* geboren am 8. Dezember 1893 in Wald, Schweiz
* gestorben am 30. März 1953 in Zürich, Schweiz
Amtstätigkeit
- 8. August 1915: Diakon
- 26. Dezember 1910: Priester
- 10. Juli 1927: Hirte
- 1. Januar 1929: Gemeindeältester
- 14. Mai 1931: Bezirksältester
- 1935: Bischof durch Stammapostel Johann Gottfried Bischoff
- 5. August 1951: Bezirksapostel durch Stammapostel Johann Gottfried Bischoff in Frankfurt am Main, Hessen
Arbeitsbereich
Italien, Österreich, Schweiz, Spanien
Lebenslauf
„Beim Zurückblicken auf mein Leben drängt sich mir das Wort auf:
Der Mensch denkt, Gott aber lenkt.
Zwischen sanften Hügeln eingebettet, liegt im lieblichen Zürcher Oberland das industriereiche, stattliche Dorf Wald. Auf einer Sonnenterrasse, genannt das Hübli, gruppieren sich oberhalb des Dorfes um das einfache Schulhaus eine Anzahl ebensolcher Wohnhäuser, jedes von einem kleineren oder größeren sorgfältig gepflegten Garten umgeben.
In diesem Schulhaus neben dem Löschweiher der Feuerwehr, wo mein Vater als Lehrer tätig war, erblickte ich am 8. Dezember 1893 das Licht der Welt. Von meiner Mutter erfuhr ich später, daß man kaum zu hoffen wagte, ich werde mit dem Leben davonkommen, so schwächlich wurde ich geboren.
Als ich anderthalb Jahre alt war, starb mein Vater plötzlich. Die Mutter wechselte Jahre später den Wohnsitz, und so kamen wir nach Richterswil am Zürichsee, wo ich alle meine Schuljahre verbrachte. Meine Mutter hatte sich inzwischen wieder verheiratet. Die Verhältnisse brachten es mit sich, daß sich meine Jugendzeit nicht so gestalten konnte, wie es wünschenswert gewesen wäre. Manches Erleben aus jener Zeit hat sich tief in mein Gemüt eingegraben. Da ich weiß, was Hunger nach Verständnis und nach Liebe von Gott und Menschen bedeutet, bin ich glücklich, wenn ich zu jemandes Glück beitragen kann. Das Wort: Laß die Sonne nicht über deinem Zorn untergehen, war mir immer Bedürfnis.
Eine gute Verbindung mit einem Jugendkameraden trug dazu bei, daß ich bei der Berufswahl einen Weg einschlug, der menschlicherweise ein angenehmes Leben in Aussicht stellte. Doch Gott, der mein Herz sah und bei dem alles Gegenwart ist, hatte andere Gedanken mit mir. Sie gingen in die entgegengesetzte Richtung. Mein Plan wurde zunichte gemacht, und nun ging der Weg für mich nicht, wie erhofft, bergauf, sondern bergab in Tiefen bitterer Erniedrigung und Enttäuschung. Es ist ein Wunder der Gnade Gottes, daß ich bei dieser göttlichen Führung wider meine Natur zu erkennen vermochte, wie mir der himmlische Vater gerade in dieser für mich ausgesprochenen Trübsal seine hilfreiche Hand entgegenstreckte. Auf dem Weg in die Tiefe, ganz allein auf mich angewiesen und kaum 19 Jahre alt, kam ich zum ersten Mal in meinem Leben mit Menschen zusammen, die an einen besonderen Ort zur Kirche gingen. Diese lieben Menschen waren neuapostolisch. Durch sie ist in der schweren Zeit meines ‚persönlichen Weltuntergangs‘ das erste Samenkorn in mein durchwühltes, dadurch aber einigermaßen empfänglich gemachtes Herz gelegt worden. Im weiteren Drang meiner Jugend kam ich dann ans französische Mittelmeer nach Marseille. Dort fand ich bald in dem Bischof Plüß und den Brüdern der Gemeinde eine feste Stütze, denn ich kam auch in dieser großen Stadt wieder in eine neuapostolische Familie. Ich war innerlich in einer solchen Verfassung, daß ich gerne die kleine neuapostolische Gemeinde am Cours Lieutaud No. 107 aufsuchte. Die französische Sprache verstand ich gut und mit der Zeit verstand ich auch, was mir der liebe Gott sagen wollte. Immer mehr durfte ich unter dem Wort zur Erkenntnis der göttlichen Wahrheit kommen.
Am 10. November 1912 besuchte der damalige Apostel Bock aus der Schweiz die Gemeinde Marseille. Dieser Tag ist der Tag meiner heiligen Versiegelung geworden. Die Geschwister waren gespannt, ob ich wohl schon den Schritt tun werde. Innerlich getrieben trat ich vor den Apostel, um das Siegel der Gotteskindschaft zu empfangen. Wie freute sich da die Gemeinde! Heute noch sehe ich die kleinen, durchbohrenden Augen des Gottesknechtes auf mich gerichtet, der mir, nachdem er von meinem Stand erfahren hatte, zuflüsterte: ‚Es wird schon gehen, nur getrost.‘
Es waren noch manche Klippen zu umfahren, und der liebe Gott nahm mir noch dieses und jenes; ja, ich mußte auf meinem Lebensweg zum Teil durch sehr harte Prüfungen. Im Apostel Hölzel fand ich einen Segensträger, der mit mir den Kummer teilte. Angesichts des harten Pfades, den ich zu gehen hatte, sagte er mir einmal: ‚Halten Sie fest, Bruder Eschmann. Sie werden sehen, der Segen kommt nach.‘ Diese Trostworte leuchten mir bis in diese Tage hinein, denn dieser liebevolle Gottesknecht hatte recht.
Am 24. Oktober 1917 verehelichte ich mich mit Katharina Böhmer. Unsere glückliche Ehe wurde mit zwei Söhnen gesegnet; sie wuchsen in einem von Frieden und Harmonie getragenen Familienleben heran und fanden Geborgenheit und Verständnis. Die Worte des Apostels erfüllten sich auch in irdischer Hinsicht, denn auf Empfehlung eines Diakons erhielt ich eine Anstellung bei der Stadt Zürich. Noch viel mehr erlebte ich sie im Werke Gottes. […]
Im Februar 1932 starb Apostel Hölzel. An seine Stelle trag Apostel Güttinger. Dieser bat mich eines Tages, meine Lebensstellung bei der Stadt, wo ich im 19. Dienstjahr stand, innerhalb von 14 Tagen zu kündigen, um in den Dienst der Neuapostolischen Gemeinde zu treten. Ich entsprach seinem Wunsch und bin dabei gut gefahren. 1935 übertrug mir der Stammapostel Bischoff das Bischofsamt.
Nachdem der bisherige Bezirksapostel Güttinger und Apostel Schneider in den Ruhestand getreten sind, empfing ich aus der Hand des Stammapostels Bischoff das Bezirksapostelamt, womit mir der Bezirk Schweiz, dem Österreich und Italien angegliedert sind, unterstellt wurde.
Während ich diese Zeilen niederschreibe und im Geiste dies und vieles andere, was hier nicht mit eingeflochten ist, gewissermaßen nochmals durchlebe, da gestehe ich:
O Gott, wie bist du ein großer, liebreicher und unfaßbarer Gott und Vater. Gnädig, barmherzig und von großer Güte bist du. Der du uns nicht vergiltst nach unsern Taten, sondern dir ist das Verborgenste des Herzens offenbar und du segnest uns über alle Maßen.
Sein Liebestun an mir soll mir immerdar Ansporn sein, gegenüber den anvertrauten Schafen Christi also zu handeln, sie durch die Liebe und das Verständnis, nach dem ich selber immer hungerte, glücklich zu machen.“
In Treue war Bezirksapostel E. Eschmann seinem Sender bis zu seinem Tod, den er am 30. März 1953 erlitt, ergeben. Der Segen des Allerhöchsten, der auf seiner Arbeit ruhte, ist deutlich sichtbar in dem von ihm in Liebe und Treue gepflegten Bezirk.
E. Eschmann
5. August 1951
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