* Apostel von 1985 bis 1989
- geboren am 11. Dezember 1957 in Lucunga, Angola
- gestorben am 27. August 1989 zwischen Uige und Luanda, im Norden Angolas
Amtstätigkeit
- 6. August 1983: Diakon durch Apostel Alfred Kusserow in Luanda, Angola
- 18. September 1983: Priester
- 7. Dezember 1983: Evangelist
- 13. Juni 1984: Bezirksevangelist durch Bezirksapostel Hermann Engelauf in Köln-Ehrenfeld, Nordrhein-Westfalen
- 25. August 1985: Apostel durch Stammapostel Hans Samuel Urwyler in Bielefeld, Nordrhein-Westfalen
Arbeitsbereich
Angola, São Tomé e Príncipe
Lebenslauf
„Am 11. Dezember 1957 wurde ich in Lucunga, einer kleinen Stadt im Norden Angolas, geboren. Den Namen Sukami erhielt ich von meiner Mutter Sukame Eva Maria, der Name Landu bedeutet, daß ich als drittes Kind geboren wurde, und Ronsard ist mein eigener Name. Außer meiner Muttersprache Kikongo habe ich Sprachkenntnisse in Portugiesisch, Französisch, Lingala und ein wenig in Kimbundu. Ich wuchs in bescheidenen Verhältnissen bei meinen Eltern auf; von meinen acht Geschwistern befinden sich drei bereits im Jenseits.“
Als ich sieben Jahre alt war, wanderten meine Eltern über die nahegelegene Grenze nach Zaire aus. Dort besuchte ich die Schule und erhielt eine Berufsausbildung. Während dieser Zeit hörte ich zum ersten Mal von der Neuapostolischen Kirche, wo ich das Gnaden- und Apostelamt kennenlernte. Als ich 22 Jahre alt war – im Jahre 1979 –, kehrte ich nach Angola zurück. In Uige, im Norden Angolas, arbeitete ich in meinem erlernten Beruf als Mechaniker für Industriemaschinen. Nach meiner Rückkehr nach Angola stand in meiner Seele das große Verlangen, daß auch in meinem Heimatland einmal Apostel Jesu Christi arbeiten mögen. 1980 verzog ich von Uige nach Luanda, der Hauptstadt Angolas. Dort fanden wir uns in einem Kreis junger Leute, die in der Erwartung lebender Apostel standen, regelmäßig zu Glaubensgesprächen zusammen. Unsere Gruppe nannten wir ‚Aspiranten‘, wußten wir doch im Inneren unserer Seele, daß wir das noch nicht gefunden hatten, worauf wir so sehnlich warteten: Botschafter Jesu Christi, die in unserem Land die vom Herrn aufgetragene Arbeit durchführen würden. Im Jahre 1981 lebte ich für einige Zeit in Deutschland, wo ich studierte. Hier suchte ich aber auch die Kirche, in der wieder Apostel tätig sind. Eigenartigerweise ist es mir damals nicht gelungen, mit ihr Verbindung aufzunehmen. Nach meiner Rückkehr heiratete ich am 15. Mai 1982 meine Frau Bele Magua Ronsard. Sie ist mir eine treue Gehilfin, und wir sind dem himmlischen Vater dankbar, daß er unsere Ehe mit zwei Söhnen gesegnet hat. Im Oktober 1984 erhielten wir von unserem Bezirksapostel Engelauf nachträglich den Segen Gottes zu unserem Ehebund, vorher hatte es dazu keine Möglichkeit gegeben.
Ende Juli des Jahres 1983 traf ich auf der Straße einen Freund, der mir freudig berichtete, daß Apostel der Neuapostolischen Kirche aus Deutschland in Luanda eingetroffen seien. Sofort machte ich mich auf den Weg, um sie zu treffen. Die erste Begegnung mit den Aposteln Kusserow und Brinkmann erlebte ich in einem kleinen Hotel. Im Namen der Gruppe der Aspiranten habe ich die Apostel am Abend des gleichen Tages in mein Haus eingeladen, wo wir ihnen das Wort entgegenbrachten:
‚Und er wird senden seine Engel mit hellen Posaunen, und sie werden sammeln seine Auserwählten von den vier Winden, von einem Ende des Himmels zu dem andern‘ (Matthäus 24, 31).
Sofort wußten wir: Nun hat der Herr unser Beten erhört und uns seine Hirten für unsere Seelen gesandt, denn wir waren wie Schafe, die keinen Hirten hatten.
Am 6. August 1983 hielten die Apostel die ersten Gottesdienste in unserem Hause. Mit meinen Freunden durfte ich zu denen zählen, die während dieser Begegnung mit den Aposteln den Heiligen Geist, das Unterpfand zur ewigen Herrlichkeit, empfangen haben. Am gleichen Tag übertrug mir der Apostel Kusserow das Diakonenamt. Einige Zeit später, am 19. September 1983, empfing ich das Priesteramt, und am 7. Dezember 1983 das Evangelistenamt. Zu Pfingsten des Jahres 1984 hatte ich die große Gnade, an dem Gottesdienst teilnehmen zu können, den der Stammapostel in Dortmund hielt. Es war ein gewaltiges Erleben, diesem wunderbaren Gottesmann gegenüberstehen zu dürfen. Einige Tage später, am 13. Juni 1984, setzte mich der Bezirksapostel Engelauf zum Bezirksevangelisten.
In einem unvergeßlichen Gottesdienst empfing ich in Bielefeld, Bundesrepublik Deutschland, durch den Stammapostel Urwyler am 25. August 1985 das Amt eines Apostels Jesu Christi.
Es ist mein Wunsch und mein inniges Bitten, daß der liebe Gott mir allezeit die Kraft schenken möge, zum Wohl und Segen der Gotteskinder in Angola und der Exklave Cabinda zu dienen. Zu meinem weiteren Arbeitsbereich gehören auch die Inseln des Staates São Tomé e Príncipe. Im Glauben, Aufschauen, Vertrauen und völligen Einssein will ich an der Hand unseres Bezirksapostels und Stammapostels bleiben, bis der Herr uns alle zu sich nimmt in den Hochzeitssaal.“
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Bericht auf "nac.today":
„Er war ein junger, tiefgläubiger und visionärer Gottesmann“ beschreibt Bezirksapostel i.R. Armin Brinkmann seinen Weggefährten Apostel Sukami Landu Ronsard, den ersten Apostel aus Angola. Er starb am 27. August 1989 im Alter von 31 Jahren bei einer Fahrt durch das afrikanische Bürgerkriegsgebiet. Heute jährt sich zum 30. Mal seine Ordination zum Apostel.
Am 25. August 1985, vor 30 Jahren, hielt Stammapostel Hans Urwyler einen Gottesdienst in der Rudolf-Oetker-Halle in Bielefeld. An diesem Tag wurden für drei von Nordrhein-Westfalen aus betreute Länder je ein Apostel ordiniert: Nicoló Augello für Brasilien-Nord, Manuel Luiz für Portugal und Sukami Landu Ronsard für Angola. Apostel Ronsard war damals 27 Jahre alt und einer der jüngsten Apostel in der Geschichte der Kirche. Durch seine Ordination wurde die Arbeit in Angola erleichtert, weil der Apostel ständig im Land lebte. Heute gilt Apostel Ronsard als Wegbereiter der Neuapostolischen Kirche in Angola.
Einer der ersten Amtsträger
Das erste Mal Kontakt mit der Neuapostolischen Kirche hatte Sukami Landu Ronsard in Zaire, wohin seine Eltern ausgewandert waren. Er hat dort mit einem Freund die Gottesdienste besucht. Er ist dann 1979 nach Angola zurück. Einige Jahre später, in 1983, hörte er dann von der Neuapostolischen Kirche erneut. Damals reisten erstmals neuapostolische Seelsorger aus Nordrhein-Westfalen nach Angola in Südwestafrika. Die ursprünglich geplante Weiterreise ins Landesinnere war aufgrund der kriegerischen Auseinandersetzungen nicht möglich, so dass die Gruppe in der Hauptstadt Luanda blieb. Seit der Unabhängigkeit 1975 tobte in einigen Provinzen Angolas ein heftiger Bürgerkrieg zwischen früheren Unabhängigkeitsbewegungen. Dieser dauerte mit kurzen Unterbrechungen bis 2002.
Über einen Freund bekam Sukami Landu Ronsard den Hinweis, dass Apostel der Neuapostolischen Kirche aus Deutschland in Luanda weilten. Ronsard war zu der Zeit verheiratet und hatte 1981 für kurze Zeit in Deutschland gelebt, wo er nach der rechten Kirche suchte. Zurück in Angola gründete er eine christliche Gruppe junger Männer, die sich regelmäßig zu Glaubensgesprächen trafen und aus tiefstem Herzen Gott und lebende Apostel suchte. Sie nannten sich „Aspiranten“.
Nach der Begegnung mit der Reisegruppe um die Apostel Alfred Kusserow und Brinkmann, lud Sukami Landu Ronsard die Seelsorger aus Deutschland zu sich nach Hause ein. Nach vielen Gesprächen mit den Aspiranten empfingen aus dieser Gruppe am 6. August 1983 dreißig Gläubige das Sakrament der Heiligen Versiegelung. Sukami Landu Ronsard empfing im gleichen Gottesdienst das Diakonenamt. „Wie gläubig diese Gruppe der Aspiranten war, ist auch daran zu erkennen, dass nahezu alle versiegelten Brüder später als Amtsträger tätig waren“, berichtet Bezirksapostel i.R. Armin Brinkmann.
Wegbegleiter auf allen Reisen
Einen Monat später reiste Apostel Brinkmann erneut nach Angola und fuhr mit Diakon Ronsard nach Uíge, das etwa 300 Kilometer von der Hauptstadt Luanda entfernt liegt. Es war die erste von vielen gemeinsamen Reisen der beiden Pioniere der Neuapostolischen Kirche in Angola. „Ohne ihn hätte ich die zahlreichen Reisen durch das vom Bürgerkrieg geprägte Land nicht überstanden. Er konnte aus dem Nichts einen Kanister Benzin besorgen“, erinnert sich Bezirksapostel Brinkmann.
Zurück in Luanda wurde Diakon Ronsard zum Priester ordiniert. Beim nächsten Besuch von Apostel Brinkmann empfing er das Evangelistenamt. „So schnelle Ordinationen waren damals an der Tagesordnung“, sagt Bezirksapostel Brinkmann heute. Sukami Landu Ronsard war ihm früh aufgefallen: Er war tiefgläubig, visionär, charismatisch und sprach gut portugiesisch. Zudem hatte er gute Bibelkenntnisse. „Damals waren wir stundenlang im Auto unterwegs, haben jeden Tag mehrere Gottesdienste gehalten. Da es keine administrativen Besprechungen gab, haben wir den ganzen Tag über den Glauben und die Lehre der Kirche sprechen können“, berichtet der Bezirksapostel im Ruhestand.
Ende 1983, im ersten Jahr der Tätigkeit der Kirche in Angola, waren drei Gemeinden entstanden: Luanda, Uíge und Malanje. Die Kirche zählte rund 300 Mitglieder. Heute, 32 Jahre später, sind es etwa 249.000 neuapostolische Christen, die sich in mehr als 2.000 Gemeinden versammeln.
Anschlag auf die Reisegruppe
Im Jahr 1989 kam es dann zu einem Ereignis, dass die ganze neuapostolische Welt erschütterte und vielen bis heute in Erinnerung ist. Anfang des Jahres deutete in Angola alles auf eine baldige Beruhigung der Bürgerkriegssituation hin; eine gemeinsame Erklärung zwischen der Regierungspartei und den Rebellen wurde unterschrieben. So fuhr Apostel Armin Brinkmann im August gemeinsam mit den Aposteln Ronsard und José António Livamba in den Norden. Am Sonntag, 27. August 1989, feierten sie einen Gottesdienst in Uíge. Danach sollte es zurück nach Luanda gehen. Apostel Brinkmann drängte zum Aufbruch, da er vor Einbruch der Dunkelheit am Ziel sein wollte.
Apostel Livamba blieb vor Ort, die Apostel Brinkmann und Ronsard sowie weitere Amtsträger machten sich in dem weißen Jeep auf den Rückweg. Gegen Mittag, nach etwa einer Stunde Fahrt, eröffneten am Ortsausgang von Uíge drei Männer ohne Vorwarnung von rechts das Feuer auf den Jeep der Gruppe. „Apostel Ronsard wurde getroffen und kippte sofort zur Seite, mit dem Kopf auf meine Schulter“, erinnert sich Bezirksapostel Brinkmann. Ihn selbst traf ein Projektil am rechten Bein. Da das Geschoss durch die Polsterung des Beifahrersitzes an Kraft verloren hatte, drang es nicht in den Körper ein, aber lähmte durch den Aufprall das Bein. Ein Splitter verletzte die Vene im linken Arm, was zu hohem Blutverlust führte. Ein weiterer Splitter traf Apostel Brinkmann in die Lippe. Die weiteren Mitfahrer im hinteren Teil des Wagens blieben unverletzt.
Sofort nach den ersten Schüssen gab Apostel Brinkmann Gas und brachte den Wagen, der wie durch ein Wunder fahrtauglich geblieben war, aus dem Gefahrenbereich. „Apostel Ronsard atmete schwer. Er sagte noch: Apostel, ich werde jetzt sterben“, berichtet Bezirksapostel Brinkmann, der dann noch eine halbe Stunde bis zu einer katholischen Einrichtung weiterfuhr, wo er ärztlich versorgt werden konnte.
Die Beerdigung von Apostel Ronsard führte Apostel Brinkmann wenige Tage später in Luanda durch. Apostel Ronsard hinterließ seine Frau Jacky und drei Kinder. Sein ältester Sohn Didier ist in die Fußstapfen seines Vaters getreten und dient heute als Evangelist und Vorsteher einer Gemeinde in Luanda.
Gedenkstein erinnert an Apostel Ronsard
Apostel Ronsard hat in den vier Jahren seiner Tätigkeit den Grundstein für die bis heute segensreiche Entwicklung der Kirche in Angola gelegt, würdigt Bezirksapostel i.R. Brinkmann seinen Weggefährten und Freund heute. Apostel Ronsard gründete in vielen Provinzen des Landes die ersten Gemeinden, versiegelte Hunderte Gläubige und ordinierte viele Amtsträger.
Heute erinnert ein Gedenkstein 25 Kilometer vor Uíge an Sukami Landu Ronsard, den ersten angolanischen Apostel der Neuapostolischen Kirche. Bezirksapostel Brinkmann konnte die Gedenkstätte 2009 bei einer Reise einweihen.
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Während seiner Amtszeit wuchs die Neuapostolische Kirche in Angola auf ca. 220 Gemeinden mit etwa 20.000 Mitgliedern.
Auf der Rückreise von Uige nach Luanda geriet das Fahrzeug, in dem sich die Apostel S. L. Ronsard und Armin Brinkmann sowie vier weitere Brüder befanden, in einen Überfall von Rebellen. Apostel S. L. Ronsard wurde von mehreren Schüssen getroffen. Apostel A. Brinkmann, der das Fahrzeug steuerte, schaffte es, das Fahrzeug aus der Gefahrenzone zu befreien, indem er mit der höchstmöglichen Geschwindigkeit davonfuhr – es wurde kein Reifen beschädigt. Noch auf der Fahrt erlag Apostel S. L. Ronsard seinen Verletzungen.
Die Trauerfeier hielt Apostel A. Brinkmann am 30. August 1989 in Luanda. Vom Stammapostel Hans Samuel Urwyler erhielt er dafür das Wort aus 1. Petrus 5, 6-11.
Im Nachruf von S. L. Ronsard wird deutlich, dass er weder Mühen noch Gefahren scheute, das Werk Gottes zu bauen.
S. L. Ronsard
25. August 1985
Downloads
- Ordinationsmitteilung (aus "Wächterstimme" XX/1985)
- Trauermitteilung
- Trauermitteilung von NAK Nordrhein-Westfalen
- Apostel Ronsard tödlich verletzt (aus "Unsere Familie" 21/1989)
- 25 Jahre Neuapostolische Kirche in Angola (von "nak-west.de")
- Früh gestorben - der Pionier aus Angola (von "nac.today")
- 1985: Drei neue Apostel (von "nak-west.de")
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