* Apostel von 1946 bis 1949
* Bezirksapostel von 1949 bis 1977
Lebensdaten
- geboren am 14. September 1901 in Eberbach, Baden
- gestorben am 27. März 1993 in Wedel, Schleswig-Holstein
Amtstätigkeit
- 25. Dezember 1928: Unterdiakon durch Bezirksapostel Johannes Friedrich Lembke
- 16. August 1931: Diakon durch Bezirksapostel Johannes Friedrich Lembke
- 24. Juli 1932: Priester durch Bezirksapostel Johannes Friedrich Lembke
- 12. April 1936: Bezirksevangelist durch Bezirksapostel Johannes Friedrich Lembke
- 11. Dezember 1938: Bezirksältester durch Bezirksapostel Johannes Friedrich Lembke
- 25. August 1946: Apostel durch Stammapostel Johann Gottfried Bischoff
- 17. April 1949: Bezirksapostel durch Stammapostel Johann Gottfried Bischoff
- 1. Januar 1977: Ruhesetzung durch Stammapostel Ernst Streckeisen im Congress Centrum Hamburg
Arbeitsbereich
Norddeutschland, Skandinavien
Aus seinem Leben
(Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus der Loseblattsammlung „Apostel der Endzeit“. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
„Als der älteste von drei Brüdern wurde ich am 14. September 1901 in dem Städtchen Eberbach am Neckar im schönen Land Baden geboren. Ich wuchs also mitten im Odenwald auf. Wir Kinder hatten nicht das Glück, ein neuapostolisches Elternhaus zu besitzen, und doch fanden später in ihren reiferen Jahren alle drei Brüder unabhängig voneinander zu Gottes Gnadenwerk. Wir wurden zunächst im evangelischen Glauben getauft und erzogen. Mein Vater kümmerte sich nicht um die religiöse Erziehung der Kinder, doch meine Mutter, die nach landläufiger Vorstellung eine fromme Frau war, pflegte mit uns Kindern das Tischgebet, so wie es nach evangelischer Tradition üblich war.
In meiner frühen Kindheit war es besonders mein Großvater mütterlicherseits, der nach bestem Wissen als Lehrer und Erzieher in meine kindliche Seele eine gute Saat ewiger und himmlischer Werke gelegt hat; sie ist nicht untergegangen, als im Laufe der Zeit auch andere Geister ihre Saat auszustreuen begannen…
Meine Kinderjahre wurden überschattet von den Begleitumständen des Ersten Weltkrieges, der uns den Vater für vier Jahre nahm. Die Mutter mußte nicht nur die Lasten des Haushaltes und des Alltags tragen, sie hatte auch die dienstlichen Pflichten meines Vaters als Bahnbeamter übernommen. Trotz aller Arbeit, die uns drei Jungen mit der Feldbestellung sowie der Brennstoffbeschaffung für den Winter aufgebürdet war, erlebten wir eine sonnige Jugend. Es gab damals im Krieg zwar nur trocken Brot und auch sonst nur wenig zu essen, und der Hunger war des 13jährigen Jungen steter Begleiter, doch ging auch diese traurige und bittere Zeit vorüber. Nach meiner Konfirmation zu Ostern 1916 kam ich in einer Fabrik meiner Heimatstadt in die Kaufmannslehre.
In mir stand die Sehnsucht nach der Ferne und das Verlangen: Heraus aus der Enge der Kleinstadt! So ging ich nach Abschluß meiner Lehrzeit im Sommer 1920 nach Hamburg, wo ich in einer Ex- und Importfirma eine Stellung annahm. In dieser großen Hafenstadt spürte ich nun den Atem der weiten Welt, und ich trug mich mit dem Gedanken, nach Übersee zu gehen. Doch der allmächtige Gott hatte andere Absichten mit mir, die er nach seinem Plan verfolgte. Ich lernte meine künftige Frau kennen, und am 4. November 1922 heirateten wir. Als uns nach einem Jahr ein Junge geboren wurde, schien unser Glück vollkommen.
Bei aller Freude stieg aber doch in unser beider Herzen langsam eine unstillbare Sehnsucht auf nach etwas Unbekanntem, dem letzten Sinn unseres Lebens. Es war ein seltsames Unbefriedigtsein in uns, und so kam es, daß wir uns häufiger einmal über religiöse Fragen, über die vermutliche Existenz eines Gottes und viele andere nicht alltägliche Themen unterhielten. Wo und wie mochte dieser Gott wohl zu finden sein? Da wurde ganz plötzlich unser kleiner Sohn krank und starb. Ein tiefer Schmerz ergriff unsere Herzen, und das Verlangen nach einer Erklärung all des Unbegreiflichen im Leben verstärkte sich.
Während eines längeren Urlaubs bei meinen Eltern in Eberbach, meiner Heimat, wurden wir mit einem Mann bekannt, der ein Diakon, ein Bote des Friedens war; aber das wußten wir damals noch nicht. Die von ihm ausgehende Liebe bezwang unsere Herzen und führte uns in Haus des Herrn, wo all unser Sehnen gestillt wurde. Die Begegnung mit diesem uns zunächst fremden Menschen gab unserem Leben die entscheidende Wende. Es war im Oktober 1925, als wir anfingen, regelmäßig die Gottesdienste in der kleinen Gemeinde in Eberbach zu besuchen.
Nach einem großen Kampf und schweren Auseinandersetzungen mit meinem Vater und dem Verlust des Elternhauses wurden wir Pfingsten 1926 (6. Juni 1926) von Apostel Hartmann versiegelt. Damit waren wir zu Gottes Kindern geworden, und eine neue Welt tat sich für uns auf. Unter dem Wort des Herrn gelangten wir kraft des Heiligen Geistes, der nun in uns Wohnung genommen hatte, zu einer immer tieferen Erkenntnis des göttlichen Heilsplanes.
Als wir dann gegen Ende des Jahres 1926 wieder nach Hamburg zurückkehrten, reihten wir uns freudig in die Schar der dortigen Gotteskinder ein. […]
Am 3. Februar 1941 mußte ich in den Krieg ziehen und ich erlebte ihn mit all seinen Schrecken. Auch der Rückzug wird mir immer als ein grausiges Erleben im Gedächtnis bleiben. Die bittere Kriegsgefangenschaft mit ihren Leiden und ihrem Hunger brauchte ich nur sechs Monate zu ertragen. In diesen fünf harten Jahren bin ich einige Male nur mit knapper Not dem Tod entronnen. In allen Gefahren aber hat der Herr seine bewahrende Hand über mich gehalten. Dafür danke ich ihm.
In den über 30 Jahren, die ich als Apostel Jesu dienen durfte, hat der Herr durch die mir zur Seite gegebenen willigen und treuen Brüder und Geschwister Großes an seinem Werk im Bezirk Hamburg getan, und zwar nach innen und außen. Alles Erlebte aber war, ist und bleibt Gnade.
Der Stammapostel Streckeisen hat mich am Neujahrstag 1977 auf meinen Wunsch hin – ich war inzwischen über 76 Jahre alt geworden – in den Ruhestand versetzt. Die Sehnsucht nach dem Kommen unseres Seelenbräutigams hält unvermindert an, ja sie wird immer größer im Herzen. So ist es mein inniger Wunsch, der Herr möge doch bald alles vollenden und kommen, um uns zu sich zu nehmen. Ihm sei Ehre, Ruhm, Preis und Anbetung in Ewigkeit.“
Bezirksapostel G. Pos spendete dem Ehepaar Weinmann am 4. November 1987 im Pflegeheim "Kursana" (Wedel) den Segen zur Eisernen Hochzeit. Er verwendete dabei das Wort aus Psalm 118, 27.28.
Aus seiner Feder (Auszug):
- Zeugnis (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1951)
- Vorsehung (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1954, S. 54)
- Dein Reich komme (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1957, S. 66)
- Die Hoffnung der Kirche (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1966, S. 67)
- Um Gold und Schätze bitt' ich nicht (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1967, S. 79)
- Die Entstehung des Werkes Gottes in Nordamerika (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1968, S. 89)
- "Hüter, ist die Nacht schier hin?" (aus der "Wächterstimme" 6/1982, S. 43)
K. Weinmann
25. August 1946
Downloads
- Ein Leben für den Herrn
- Einiges aus dem Werdegang des Apostels Karl Weinmann
- Stimmprobe von Bezirksapostel K. Weinmann bei einem nordrhein-westfälischen Jugendtag
- Aus meinem Leben
- Rundschreiben zur Diamantenen Hochzeit vom Ehepaar Weinmann und dem Entschlafenengottesdienst
- Todesanzeige
- Todesmitteilung (Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus „Unsere Familie“ XX/1993. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
- Bezirksapostel i.R. Karl Weinmann heimgegangen (Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus „Unsere Familie“ XX/1993. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
- Anschreiben zwecks des Heimgangs von K. Weinmann
- Wir erinnern an (Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus „Unsere Familie“ XX/2002. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
- Ein Architekt historischer Fundamente (von "nac.today")
- Der Mann, der Kirchengeschichte schrieb (von "nac.today")
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