* geboren am 19. September 1909 in Olten (Solothurn), Schweiz
* gestorben am 6. Juni 1987
Amtstätigkeit
- November 1932: Unterdiakon
- 3. Juni 1934: Diakon
- 24. November 1935: Priester
- 20. Oktober 1940: Hirte
- 3. November 1946: Bezirksevangelist
- 19. Juli 1953: Bischof
- 16. Juni 1957: Apostel durch Stammapostel Johann Gottfried Bischoff in Basel, Schweiz
- 25. Mai 1980: Ruhesetzung durch Stammapostel Hans Samuel Urwyler in Bern, Schweiz
Arbeitsbereich
Italien, Schweiz
Lebenslauf
„Am 19. September 1909 wurde ich in Olten (Kanton Solothurn/Schweiz) geboren. Meine Eltern, einfache Leute, ließen mir eine strenge Erziehung angedeihen. In früher Jugend lernte ich bereits Krankheit, Armut und Sorge kennen. Vor meinem Bett beugte ich die Knie. Es waren keine Sprüchlein, die ich hersagte; Not und mancher Schmerz in meinem jungen Herzen lehrten mich zu Gott schreien.
Im Jahre 1923 brachten zwei Schwestern meinen Eltern das Zeugnis. Die Kunde von der wiederaufgerichteten Kirche Christi interessierte meinen Vater sehr. Der harte Lebenskampf hatte die Herzen soweit bereitet, daß die Familie in die Gemeinde aufgenommen werden konnte. Ich bin den beiden Schwestern und meinen Eltern heute noch dankbar, daß ich durch sie in das Werk des Herrn geführt wurde.
Nach meiner Schulzeit erlernte ich den kaufmännischen Beruf. Nach der Lehrzeit wollte ich mich in der Westschweiz in der französischen Sprache weiter ausbilden. In jener Zeit war es dort sehr schwer, eine entsprechende Stelle zu finden. Mit viel Gebet versandte ich meine Bewerbungsschreiben, und nach langem Warten bekam ich auch eine zusagende Antwort. Der heimgegangene Bischof Plüß ließ mich mit folgenden Worten ziehen: ‚Geh nur in die Wüste; es wird für dich gut sein. Bleibe treu und gottesfürchtig!‘ – Mit seinem Segen zog ich nach Ste-Croix im Jura, nahe der französischen Grenze. In jener Gegend war damals das Werk des Herrn noch ganz unbekannt.
Mein Lohn war so klein, daß er anfänglich nicht ausreichte, die volle Pension zu bezahlen. Es blieb mir somit nichts anderes übrig, als im Laufe des Monats einzelne Mahlzeiten einzusparen. Ein Stück Brot war jeweils die Tagesration.
Der Weg zur Kirche führte mich durch eine tiefe Schlucht ins Tal und von dort nach Neuchâtel. Meine geringen Mittel haben mich gezwungen, das Wegstück ins Tal nach Yverdon zu Fuß zurückzulegen. Eine Wegstrecke hin und zurück betrug gut sechs Stunden, wobei ein beträchtlicher Höhenunterschied überwunden werden mußte. Dazu kamen dann noch 40 km Bahnfahrt. Müde, aber mit viel Kraft, Trost und Freude kehrte ich jeweils nach Mitternacht zurück in meine enge und niedere Kammer…
Um etwas Geld zu sparen, wollte ich den Gottesdienst einmal auslassen. In der darauffolgenden Woche wurde meine Uhr beschädigt – die Reparatur kostete dann mehr als das Doppelte der Bahnfahrt zum Gottesdienst! Ein solches Experiment wiederholte ich nicht zum zweiten Mal.
Es blieb nicht, wie es war. Ich kam dann nach Lausanne, und der liebe Gott segnete mich sichtbar. In dieser großen Stadt war damals nur eine ganz kleine Gemeinde. In Begleitung von Brüdern und auch oft allein habe ich vor mancher Tür gestanden und den Seelen das Zeugnis gebracht. In meiner Dachkammer betete ich viel um die Entwicklung dieser Gemeinde. Etwa 15 Jahre später konnte der Apostel auf dem gleichen Grundstück, im Haus nebenan, ein großes und schönes Mietlokal für die Gemeinde weihen.
Meine Lehrfirma rief mich nach 6 Jahren wieder zurück, und der liebe Bischof Plüß wünschte auch, daß ich nun in Zofingen bleibe. Meine irdische Laufbahn wurde von Gott gesegnet.
In der kleinen Randgemeinde Reiden, eine Wegstunde von Zofingen entfernt, gründete Bischof Plüß eine Gemeinde und gab mir den Auftrag, die Seelen zu bedienen. An einem Sonntagnachmittag legten Feinde unseres Glaubens, während ich die Geschwister bediente, unter dem Fußboden des Lokals Feuer. In einem Luftloch an der Außenwand wurde Papier angezündet. Hinter dem Altar, an meinem Standort, drang der Rauch durch die Ritzen des Bodens. Bis zu den Knien stand ich im Rauch. Die Gemeinde blieb ruhig, und ich sagte es dem lieben Gott. Er löschte das Feuer, und der Rauch verteilte sich im Raum. Unter der Hand Gottes konnte der Gottesdienst im Segen beendet werden. In harten Kämpfen entwickelte sich die Gemeinde; je schlimmer die mancherlei Belastungen waren, desto größer war der folgende Segen.
Im Jahre 1938 schloß ich den Bund der Ehe mit meiner Gehilfin, die mir bis heute auf meiner bewegten Lebensreise eine treue Stütze war. Der liebe Gott schenkte uns zwei Kinder. Das Jahr 1939 brachte mir den Stellungsbefehl. Dann kamen lange, bange und schwere Jahre. Die Zeit rückte heran, in der die Stadt, der Gottesdienst und der Tempel in Gefahr waren, wie es in 2. Makkabäer 15, 17 geschrieben steht. Die alten Brunnen haben sich als löcherig erwiesen; sie sind zusammengefallen. Durch die Liebe Gottes haben sich uns aber neue Brunnen erschlossen. In dem späteren Stammapostel Streckeisen fand ich einen treuen Freund, einen weisen Ratgeber und großen göttlichen Lehrer, einen Helfer in der Not. Seine herzliche und innige Verbindung mit dem damaligen Stammapostel Bischoff berührte meine Seele und war mir eine Quelle ungeahnter Kraft, verbunden mit viel Segen.
Die heilige Versiegelung empfing ich von dem damaligen Bezirksapostel Hölzel am 21. Oktober 1923. Konfirmiert wurde ich am 12. April 1925. […]
In Treue und Liebe, in inniger Verbindung mit meinem Bezirksapostel und dem geliebten Stammapostel will ich das mir entgegengebrachte Vertrauen rechtfertigen. Im Geiste stelle ich mich täglich mit den anvertrauten Seelen unter die Hände dieser Männer und bereite mich vor auf das Kommen des Herrn, denn ich weiß, daß dieser Tag in Kürze sein wird.
In dem großen Gottesdienst an Pfingsten 1980 in Bern, an dem bis auf zwei alle Apostel der Erde um den Stammapostel geschart waren, wurde ich, inzwischen einundsiebzigjährig, in den Ruhestand versetzt.“
Den Trauergottesdienst für Apostel i.R. E. Zimmermann führte Bezirksapostel R. Fehr in Zürich-Albisrieden durch und verwendete dabei das Wort aus 1. Korinther 15, 49: "Wie wir getragen haben das Bild des irdischen, also werden wir auch tragen das Bild des himmlischen". Bezirksapostel K. Saur erwähnte beim Mitdienen, dass Apostel E. Zimmermann anlässlich seines 70. Geburtstags unter anderem sagte: "Mein Leben ging über Höhen, mein Leben führte durch die Tiefe, aber es ging nie nach links und nie nach rechts, es ging immer vorwärts, aufwärts, himmelan!"
Aus seiner Feder:
- Sein Reich ist unsere Heimat (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1967, S. 87)
- Wir haben erkannt die Zeit der Heimsuchung (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1969, S. 79)
- Ich will von dir nicht lassen! (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1970, S. 109)
- Selig ist, der da wacht (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1971, S. 83)
- Vorwärts eilen - nicht verweilen! (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1974, S. 77)
- Erlebnisse in Italien (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1975, S. 67)
- Der Same ist das Wort Gottes (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1976, S. 68)
- Vorwärts - aufwärts (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1977, S. 84)
- Handelt, bis daß ich wiederkomme! (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1978, S. 75)
- Wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit (aus der "Wächterstimme" 9/1982, S. 67)
E. Zimmermann
16. Juni 1957
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