* Apostel von 1952 bis 1970
Lebensdaten
- geboren am 4. Juli 1897 in Rapperswil, Schweiz
- gestorben am 21. Februar 1986 in Stuttgart-Bad Cannstatt, Baden-Württemberg
Amtstätigkeit
- 26. November 1922: Diakon durch Stammapostelhelfer Johann Gottfried Bischoff
- 28. Oktober 1923: Priester durch Stammapostelhelfer Johann Gottfried Bischoff
- 16. Dezember 1928: Hirte durch Bezirksapostel Karl Gutbrod
- 25. Dezember 1948: Bezirksevangelist
- 9. April 1950: Hilfsbischof durch Stammapostel Johann Gottfried Bischoff
- 13. Juli 1952: Apostel durch Stammapostel Johann Gottfried Bischoff
- 26. Juli 1970: Ruhesetzung durch Bezirksapostel Ernst Streckeisen in Stuttgart-Süd, Baden-Württemberg
Arbeitsbereich
Teile Württembergs
Aus seinem Leben
(Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus der Loseblattsammlung „Apostel der Endzeit“. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
„Die beglückende Wahrheit der Worte des weisen Apostels Paulus: In seiner Liebe hat er uns vorausbestimmt zu seinen Kindern durch Jesum Christum, nach dem Wohlgefallen seines Willens (vgl. Epheser 1, 5), durfte ich in wunderbarer Weise erleben.
In Rapperswil, Kanton St. Gallen/Schweiz, erblickte ich am 4. Juli 1897 das Licht der Welt. Schon in frühester Jugend lernte ich mancherlei Härten des Lebens kennen, und es traf mich besonders schwer, als ich im Alter von elf Jahren meinen Vater verlor. Sein Tod gab den Ausschlag, daß meine Mutter mit uns Kindern im Jahre 1910 in ihre Heimat im württembergischen Allgäu zog. Dort besuchte ich noch ein Jahr die Schule und wurde dann in der evangelischen Kirche konfirmiert. Eineinhalb Jahre später wurde mir auch meine Mutter genommen. Ich befand mich zu dieser Zeit gerade in der Ausbildung zum Kesselschmied. Den Rest meiner Lehrjahre verbrachte ich unter erschwerten Bedingungen, und nur der Umstand, daß ich noch einen um zwei Jahre älteren Bruder hatte, hielt mich oftmals aufrecht.
Nach Abschluß der harten Lehrjahre als Kesselschmied reiste ich, ohne festen Plan, nach Köln. Ich war 18 Jahre alt. Bis zum Einbruch der Dunkelheit lief ich durch diese Stadt, in der ich keinen Menschen kannte. Schließlich fand ich ein Nachtquartier. Am andern Morgen, die Geschäfte öffneten gerade ihre Läden, kaufte ich eine Kleinigkeit. Eine ältere Dame bediente mich; wie ich später erfuhr, war es die Besitzerin dieses Geschäftes. In mütterlicher Weise fragte sie mich, woher ich komme, welchen Beruf ich habe, wie alt ich sei und ob ich noch Eltern hätte. Sie warnte mich vor den Gefahren, die fremden jungen Menschen in der großen Stadt drohen.
Auch auf meinem weiteren Lebensweg hat mich Gott immer wieder mit guten Menschen zusammengeführt, die mir freundlich gesonnen und zugetan waren. Der Herr wird ihnen die mir erwiesene Liebe reichlich lohnen. Diese Begegnungen sind mir ein Zeugnis der Gnade und Liebe Gottes, eine Erfüllung der Worte Jesu: ‚Ich will euch nicht Waisen lassen!‘
Die erschwerten Lebensverhältnisse in der damaligen Zeit des Ersten Weltkrieges erweckten in mir immer mehr die Frage nach dem Sinn und Zweck des menschlichen Lebens.
Wo kommen wir her? Wo gehen wir hin?
Was ist des Kommens, des Gehens Sinn?
Über die mir so wichtigen Fragen erlangte ich keinen Aufschluß.
In einer solchen seelischen Verfassung kam ich in meinem einundzwanzigsten Lebensjahr wieder nach Württemberg, wollte dort aber nicht bleiben; es war wohl die seelische Ziellosigkeit, die mich nicht zur Ruhe kommen ließ. So schickte ich am Samstag mein Gepäck nach München voraus und besuchte meinen Bruder in Stuttgart. Er erzählte mir, daß er seit einiger Zeit die Gottesdienste der Neuapostolischen Kirche besuche, und führte mich in der Familie ein, die ihn in diese Kirche eingeladen hatte.
Die Hausfrau und Mutter war eine schlichte, gläubige Seele, die liebevoll und überzeugend für Gott und sein Werk wirkte. Durch eine Krankheit war sie fast ganz an ihre Wohnung gebunden. Darum hatte sie den Herrn gebeten, er möge ihr suchende Seelen zuführen. Durch ihr auf reiche Glaubenserfahrungen gegründetes Wirken durfte sie dem Herrn auch immer wieder eine Seele gewinnen. Sie erwähnte, daß das Wirken der Apostel in unserer Zeit auch ein deutliches Kennzeichen der nahen Wiederkunft des Sohnes Gottes sei.
Am Sonntag besuchte ich mit meinem Bruder die Gottesdienste in der Neuapostolischen Kirche. Was ich am Samstag von jener Frau und am Sonntag dort hörte, berührte meine Seele.
Obwohl ich meine Fahrkarte schon gelöst hatte, fuhr ich am Montag nicht ab. Ich suchte und fand in Stuttgart Wohnung und Arbeit, ließ mein Gepäck zurückkommen, blieb und prüfte Gottes Werk. Das wurde mir zum reichen Segen. Am Weihnachtsfest 1918 wurden mein Bruder und ich noch mit weiteren Seelen durch unseren damaligen Apostel J. G. Bischoff versiegelt. Von nun an freute mich mein Leben, hatte ich doch nun ein festes, hohes Ziel.
Sehr bald regte sich in mir das Bedürfnis, mich im Werke des Herrn zu betätigen, und zu meiner Arbeit gab Gott Erfolg und Segen.
Durch den damaligen Apostel J. G. Bischoff wurde mir am 26. November 1922 das Diakonenamt anvertraut und am 28. Oktober 1923 empfing ich das Priesteramt. Als Priester durfte ich Werkzeug bei der Gründung der Gemeinde Stuttgart-Nord sein, zu deren Vorsteher ich bestimmt wurde. Als diese Gemeinde einige Zeit keinen eigenen Versammlungsraum besaß, diente ich in der Gemeinde Stuttgart-Ost. Am 16. Dezember 1928 empfing ich aus der Hand des Apostels Gutbrod das Hirtenamt und wurde zum Vorsteher dieser Gemeinde bestimmt. Am 25. Dezember 1948 empfing ich das Bezirksevangelistenamt, um dem Bischof Taubald für den Bezirk Stuttgart-Süd zur Seite zu stehen. Am 9. April 1950 wurde ich durch unseren Stammapostel Bischoff zum Hilfsbischof berufen. Nach dem Heimgang des Bischofs Kröner übertrug mir Apostel Schall die Betreuung des Bezirks Schorndorf.
Am 13. Juli 1952 sonderte mich Stammapostel Bischoff zum Apostel aus. Unter der Hand des Bezirksapostels Schall betreute ich den Teil des Apostelbezirks Stuttgart, den zuvor Apostel Ludwig bedient hatte.“
Im Auftrag des Stammapostels Schmidt versetzte Bezirksapostel E. Streckeisen während eines Gottesdienste in der Gemeinde Stuttgart-Süd den Apostel W. Jaggi am 26. Juli 1970 in den Ruhestand. Inzwischen hatte er ein Alter von 73 Jahren erreicht, das wohl nicht sorglos geblieben, aber mit Segen des Allerhöchsten erfüllt war.
Am 12. August 1973 feierte W. Jaggi das Fest der Goldenen Hochzeit mit seiner Lydia, welche am 2. März 1979 heimging.
Seine letzten Jahre verbrachte W. Jaggi ab Oktober 1982 in einem Seniorenheim in Stuttgart-Bad Cannstatt, wo er schließlich ab 21. Februar 1986 entschlief.
Aus seiner Feder (Auszug):
- "Handelt, bis daß ich wiederkomme!" (aus dem "Jugendfreund" 1951/52, S. 3)
- Das Verdienst Christi (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1954, S. 71)
- Verheißung und Erfüllung (aus dem "Jugendfreund" 1955, S. 41)
- Das Walten der Liebe Gottes (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1963, S. 70)
- Das Geheimnis der Erwählung (aus der "Wächterstimme" 1/1982, S. 3)
Bei Fragen kontaktieren Sie uns gerne unter redaktion@nak-geschichte.de.
W. Jaggi (Quelle: NAK International)
13. Juli 1952
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