* Apostel von 1951 bis 1957
* Bezirksapostel von 1957 bis 1980
Lebensdaten
- geboren am 30. März 1907 in Neustrelitz, Mecklenburg
- gestorben am 17. Februar 1991
Amtstätigkeit
- 27. September 1931: Unterdiakon durch Bezirksapostel Johannes Friedrich Lembke
- 20. April 1937: Priester durch Bezirksapostel Johannes Friedrich Lembke
- 14. Juli 1946: Bezirksevangelist durch Bezirksapostel Arthur Landgraf
- 7. Mai 1950: Bezirksältester durch Stammapostel Johann Gottfried Bischoff in Berlin, DDR
- 3. Juni 1951: Apostel durch Stammapostel Johann Gottfried Bischoff in Berlin, DDR
- 1. Januar 1957: Bezirksapostel durch Stammapostel Johann Gottfried Bischoff in Frankfurt am Main, Hessen
- 7. September 1980: Ruhesetzung durch Stammapostel Hans Samuel Urwyler in Schwerin, DDR
Arbeitsbereich
Mecklenburg-Vorpommern
Aus seinem Leben
(Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus der Loseblattsammlung „Apostel der Endzeit“. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
„Wenn ich auf meinen Lebensweg zurückblicke, so erklingt in meinem Herzen das Lied: ‚O Wunderliebe, die mich wählte …!‘
Am 30. März 1907 wurde ich als 13. Kind eines einfachen Landarbeiters in Neustrelitz, Mecklenburg geboren. Meine liebe Mutter wandte sich in ihrer großen Not – der vielen Kinder wegen – zuvor flehentlich zu Gott. Und er hat sie getröstet. Im Traum erschien ihr der Stammapostel Krebs und füllte ihren Schoß mit Süßigkeiten. Der Stammapostel Krebs war es auch, der meine Eltern mit 9 Kindern am 4. Mai 1902 versiegelt hatte. Die Wasser- und Geistestaufe empfing ich alsbald nach meiner Geburt durch Apostel Hallmann.
Trotz mancher Nöte und Entbehrungen durchlebte ich dank der Gnade Gottes eine ungetrübte Kinder- und Jugendzeit. Die sorgenvollen, familiären und wirtschaftlichen Verhältnisse meiner Eltern zwangen mich, eine lange Dienstzeit von 12 Jahren einzugehen. So kam ich 1924 nach Schwerin/Mecklenburg. Hier wurden 1925 die ersten Gottesdienste gehalten, und ich konnte eine enge Verbindung zum Herrn pflegen.
Am 27. September 1931 empfing ich durch die Hand des Apostels Lembke das Unterdiakonenamt. 1932 schloß ich die Ehe mit einer treuen Glaubensschwester, die der Herr nach 2 ½ Jahren durch den Tod wieder von meiner Seite nahm. Er ließ mich aber nicht im Leide und schenkte mir wieder eine Gehilfin, mit der ich 1936 den Ehebund schloß. Aus dieser Ehe gingen ein Sohn und drei Töchter hervor.
Apostel Lembke vertraute mir am 20. April 1937 das Priesteramt und damit auch die Pflege der Kinder an. Welch eine herrliche Aufgabe!
Mit Beginn des Krieges kam die Einberufung zum Wehrdienst. In den folgenden Jahren gab es viele Nöte und oft größte Gefahren. Durch alles führte der Herr mich und die Meinen daheim ganz wunderbar hindurch. Fern der Heimat erlebte ich, vereint mit treuen Brüdern und Geschwistern, wunderbare Gottesdienste, wodurch mir der Segen und die Hilfe Gottes immer wieder zuteil wurden. Nachdem mein treuer Vater 1932 im Alter von 72 Jahren heimgegangen war, folgte ihm meine liebe Mutter 1945 mit 83 Jahren. Ihr Heimgang, der alle 13 Kinder vereinte, war meine Rettung…
Nach den Kriegsjahren gab es dann viel priesterliche Arbeit, die ich im Werk des Herrn neben meiner beruflichen Tätigkeit gern und mit Freuden verrichtete, um damit meinen Dank dem Herrn gegenüber abzutragen für alles, was er an Schutz, Beistand und Hilfe im reichsten Maße segnend gegeben hat.
Am 14. Juli 1946 empfing ich durch Apostel Landgraf, der der Grenzverhältnisse wegen die Gemeinden in Mecklenburg übernommen hatte, das Bezirksevangelistenamt. Gleichzeitig vertraute er mit die Gemeinde und den Unterbezirk Schwerin zur Führung und Pflege an. Ferner galt es, den vielen Flüchtlingen in ihrer neuen Heimat Trost, Bewahrung und Geborgensein zu vermitteln.
In dieser Zeit wurde meine Frau schwer krank, so daß wiederholt mit ihrem Ableben zu rechnen war. Der Herr bekannte sich jedoch zu dem Ruf aus der Not und gab seine wohltuende Hilfe. Bei allem Leid wurde uns neu die Erkenntnis: ‚Dunkle Tage, seid gesegnet, weil in euch der Herr mir nah!‘
Das Bezirksältestenamt empfing ich unter den Segenshänden des Stammapostels Bischoff am 7. Mai 1950 in Berlin.
Kurze Zeit später, nämlich am 3. Juni 1951, berief mich der Herr am gleichen Ort in einem feierlichen Gottesdienst ebenfalls durch den Stammapostel Bischoff in das Apostelamt. Was dabei in meinem Herzen vorging, kann ich nicht beschreiben – ich fühlte mich dieser hohen Berufung nicht würdig. In Gottesfurcht und Glaubensgehorsam empfing ich jedoch von dem treuen Gott Kraft und Gnade. In diesem Amt konnte ich dem Bezirksapostel Landgraf bis zu seinem Heimgang im Jahre 1956 eine Hilfe sein.
Bei aller Sorge um die Erfüllung der umfangreichen und verantwortungsvollen Aufgaben gab der Herr dank der tatkräftigen Mithilfe aller Bezirks- und Gemeindeämter, mit denen mich stets eine herzliche Bruderliebe verband, unter den Gebetshänden des Stammapostels Gelingen und Segen.
Am 1. Januar 1957 sonderte mich der Stammapostel Bischoff in Frankfurt/M. in einer Apostelversammlung zum Bezirksapostel aus und übertrug mir die Führung des zur gleichen Zeit selbständig gewordenen Apostelbezirkes Mecklenburg.
In den mir jeweils zum Segen gegebenen Stammapostels alle anvertrauten Gotteskinder dem Herrn entgegenzuführen, ist mir in den vielen Jahren meiner Tätigkeit als Apostel immer eine hehre und heilige Aufgabe gewesen, die ich oft unter Furcht und Zittern, aber auch mit Freuden und unter Tränen erfüllt habe. Stammapostel Bischoff war mir stets ein Quell göttlicher Kraft, und in Stammapostel Schmidt erblühte mir die Fülle göttlicher Weisheit. Welchen Segen wirkten die Stammapostel Streckeisen und Urwyler, denen es vergönnt war, persönlich in dem mir anvertrauten Bezirk den Kindern Gottes zu dienen. Aus allen meinen Vorangängern leuchtete uns ein vollkommenes Maß göttlicher Liebe im Hinblick auf unsere baldige Erlösung entgegen.
Aus gesundheitlichen Gründen versetzte mich am 7. September 1980 im Alter von 73 Jahren der Stammapostel Urwyler mit liebevollen Worten in den Ruhestand. Der Herr hatte mich für würdig befunden, ihm 49 Jahre als Amtsträger, davon 29 Jahre als ein Apostel zu dienen.
Alles war, ist und bleibt Gnade!“
Die Trauerfeier führte Stammapostel R. Fehr am 21. Februar 1991 durch und sagte unter anderem über den Verstorbenen: „Mit Apostel Tiedt ist ein Hoherpriester des Neuen Bundes heimgezogen. Sein Lebenswerk war Arbeit und Opfer im Dienste Jesu, erwiesene Treue und Nachfolge. Er ist gekrönt mit der Ehre des Überwinders.“ Und über die letzten Augenblicke im Leben von H. Tiedt: „Der Bezirksapostel hatte sich von seinem Nachtlager erhoben, stand am Fußende seines Bettes und fragte seine Gattin: ‚Wohin gehen wir heute zum Gottesdienst?‘ Dann setzte er sich wieder aufs Bett, tat noch ein paar Atemzüge, legte sich hin – und ging heim.“
Aus seiner Feder (Auszug):
- "Ich bin der Herr, und ist außer mir kein Heiland" (aus dem "Jugendfreund" 1954, S. 18)
- Ein Tagwerk für den Heiland (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1958, S. 62)
- Gemeinschaft von der Liebe Gottes getragen (aus der "Wächterstimme" 10/1982, S. 75)
Leider liegen uns keine weiteren Informationen über diesen Apostel vor.
Die Inhalte der "Lebensdaten der Apostel" werden laufend aktualisiert. Oft ist es aber sehr schwierig, an Informationen heranzukommen.
Wenn Sie Nähere Informationen beitragen können, lassen Sie es uns gerne wissen und schreiben uns unter redaktion@nak-geschichte.de.
H. Tiedt
3. Juni 1951
Downloads
- Ordinationsmitteilung (Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Abschrift entnommen aus „Unsere Familie“ 16/1951. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
- Baptisten und Neuapostolische Kirche der DDR zur neuen Verfassung
- Stimmprobe von Bezirksapostel H. Tiedt
- Trauernachricht
- Bezirksapostel i.R. Herbert Tiedt heimgegangen (Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus „Unsere Familie“ 7/1991. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
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