* Apostel von 1976 bis 1985
Lebensdaten
- geboren am 21. Juni 1932
- gestorben am 19. Dezember 2001
Amtstätigkeit
- 1. Januar 1951: Diakon durch Bezirksapostel Gottfried Rockenfelder
- 25. Dezember 1953: Priester durch Bezirksapostel Gottfried Rockenfelder
- 25. September 1960: Evangelist durch Bezirksapostel Gottfried Rockenfelder
- 25. Dezember 1962: Hirte durch Bezirksapostel Gottfried Rockenfelder
- 25. Dezember 1966: Bezirksevangelist
- 25. Dezember 1968: Bezirksältester
- 22. November 1972: Bischof durch Stammapostel Walter Schmidt in der Rhein-Main-Halle Wiesbaden, Hessen
- 25. April 1976: Apostel durch Stammapostel Ernst Streckeisen in der Stadthalle Kassel, Hessen
- 13. Januar 1985: Amtsrückgabe
- 29. Dezember 1989: Kirchenausschluss
- Später: Apostel in der "Apostolischen Gemeinde Wiesbaden"
Arbeitsbereich
Ägypten, Algerien, Bulgarien, Gambia, Guinea-Bissau, Hessen (südlicher Teil), Irak, Iran, Israel, Jordanien, Kuwait, Libanon, Libyen, Mali, Marokko, Saudi-Arabien, Senegal, Sierra Leone, Sudan, Syrien, Tunesien, Türkei, Vereinigte Arabische Emirate
Aus seinem Leben
(Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus der Loseblattsammlung „Apostel der Endzeit“. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
„Bis zur Stunde war meines Lebens Inhalt und Streben das Werk Gottes!
Welche Gedanken und Empfindungen mögen wohl Herzen und Sinne meiner Mutter und meines Vaters in der Zeit vorgeburtlicher Erziehung durchzogen haben, bis ich am 21. Juni 1932 geboren wurde? –
Seit 1931 trug mein Vater schon das Bezirksältestenamt und erfüllte zusätzlich die Aufgabe seines irdischen Berufes. Wenn ich noch schlief, saß er schon wieder im Auto und fuhr zur Arbeitsstelle nach Frankfurt a. M.. Kam er spät nachts von der Bedienung der Gemeinden, schlief ich schon wieder. Als ich heranwuchs und begann, stolz zu werden auf meinen Vater, meinte, mit ihm nun sprechen zu müssen, riß ihn im letzten Weltkrieg der Ruf der Obrigkeit aus unserer Familie und aus seinem Bezirk. Nächtelang weinte ich oft in meinem Bett vor Heimweh. Warum wohl? Nichts anderes kannte meine Mutter, als meinen Vater und das Werk unseres himmlischen Vaters in ihrer Erziehung in mein Herz zu legen! So durfte ich schon im neunten Lebensjahr das Harmonium im Kindergottesdienst spielen und in den folgenden Kriegsjahren oft mit vor Aufregung schweißnassen Händen auf dem großen Harmonium die Gemeinde Wiesbaden begleiten.
Als ich vierzehn Jahre alt war, übertrug mir mein Vater die Gründung des Kinderchores, der dann in Wiesbaden zum Jugendchor heranwuchs.
Der heutige Bezirksälteste Steinmetz (nunmehr in Luxemburg) war hauptsächlich unser Sonntagsschullehrer. Mein Vater wie auch mein Großvater – seinerzeit Ältester in Wiesbaden – führten uns in köstliche Geheimnisse des Liebesplanes unseres Gottes! Ja, unsere Konfirmandenzeit war so schön und interessant, daß wir alle nach unserer Konfirmation nochmals ein volles Jahr zum Unterricht antraten.
Am 7. April 1946 erteilte uns 12 Konfirmanden unser unvergeßlicher Stammapostel Bischoff in Wiesbaden den Segen des Ewigen. Bis auf ein verlorenes Kind stehen heute meine Mitkonfirmanden alle wahr und treu an ihrem Platze; sie bildeten seit 1946 den Stamm zu manchem segensreichen Anfang. Unseres Apostels Wunsch war, in Wiesbaden einen Posaunenchor zu haben. Ahnung von den Instrumenten hatten wir keine. Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg! Wir kauften uns Instrumente und fingen an. Nach zehn Jahren mußte ich dann auf Weisung meines Apostels von dieser mir so lieben Arbeit Abstand nehmen. Einfach war’s nicht.
Meine Schulzeit begann 1939 und endete nach dem Besuch der Volks- und Oberschule im Jahre 1949. Von 1950 an durchlief ich eine Lehrzeit im Druckerei- und Verlagswesen, die ich 1953 erfolgreich abschließen konnte. Im April 1954 sandte der Stammapostel meinen Vater und Apostel zum ersten Mal nach Kleinasien, um dort den Grundstein des Erlösungswerkes zu legen. Auf dieser Reise durfte ich ihn begleiten. Und selbst visionär wurde diese erste Reise gesehen. Eine alte Schwester aus einem anderen Apostelbezirk schrieb damals ihrem Apostel: ‚Ein hell leuchtender Stern zog über Kleinasien. Viele Tote erwachten und wurden aufmerksam, darunter auch ein Gottfried von Bouillon!‘
Der Stammapostel Bischoff fand es für gut, mich aus dem Berufsleben zu nehmen und meinem lieben Vater als Sekretär zur Seite zu geben. Viele Jahre darf ich ihm nun dienen, und es war mir vergönnt, Anteil an der Entwicklung des Apostelbezirks Wiesbaden – besonders in den Missionsgebieten – zu nehmen. Alle Erlebnisse zu schildern, würde den hier gegebenen Rahmen überschreiten. Daß wir dabei nicht nur eitel Freude hatten, liegt schon begründet im Wechsel von Finsternis und Licht!
Im Jahre 1957 verehelichte ich mich mit Sigrun Hahn, einer Tochter des Bezirksapostels Hahn. Aus dieser Verbindung ging unsere Tochter Esther Sulamith hervor.
Wieviel innige Gebete und heiße Seufzer aus meines Vaters und meiner Mutter Herzen zum Thron des Ewigen aufgestiegen sind, weiß ich nicht. Eines weiß ich, daß ich ihnen das natürliche Leben – das bis heute nicht arm war an Anfechtungen und Plage, aber auch reich an Gottes Gnade – verdanke. Ich verdanke ihnen aber auch ihr Treuegelöbnis, das sie am 17. Juli 1932 dem Stammapostel Bischoff anläßlich der Taufe und Versiegelung ihres Kindes gegeben haben.
Im Laufe der Zeit übertrug mir dann mein Vater und Bezirksapostel folgende Aufgaben im Hause Gottes:
am 1. Januar 1951 das Diakonenamt,
am 25. Dezember 1953 das Priesteramt,
am 25. September 1960 das Gemeindeevangelistenamt,
am 25. Dezember 1962 das Hirtenamt.
Von 1962 bis 1969 diente ich in der Gemeinde Wiesbaden I als Vorsteher. Im Jahre 1966 vertraute mir mein Bezirksapostel die Pflege der Kinder Gottes im Vorderen Orient an; heute haben wir Gemeinden und Stützpunkte in den Ländern Türkei, Libanon, Iran, Syrien, Jordanien, Irak, Saudi-Arabien, Kuwait, Vereinigte Arabische Emirate und Israel. Dazu kamen später Algerien, Ägypten, Sudan, Libyen, Tunesien, Marokko, Senegal, Sierra Leone und Bulgarien. Und im Jahre 1968 bekam ich die Leitung des Ältestenbezirkes Wiesbaden übertragen. Dank der völligen Hingabe opferbereiter und liebender Brüder, die mich tatkräftig unterstützten, konnte ich in diesen Aufgaben dienen.
Am 25. Dezember 1966 wurde mir das Bezirksevangelistenamt übertragen, und am 25. Dezember 1968 das Bezirksältestenamt.
Im Ämtergottesdienst in der Rhein-Main-Halle zu Wiesbaden empfingen der heutige Apostel Schilling und ich am 22. November 1972 das Bischofsamt aus der Hand des Stammapostels Schmidt.
Und was am 25. April 1976 geschehen ist, vermag meine Seele bis zur Stunde noch kaum zu fassen. Stammapostel Streckeisen, den ich von Herzen lieben gelernt habe, legte auf uns – meinen Freund Rudolf Schilling und mich – das Botschafteramt Jesu Christi! Wenn ich dies Wunder fassen will, so steht mein Geist vor Ehrfurcht still!
Seit Jahr und Tag übertrage ich zwei Sätze in mein Notizbuch. Ich versuchte, danach zu handeln; doch oft gelang es nicht:
‚Hüte dich, deinen Apostel zu betrüben!
Unterlasse nichts, seine Seele zu erfreuen!‘
Dennoch weiß ich, daß es dem Herrn nicht verborgen ist, wie es sein Kind meint. Und er schenkte Gnade dazu!
Hat mir nun mein Stammapostel Amt und Auftrag erteilt, als Apostel Jesu zu arbeiten, so will ich’s nun auch versuchen, es recht zu machen nach Gottes Geheiß. Meinen Bezirksapostel vom Stammapostel geliebt zu sehen, meinen Bezirksapostel in des Stammapostels Wirken wiederzufinden, ist meines Lebens Glück! So schaue ich an den Fels, daraus ich gehauen, und des Brunnens Gruft, daraus ich gegraben bin; ich will, solange ein Atem in mir ist, die Gewißheit des ewigen Lebens verkündigen, bis auf des Herrn großen Tag, so wahr mir Gott, der Vater, helfe!“
In den 1980er-Jahren zeigten sich bei ihm starke Differenzen zur neuapostolischen Glaubenslehre. Dieser Grund und andere Vorkommnisse führten am 13. Januar 1985 zur Amtsrückgabe an den Stammapostel H. S. Urwyler.
Trotz der Tatsache, dass er kein Apostel der Neuapostolischen Kirche mehr war, führte er weiterhin vereinzelt Gottesdienste durch und vollzog sakramentale Handlungen. Dies führte schließlich dazu, dass er am 29. Dezember 1989 aus der Neuapostolischen Kirche ausgeschlossen wurde. Bald darauf gründete er die "Apostolische Gemeinde Wiesbaden" und war dort als kirchenleitender Apostel tätig.
Er verstarb nach längerer und schwerer Krankheit am 19. Dezember 2001 und wurde im engsten Kreis am 26. Dezember 2001 beigesetzt.
Aus seiner Feder (Auszug):
- Gedanken zum Neujahrsgruß des Stammapostels (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1980, S. 68)
- Unser Schutz (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1982, S. 105)
- Erwählung - Bestimmung - Bereitung - Vollendung (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1983, S. 104)
- Eine Reise nach Mali, Senegambia und Guinea-Bissau (aus "Unsere Familie" 22/1983, S. 607)
- Selbständigkeit - Eigenmächtigkeit (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1984, S. 65)
- Entwicklung - Entfaltung (aus der "Wächterstimme" 3/1984, S. 19)
- Neun Tage im Bezirk Nah-Mittelost (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1985, S. 52)
Leider liegen uns keine weiteren Informationen über diesen Apostel vor.
Die Inhalte der "Lebensdaten der Apostel" werden laufend aktualisiert. Oft ist es aber sehr schwierig, an Informationen heranzukommen.
Wenn Sie Nähere Informationen beitragen können, lassen Sie es uns gerne wissen und schreiben uns unter redaktion@nak-geschichte.de.
H. G. Rockenfelder
25. April 1976
Downloads
- Ordinationsmitteilung (Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus „Wächterstimme" vom 15. Juni 1976. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
- Stimmprobe von Apostel H. G. Rockenfelder
- "Auf den Rockenfeldern wächst das beste Brot ..." (Vortrag von Alfred Krempf beim "Netzwerk Apostolische Geschichte")
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