* geboren am 25. September 1906 in Woltersdorf-Erkner, Brandenburg
* gestorben am 7. März 1976
Amtstätigkeit
- 17. Januar 1932: Unterdiakon
- 12. Dezember 1934: Diakon
- 1. Dezember 1938: Priester durch Bezirksapostel Arthur Landgraf
- 6. November 1949: Evangelist
- 8. März 1950: Bezirksältester
- 12. April 1953: Apostel durch Stammapostel Johann Gottfried Bischoff
- 1. Januar 1957: Bezirksapostel durch Stammapostel Johann Gottfried Bischoff
Arbeitsbereich
Berlin-Ost, Brandenburg; Berlin-West (1957-1961)
Lebenslauf
„Meine Eltern waren sehr treue und rechtschaffene Menschen; sie gehörten dem Werke Gottes schon vor dem Jahre 1900 an. Aus ihrem mir allezeit vorbildlichen Glauben ist mir viel Segen erwachsen.
Ich wurde am 25. November 1906 als zweiter und jüngster Sohn in Woltersdorf-Erkner bei Berlin geboren, am 26. November 1906 neuapostolisch getauft und am 12. Juli 1908 durch Apostel Hallmann versiegelt. Mein Vater war Schiffseigner. Bis zum meinem 2. Lebensjahr machte ich mit meinen Eltern die Fahrten zu Wasser mit; später blieb die Mutter mit uns Kindern zu Hause.
Im Jahre 1914 verzogen die Eltern nach Berlin-Pankow, wo sie ein Lebensmittelgeschäft gekauft hatten. Gern denke ich an meine sehr glückliche Kindheit im Schoß der Liebe meiner Eltern, die uns Kinder in der Furcht Gottes erzogen. Nach der Schulzeit war ich zunächst in einem Zeitschriftenverlag und einer Druckerei als Lehrling und Volontär tätig, arbeitete dann als kaufmännischer Angestellter und versuchte mich auch als selbständiger Kaufmann. In allen Lagen und zu jeder Stunde war der Herr mein getreuer Hirte, der mir mit viel Liebe und Geduld nachgegangen ist. Ihm verdanke ich den Glauben in allen Anfechtungen und Nöten. Seine Fürsorge, die ich stets genießen und meist erkennen durfte, bestand auch darin, daß nicht alles nach meinen eigenen Wünschen ging… Manche Nachhilfestunde war nötig, um zu lernen, im Willen Gottes aufzugehen. Schmerzlich berührte mich, als mein Vater im Jahr 1930 in die Ewigkeit zog.
Am 17. Januar 1932 wurde ich Unterdiakon. Nun begann für mich ein völlig neues Leben. Die Freude am Herrn war jetzt meine Kraft und Stärke, alles andere ließ ich dahinten. Der liebe Gott hatte mir aus Gnaden die Augen geöffnet, erkennen zu dürfen, wie der Herr in unserer Zeit sein Werk vollenden und Menschen zur Erlösung führen wollte. Jeden Abend zog ich mit Freude und Eifer in den Weinberg des Herrn, worauf der liebe Gott viel Segen legte. Am 12. Dezember 1934 empfing ich das Diakonenamt.
Im Jahre 1936 heiratete ich. Nach etwa einem Jahr sollte ich von Pankow nach der Gemeinde Schönow bei Bernau versetzt werden, um den dortigen Brüdern zu helfen. Das war mir nicht recht, und ich erhob allerlei Einwände. Mein Sträuben löste ernste Folgen aus. Meine Frau erkrankte ernstlich; viele Wochen ging es auf Tod und Leben. Durch solche Mittel wurde mein Herz weich. Weihnachten durfte sie das erste Mal wieder einen Gottesdienst besuchen. Im Ämterzimmer bat ich den Vorsteher, ein Dankopfer für mich auf den Altar zu legen. ‚So‘, sagte er, ‚mein Freund, ich freue mich mit Ihnen. Aber wenn Sie nun so recht dankbar sind, dann gehen Sie doch sicher ab Neujahr nach Schönow?!‘ Konnte ich da noch widersprechen? Ab Januar 1938 wurde ich der Gemeinde Schönow zugeteilt.
Am 1. Dezember 1938 setzte mich Apostel Landgraf ins Priesteramt. Gleichzeitig wurde ich Vorsteher der Gemeinde Schönow. Der liebe Gott sorgte an diesem Ort auch für den Unterhalt. Viele Jahre hatte ich eine gute Anstellung in einem Industriewerk als Verkäufer und Kalkulator inne.
Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges, im September 1944, wurde ich eingezogen. In der folgenden Zeit erlebte ich viele Wunder und Beweise göttlicher Liebe. Unmittelbar nach meiner Einberufung mußte ich mich am Bein operieren lassen, wodurch meine Ausbildungszeit sehr hinausgezögert wurde. Im März 1945 geriet ich in Gefangenschaft. Hier eröffnete sich mir ein neues Feld geistlicher Betätigung, denn ich konnte selbst im Gefangenenlager mit Gottes Hilfe im Segen weiterwirken und dabei selbst viel Freude hinnehmen. Es wurde uns erlaubt, regelmäßig neuapostolische Gottesdienste zu halten. Der Herr offenbarte sich in den unter diesen Umständen gehaltenen Gottesdiensten in besonderer Weise. Oft nahmen über 80 neuapostolische Brüder daran teil, und bald kamen auch Gäste hinzu, so daß bis zu 150 Männer beisammen waren. Später erfuhr ich, daß manche von diesen Gästen inzwischen unsere Brüder sind und einige darunter auch in einem Amt dienen.
Ende August 1945 kam ich wieder nach Hause, so daß ich kaum ein Jahr von meiner Familie und von den Geschwistern getrennt war.
Die folgenden Nachkriegsjahre brachten viel Not und große Entbehrungen. Auch wenn uns der liebe Gott nicht gerade scheffelweise von den Gütern dieser Erde zuteilte, so gab er es doch immer löffelweise, und wir mußten nicht umkommen. Schnell fand ich wieder Arbeit und Brot, was zu damaliger Zeit nicht selbstverständlich war.
Am 6. November 1949 empfing ich das Gemeindeevangelistenamt. Im folgenden Jahr, am 8. März 1950, wurde ich ins Bezirksältestenamt gesetzt. Damit verbunden war die Verlegung meines Wohnsitzes von Zepernick-Schönow nach Berlin-Dunckerstraße.
Am 12. April 1953 sonderte mich der Stammapostel Bischoff zu einem Apostel Jesu aus, und am 1. Januar 1957 erhielt ich den Auftrag, als Bezirksapostel dem Bezirk Berlin/DDR zu dienen. Wenige Tage zuvor hatte der himmlische Vater den Bezirksapostel Landgraf, unter dessen liebevoller Betreuung ich jahrelang gestanden hatte, zu sich genommen. So übertrug mir der Stammapostel auch bis 1961 die Leitung der Westberliner Gemeinden.
Immer habe ich Gottes Liebe kennengelernt, woraus mir viel Freude und Seligkeit zuflossen. Diese Freude und die aus Gnaden gewordene Erkenntnis waren mir Trost und Hilfe bis zum heutigen Tag, so daß ich zu meinem Stammapostel in großer Liebe und Dankbarkeit wie auch in unverbrüchlicher Treue aufschauen kann.“
Am 22. Februar 1976 besuchte der Stammapostel Ernst Streckeisen das Arbeitsgebiet von Bezirksapostel W. Schmidt und hielt in der Gemeinde Berlin-Treptow einen Gottesdienst. Daran konnte auch Bezirksapostel W. Schmidt, der schon einige Zeit kränkelte, teilnehmen. Wenige Tage später mußte der Bezirksapostel ins Krankenhaus zur Operation. Am 7. März 1976 um 9:30 Uhr, gerade zu Beginn des Gottesdienstes für die Entschlafenen, wurde er im Alter von 69 Jahren von dieser Erde abgerufen. Bezirksapostel W. Schmidt diente 45 Jahre als Amtsbruder, davon allein 23 Jahre als ein Apostel des Herrn.
Die Trauerfeier hielt Bezirksapostel Herbert Tiedt am 17. März 1976.
Aus seiner Feder:
- Göttlicher Grund (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1956, S. 35)
- Bereit sein! (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1958, S. 49)
Wilhelm Schmidt
12. April 1953
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