem angenommenen
Namen in einem
Buch veröffentlicht, dass die Bezeichnung
„Gespräche über
Weissagung" trug. Das Wichtigste
an diesem Buch ist, dass es
uns Einblick in die von christlichen
Menschen gewonnenen Erkenntnisse
gibt, die erlangt wurden,
bevor eine Wiederbelebung
des Wortes der Weissagung
stattgefunden hatte und bevor
Apostel als solche gekennzeichnet
worden waren.
1827
Versammlung zu London
Gleichzeitig mit den Albury-
Konferenzen, tagte zu London eine
Versammlung, die des öfteren
zusammen kam. Dieses Treffen
fand im Haus des Herrn Tudor
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Seite 32
statt; u. a. nahmen daran die Herren Henry Drummond,
John Owen Tudor und Dr. Thompson teil. Sie
befassten sich mit dem Buch Hesekiel. Die Ergebnisse
dieses Studiums werden im Britischen Museum
aufbewahrt.
1828
3. Albury-Konferenz
Im Dezember 1828, also in der Adventszeit, begann
die dritte Albury-Konferenz und wurde der zweite
Band der „Gespräche über Weissagung"
herausgegeben. Diese Zusammenkunft dauerte acht
Tage und wurde im Hause des Herrn Drummond in
Albury-Park gehalten. Die Leitung hatte der
Kirchenspielpfarrer McNeil. Man gelangte zu dem
Schluss, dass die geistlichen Gaben nicht etwa
aufgehört hätten, weil sie nicht mehr notwendig waren,
sondern dass die Ursache dieses Aufhörens in
einem Mangel an Glauben, an warmem und lebendigem
Glauben, zu suchen war.
1829
4. Albury-Konferenz
Im Dezember 1829 kam die Albury-Konferenz zu
ihrer vierten Versammlung zusammen und sie forderte
zur Fürbitte für die Kirche, zur Befreiung aus ihrem
babylonischen Zustand auf.
1. März 1829
Im März 1829 wurde die
prophetisch-theologische Monatsschrift
„Morning Watch"
(„Morgenwache“) herausgegeben.
Der Herausgeber, Herr John
Owen Tudor, war ein großer Gelehrter.
Man schätzte es als ein
interessantes Blatt und es erschien
von 1. März 1829 bis
zum 1. Juli 1833. Die „Morgenwache“
ward von der Redaktion
freiwillig geschlossen, als die meisten ihrer regelmäßigen
Mitarbeiter durch die Stimme des Heiligen Geistes
zu Ämtern in dem Hause Gottes berufen, sich verpflichtet
fühlten, ihre Kräfte ausschließlich dem Werke
ihres Amtes zu widmen und der Kirche darin besser
zu dienen, als durch die periodische Presse.
Die Ankündigungen des Vorworts bezeichnen die
durchgängige Haltung des Organs:
„Lasset eure Sache vortragen, spricht der HErr;
bringet herzu eure Beweise, spricht der König in
Jakob. Lasset sie beibringen und uns verkündigen,
was sich begebe, dass wir darauf achten
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und erkennen sein Ende, oder lasset uns hören,
was zukünftig ist.“ (Jes. 41,21).
Mai 1829
Irving bereist Schottland
Die Aufmerksamkeit dehnte
sich nunmehr über stets größer
werdende Kreise aus. Im Mai
1829 ging Irving nach Schottland
und predigte von Ort zu
Ort. In Annan sprach er vor l0
000 Zuhörern, danach in Edinburg
vor 13 000 Zuhörern. So
besuchte er 8 bis 10 Städte und
brachte überall hin die Botschaft
von der Bereitung der
Kirche.
1830
Es war eine Zeit großer Unruhe; es gab Aufstände
in Polen, Italien und Deutschland. Es war offener
Krieg zwischen Belgien und Portugal. Die Revolution
in Frankreich, wo man den König entthronte, hatte in
England starken Widerhall gefunden. Überall war die
Bevölkerung unzufrieden, und überdies war die Kirche
in einander feindlichen Parteien hoffnungslos zerteilt.
Während man in den kirchlichen Parteien sich
gegenseitig wegen Lehrstreitigkeitsfragen bekämpfte,
fand der Herr in den Kreisender geistlich Interessierten,
die um die „Ausführung aus Babel" beteten,
Raum für Sein Werk.
1830
5. Albury-Konferenz
Im Juli 1830 wurde die letzte
der Albury-Konferenzen abgehalten,
insgesamt war man also
fünfmal versammelt. In dieser
fünften und letzten Konferenz
wurde durch den Sprecher
McNeil als Vorsitzenden eine Resolution
angenommen des Inhalts,
dass es eine Pflicht sei,
immerfort um die Wiederbelebung
der Gaben, die in der ersten
Christenheit gesehen wurden, zu bitten; nämlich
um Weisheit, Erkenntnis, Glaube, Heilungen, Wunder,
Weissagung, Unterscheidung der Geister, Zungen
und Auslegung der Zungen.
In ihrer Schlußsitzung wurden neben Verhandlungen
über die zeitige Lage der ganzen Kirche und
einzelne besondere Vorkommnisse in England und
Schottland, auch ein eingehender Bericht über die vor
kurzem in Westschottland lautgewordenen Geistesgachurch
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ben erstattet, und im Zusammenhang gerade hiermit
die Angemessenheit der von Stewart angeregten Gebetsübungen
um eine verstärkte Ergießung des Heiligen
Geistes neuerdings in Betracht genommen. Die
Versammelten einigten sich zuletzt zu mehreren Resolutionen,
welche der Vorsitzende, Hugh McNeil,
Rektor von Albury – er, nachmals ein bitterer Gegner
derselben Sache – dahin formulierte:
1. Daß es aufgrund unserer bisherigen Erfolge
um so mehr Pflicht sei, nach dem Sinne des
HErrn, wie Er ihn in Seinem Worte geoffenbart
hat, zu forschen.
2. Daß wir uns wegen des herabgekommenen Zustandes
der ganzen Kirche vor Gott zu demütigen
haben.
3. Daß wir insonderheit für die Geistlichkeit zu
beten und die Sünden unserer Brüder zu bekennen,
dann aber auch offen gegen die kirchlichen
Missbräuche in diesen Ländern zu zeugen
haben, wie namentlich gegen die Predigt
notorisch falscher Lehre unter der Konnivenz
der Bischöfe; gegen die Verbindungen mit Socinianern
und anderen Irrlehrern zu angeblich
christlichen Liebeswerken u. dergl.
4. Es ist ferner unsere Pflicht, für die Wiedererweckung
der Gaben zu beten, welche die erste
Kirche besaß, als da sind: Weisheit, Erkenntnis,
Glaube, Heilungen, Wunderkräfte, Weissagung,
Geisterunterscheidung, mancherlei Zungen
und Auslegung der Zungen (1 Kor. 12).
5. Weiter wird anerkannt, dass wir im Gewissen
gebunden sind, über die berichtetermaßen im
Westen von Schottland vorhandenen Geistesgaben
gründliche Nachforschungen anzustellen.
6. Auch dass wir zur Unterstützung der Geistlichen
verpflichtet sind, die wie Campbell, Mac
Lean u. a. m. wegen ihres treuen Zeugnisses
angegriffen und in ihren Ämtern gefährdet
sind.
7. Dass insbesondere Herr Irving, der in der letzten
Zeit wegen seines Zeugnisses zu einer Zielscheibe
für die Ungläubigen und Spötter geworden
ist, den kräftigsten Beistand aller
Gläubigen verdiene.
Mit solchen Erklärungen endigten dann die Konferenzen
dieser Männer, welche damals in dem geistlich
am meisten vorgeschrittenen Lande der Chrischurch
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tenheit wiederum die höchste Stufe des Fortschrittes
darstellten.
Die Albury-Versammlungen wurden von dem Augenblick
an unmöglich, da ihre Mitglieder, die in der
prophetischen Theorie so einstimmig gewesen waren,
in der Beurteilung der neuen prophetischen Tatsachen
auseinandergingen; auch überflüssig, sobald der
HErr selbst vollkommenere Wege zur Erkenntnis Seines
Sinnes und Willens eröffnet hatte.
19. September 2021
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