* geboren am 30. April 1904 in Mainz, Rheinland-Pfalz
* gestorben am 1. Mai 1989 in Wiesbaden, Hessen
Amtstätigkeit
- 2. Dezember 1923: Unterdiakon durch Bezirksapostel August Hölzel in Saarbrücken, Saarland
- 2. Oktober 1927: Diakon durch Stammapostelhelfer Johann Gottfried Bischoff
- 1. Januar 1928: Priester durch Stammapostelhelfer Johann Gottfried Bischoff
- 10. November 1929: Bezirksevangelist durch Stammapostelhelfer Johann Gottfried Bischoff
- 30. August 1931: Bezirksältester durch Stammapostel Johann Gottfried Bischoff
- 28. Dezember 1947: Bischof durch Stammapostel Johann Gottfried Bischoff
- 5. Februar 1950: Apostel durch Stammapostel Johann Gottfried Bischoff in Frankfurt am Main, Hessen
- 1. Januar 1952: Bezirksapostel durch Stammapostel Johann Gottfried Bischoff
- 29. April 1984: Ruhesetzung durch Stammapostel Hans Samuel Urwyler in Wiesbaden, Hessen
Arbeitsbereich
Hessen, Türkei, Naher und Mittlerer Osten, Westafrika
Lebenslauf
„Mein Lebenslauf nahm am 30. April 1904 seinen Anfang in einem gottesfürchtigen apostolischen Elternhaus zu Mainz.
Meine Eltern wurden um die gleiche Zeit und in derselben Gemeinde in Mainz neuapostolisch wie unser unvergeßlicher späterer Stammapostel Bischoff. Es wird verständlich sein, daß seine Persönlichkeit auf das Leben unserer ganzen Familie einen maßgebenden Einfluß nehmen mußte. Von ihm empfing ich, als er noch Priester war, die Wassertaufe und am 22. Mai 1904 durch Apostel Ruff die Geistestaufe.
Im Jahre 1906 verlegten meine Eltern auf Wunsch ihres Vorstehers ihren Wohnsitz nach Darmstadt. Sie waren darauf bedacht, das neuapostolische Glaubensleben im Herzen ihres einzigen Kindes schon von frühester Jugend an aufzurichten. Ihr Bemühen wurde von dem treuen Gott mit reichem Segen gekrönt. Ganz im neuapostolischen Sinn erzogen, durfte ich schon als Zehnjähriger die Gemeinde mit dem inzwischen erlernten Harmoniumspiel bei ihrem Gesang begleiten. Dabei konnte ich auch meine erste Glaubenserfahrung machen.
Eines Tages wurde nämlich in der Gemeinde Apostelbesuch angesagt. Ich aber lag mit hohem Fieber zu Bett. Als meine Mutter dem Vorsteher meine Krankheit vermeldete und bedauerte, daß ich an dem hohen Festtag nicht zugegen sein könne und man daher einen anderen Harmoniumspieler kommen lassen müsse, sagte der damalige Vorsteher zu ihr: ‚Der Gottfried soll aufstehen, zum Gottesdienst kommen und das Harmonium spielen!‘ und entließ sie damit. Als meine Mutter mir das berichtete, stand ich trotz meines hohen Fiebers im Glaubensgehorsam auf und versah an diesem Festtag meinen Dienst im Hause des Herrn. Ich entsinne mich noch, daß ich die Noten nur verschwommen sah und mir vor Aufregung der Schweiß aus allen Poren kam. Aber nach dem Gottesdienst ging ich fröhlich nach Hause, denn ich war in dieser Stunde im Hause Gottes völlig gesund geworden.
Dieses Erlebnis in meiner Kinderzeit war mir Anstoß, auch später als Jüngling und Mann mich immer wieder neu im Glauben auf den Herrn und seine gnädige Führung zu verlassen, und der Ewige hat mich nie enttäuscht.
Nach meiner Konfirmation bereitete ich mich auf den erwählten kaufmännischen Beruf vor. Aus familiären Gründen verlegte ich im Jahre 1922 meinen Wohnsitz nach Saarbrücken, wo ich im Hause meines Onkels, des damaligen Bischofs Rockenfelder, Aufnahme fand. Die Weinbergsarbeit ist mir in jenen Sturm- und Drangjahren zum Lebensinhalt geworden. Ich denke heute noch mit seliger Freude an die Früchte, die wir ins Haus des Herrn bringen konnten; von ihnen sind schon eine ganze Reihe als reife Garben in jene Welt gegangen und eingeerntet worden.
Mein Beruf veranlaßte mich, im Jahre 1925 wieder nach Darmstadt überzusiedeln, wo ich am 15. November mit Maria, der Tochter eines edlen Bezirksevangelisten, den Bund einer glücklichen Ehe einging, aus der ein Sohn hervorgegangen ist.
Die erste Aufgabe, die mir als 22jährigem Unterdiakon im Werke Gottes gestellt wurde, war der Auftrag, in Roßdorf bei Darmstadt eine Gemeinde zu gründen. Mit Gottvertrauen und heiligem Eifer ging ich an die Arbeit, und der Herr hat uns so gesegnet, daß wir im ersten Jahr an diesem Platz rund vierzig Seelen unserem damaligen Apostel und späteren Stammapostel Bischoff unter seine segnenden Hände stellen durften. Das Ausmaß der Freude darüber wird jeder Weinbergsarbeiter nachfühlen können. Neunzehn Jahre alt war ich, als mich am 2. Dezember 1923, der Apostel Hölzel aus der Schweiz das erste Mal zum Amte rief; er mußte meinen Namen zweimal nennen, denn ich konnte nicht verstehen, daß der Herr mich armen Menschen zu seinem Dienst erwählt habe. Alle weiteren Ämter habe ich dann aus der Hand unseres damaligen Apostels und späteren Stammapostels Bischoff empfangen, der mich auch am 1. Januar 1952 in das Bezirksapostelamt einsetzte.
Durch den Stammapostel Bischoff war mir – ich trug das Bezirksevangelistenamt – im Juni 1930 die Leitung des Ältestenbezirkes Wiesbaden übertragen worden. Von 1931 bis 1947 diente ich dem Herrn als Bezirksältester. Infolge Krankheit und Arbeitsüberlastung des Bezirksapostels Buchner war es notwendig geworden, diesem eine Hilfe zur Seite zu geben, so daß mich der Stammapostel am 28. Dezember 1947 zum Bischof und am 5. Februar 1950 in einem feierlichen Gottesdienst in Frankfurt am Main zum Apostel aussonderte.
Achtzehntausend Seelen zählte damals der ziemlich verkleinerte Apostelbezirk, der nach erforderlich gewordenen Grenzregulierungen noch einmal um viertausend Seelen reduziert wurde. Daß aber der Ewige mit seiner Gnade und seinem Segen mit uns war, hat er dadurch bewiesen, daß er uns – wiewohl in schwerster Zeit – die Möglichkeit schenkte, die Seelenzahl des Bezirkes bis heute mehr als verdoppeln zu können.
1954 sandte mich der Stammapostel Bischoff zum ersten Mal ins Ausland, und zwar nach der Türkei, um die dort gläubig gewordenen Seelen zu versiegeln. Aus diesem kleinen Ansatz sind dann die folgenden Missionsgebiete herausgewachsen: Türkei, Irak, Iran, Syrien, Libanon, Saudi-Arabien, Israel, Jordanien, Kuwait, Vereinigte Arabische Emirate, Griechenland, Zypern, Bulgarien, Ägypten, Benin (Dahomey), Algerien, Libyen, Marokko, Nigeria, Ghana, Elfenbeinküste, Togo, Liberia, Tunesien, Sudan, Senegal und Sierra Leone. Ich bin der Überzeugung, daß auch aus diesen Gebieten am Tag der Ersten Auferstehung viele vor dem Herrn stehen werden, der unsere Seelen geliebt hat bis in den Tod.
Im vorgerückten Alter stehend, wünsche ich nichts sehnlicher, als daß er die Zusage seiner baldigen Erscheinung, die ich über fünf Jahrzehnte gläubig verkündigen durfte, nunmehr erfüllen möge.“
Am Tag vor seinem achtzigsten Geburtstag, dem 29. April 1984 wurde G. Rockenfelder in den Ruhestand versetzt. Nach längerer Krankheit verstarb er am 1. Mai 1989, einen Tag nach seinem 85. Geburtstag - noch am Samstag zuvor konnte Bezirksapostel K. Saur ihn besuchen und das heilige Abendmahl mit ihm feiern sowie Gnade und Frieden auf den Scheidenden legen. Er gab ihm auch herzliche Grüße mit an alle Lieben, die schon drüben sein. Während der ganzen feierlichen Augenblicke legte G. Rockenfelder seine Rechte in die Hände des Bezirksapostels, betete vernehmlich das "Unser Vater" mit und sagte sinngemäß: "Nun kann ich im Frieden gehen, denn mein Segensträger und Bezirksapostel war bei mir." Anschließend wandte er sich an seine Ehefrau und sagte sinngemäß: "Bleib treu, meine Liebe, und folge dem Stammapostel nach."
Zum 85. Geburtstag schrieb Stammapostel R. Fehr unter anderem in die Geburtstagskarte: "Der himmlische Vater, der Dich nicht nur zu seinem wunderbaren Erlösungswerk erwählt, sondern zu einem Botschafter an Christi Statt und Haushalter über Gottes Geheimnisse berufen hat, möge Dir an Deinem 85. Geburtstag ganz besonders nahe sein. Er leite Dich auch im neuen Lebensjahr auf dem Weg zur himmlischen Heimat mit seinem Auge und seiner starken Hand. Du darfst auf ein Jahrzehnte langes, segensreiches Dienen im Werke Gottes zurückblicken. Der himmlische Vater hat Dir ein hohes Maß an Erkenntnis geschenkt. Damit hast Du als unvergesslicher Sämann allezeit gewirkt. Deine Pfunde hast Du nicht nur bewahrt, sondern vermehrt. Sie wurden für das Volk des Herrn zu einem großen Segen und leben in die Länge. Obwohl uns beide in Deiner aktiven Zeit das Band brüderlicher Liebe allezeit herzlich verbunden hat, sind wir uns in der verflossenen Zeit mit unserem Herzen immer noch näher gekommen. Das ist für mich Grund zur besonderen Freude und Dankbarkeit."
Die Trauerfeier führte Stammapostel R. Fehr am 9. Mai 1989 in Wiesbaden (Hessen) durch und verwendete dabei das Wort aus Psalm 118, 19: „Tut mir auf die Tore der Gerechtigkeit, dass ich dahin eingehe und dem Herrn danke!“. Er würdigte den Heimgegangenen als einen „eifrigen Missionar und weisen Apostel“ sowie als „Säule des Apostolats“.
Aus seiner Feder:
- Mutterliebe - Mutterhände (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1934, S. 164)
- Am Quell der Liebe (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1937, S. 63)
- Glaubensgehorsam - Glaubenserkenntnis (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1951)
- Sicherheit vor allem (aus dem "Jugendfreund" 1951/52, S. 8)
- Himmelfahrt (aus dem "Jugendfreund" 1953, S. 33)
- Totenfest (aus dem "Jugendfreund" 1953, S. 81)
- Erste und Letzte (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1954, S. 67)
- Seid getrost (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1958, S. 57)
- Drinnen oder draußen (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1964, S. 45)
- Gute Werke - Werke des Glaubens (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1978, S. 64)
- Die Hand Gottes (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1979, S. 65)
- Erwählung - Bestimmung (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1983, S. 104)
- Gehorsam - freier Wille (aus "Christi Jugend" 4/1983, S. 26)
- 9 Tage im Bezirk Nah-Mittelost (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1985, S. 52)
G. Rockenfelder
5. Februar 1950
Downloads
- Begebenheit aus dem Leben von G. Rockenfelder
- Ordinationsmitteilung zum Apostel (aus "Wächterstimme" vom 01.03.1950)
- Stimmprobe von Bezirksapostel G. Rockenfelder
- Collage "Unser Bezirksapostel und seine Apostel"
- Ruhestandsmitteilung (aus "Wächterstimme" XX/1984)
- Mitteilung über den Tod G. Rockenfelder
- Biographie von G. Rockenfelder
- Vor 50 Jahren (aus "Unsere Familie" 1/2002)
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