* Apostel von 1946 bis 1950
* Bezirksapostel von 1950 bis 1957
Lebensdaten
- geboren am 9. Januar 1899 in Eggenburg, Schweiz*
- gestorben am 9. August 1985
Amtstätigkeit
- 18. Oktober 1936: Bezirksevangelist durch Stammapostelhelfer Heinrich Franz Schlaphoff in Cosmopolita
- 4. April 1939: Bezirksältester durch Stammapostelhelfer Heinrich Franz Schlaphoff
- 27. Mai 1944: Bischof durch Stammapostelhelfer Heinrich Franz Schlaphoff
- 21. Juli 1946: Apostel
- 29. Oktober 1950: Bezirksapostel
- 27. August 1957: Ruhesetzung durch Stammapostel Johann Gottfried Bischoff (per Brief)
Arbeitsbereich
- Uruguay
- als Bezirksapostel zusätzlich Argentinien, Brasilien, Chile und Paraguay
Aus seinem Leben
(Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus der Loseblattsammlung „Apostel der Endzeit“. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
„Als jüngster Sohn meiner Eltern wurde ich am 9. Januar 1899 in Eggenburg/Schweiz geboren. Schon frühzeitig mußte ich meine mit irdischen Gütern wenig gesegneten Eltern mit meiner Hände Arbeit unterstützen. Als ich zwölf Jahre alt war, mußten die Eltern ihren einzigen Besitz, ihr Haus, verkaufen, und eine bittere Zeit von Armut und Not begann.
Meine Eltern lebten als sehr strenge Lutheraner, aber ich besuchte nur ihnen zuliebe die Gottesdienste. Nach der Schulentlassung erwuchs in mir der brennende Wunsch, nach Übersee auszuwanden. Zunächst erlernte ich aber den Beruf eines Käsers und ging mit 17 Jahren nach Italien, wo ich sofort Beschäftigung fand. Arbeitsbedingt war ich allerdings gezwungen, die katholischen Gottesdienste zu besuchen. Dieser Zwang verleidete mir jede Zuwendung zu einer Religion.
Fünf Jahre später erhielt ich ein gutes Stellenangebot aus Buenos Aires. Ende 1921 sagte ich meinen Eltern in der Schweiz Lebewohl und fuhr nach Südamerika. In Buenos Aires war ich fremd und Spanisch sprach ich auch nicht. So verlor ich die Arbeit wieder.
Während der Notjahre lernte ich meine Lebensgefährtin kennen. Als ich in Argentinien beruflich nicht vorwärtskam, zogen wir nach Uruguay. Mit Frau und Kind ließ ich mich Ende 1930 in Montevideo nieder. Nicht lange blieb ich dort, schon 1931 machte ich in der Stadt Cosmopolita mit einem Kompagnon eine Käsefabrik auf. Neben dem Betrieb stand eine Waldenserkirche, in die ich aus geschäftlichen Rücksichten ging. Für die Käseproduktion benötigte ich dringend ein besonderes Rezept. Da traf es sich gut, daß meine Frau, die Tochter eines berühmten Käsefabrikanten in Argentinien, Herrn Eduardo Gantner, kannte. Wir knüpften Verbindungen, und er legte die Strecke von mehr als 600 Kilometer zurück, um uns zu besuchen. Zehn Tage blieb er bei uns und gab uns während dieser Zeit auch Zeugnis von dem Erlösungswerk wie es am Anfang war und wie es heute in der Neuapostolischen Kirche wieder aufgerichtet ist. Es fiel mir und meiner Frau nicht leicht zu glauben, was wir hörten.
Im nächsten Monat kam er wieder, begleitet von einem Mann. Wir vernahmen, daß Herr Gantner ein Bezirksältester und sein Freund der Evangelist Toplisek war. Während ihres Aufenthaltes bei uns wurde ich zu einer klaren Erkenntnis gebracht, und alle Zweifel waren beseitigt.
Bald schon hielten wir in unserem Wohnzimmer, in dem sich 80 eingeladene Gäste einfanden, den ersten Gottesdienst. Von nun an hatte ich nicht nur um mein tägliches Brot zu kämpfen, sondern auch mit den vielen Geistern, die sich als offene Feinde zeigten. Von den Gästen blieben 18 beim Herrn. Nach vier Monaten gehörten schon 30 Glieder zur Gemeinde.
Im gleichen Maße wie die Gemeinde wuchs, stieg auch der Zorn der Feinde des Werkes Gottes, was schlimme Folgen für die Käsefabrik brachte. Anfangs 1936 trat ein schwerer wirtschaftlicher Niedergang ein und ich mußte den Betrieb mit finanziellen Verlusten schließen. Wir zogen nach Montevideo, wo auch ein breites Betätigungsfeld für Gottes Werk lag.
Am 18. Oktober 1936 kam der Stammapostelhelfer Schlaphoff auf einer Reise von Südafrika nach Uruguay und versiegelte in Cosmopolita viele Seelen. Dabei war auch ich. Am gleichen Tag wurde ich ins Bezirksevangelistenamt gesetzt. Unsere Freude war unbeschreiblich über diesen Besuch des geliebten Apostels. Der Segen zeigte sich in neugegründeten Gemeinden.
Am 4. April 1939 kam der Stammapostelhelfer erneut zu uns nach Uruguay, wo wir inzwischen sieben Gemeinden und zwei eigene Kirchengebäude hatten. An diesem Tage empfing ich das Bezirksältestenamt und viele andere Brüder wurden mir zur Hilfe beigegeben.
Als uns Stammapostelhelfer Schlaphoff am 27. Mai 1944 besuchte, konnten wir auf 30 Gemeinden verweisen. An diesem Tage wurde ich als Bischof für Uruguay eingesetzt. Die Gründung neuer Gemeinden hielt an, so daß weitere Fortschritte zu sehen waren, als im Juli 1946 der Stammapostelhelfer wieder nach Uruguay reiste. Am 31. Juli 1946 wurde ich in Anwesenheit der Apostel Gantner und Toplisek im Auftrag des Stammapostels Bischoff als Apostel für Uruguay und Helfer von Apostel Toplisek eingesetzt. 1948 ging Apostel Gantner heim; am 29. Oktober 1950 wurde Apostel Toplisek krankheitshalber in den Ruhestand gesetzt. Am gleichen Tag empfing ich das Bezirksapostelamt.“
Am 27. August 1957 trat Bezirksapostel G. Rüfenacht an den Stammapostel J. G. Bischoff heran und bat um Entlastung von dem ihm gewordenen Auftrag. Am gleichen Tag wurde er in den Ruhestand gesetzt. Als Stammapostel H. S. Urwyler im Jahre 1982 in Uruguay mit Bezirksapostel i.R. G. Rüfenacht zusammentraf, sprach der Stammapostel diesem Pionier dieses Landes einen besonderen Dank aus und verwies darauf, daß die vielen tausend Gotteskinder in Uruguay Früchte seines unermüdlichen Wirkens sind.
Am Freitag, dem 9. August 1985, ging der Bezirksapostel i.R. G. Rüfenacht heim. Der Apostel M. Fiore, der gerade auf Dienstreise in Uruguay weilte, führte gemeinsam mit dem Bischof C. J. Milioso die Trauerfeier durch; als Textwort verwendete er 1. Korinther 15, 55.57.58: „Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg? Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gegeben hat durch unsern Herrn Jesus Christus! Darum, meine lieben Brüder, seid fest, unbeweglich, und nehmet immer zu in dem Werk des Herrn, sintemal ihr wisset, daß eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn.“ Ihm konnte nachgerühmt werden, daß er der Bahnbrecher des Werkes Gottes in Uruguay war, der wegen seines neuapostolischen Glaubens vielem entsagt und große persönliche Opfer gebracht hatte.
Aus seiner Feder (Auszug):
- Urwaldleben in Misiones (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1956, S. 51)
- Meine Lieben (aus "Unsere Familie" 19/1981, S. 531)
- Dass ihr nicht nicht in eurem Mut matt werdet und ablasset (aus der "Wächterstimme" 23/1982, S. 178)
Leider liegen uns keine weiteren Informationen über diesen Apostel vor.
Die Inhalte der "Lebensdaten der Apostel" werden laufend aktualisiert. Oft ist es aber sehr schwierig, an Informationen heranzukommen.
Wenn Sie Nähere Informationen beitragen können, lassen Sie es uns gerne wissen und schreiben uns unter redaktion@nak-geschichte.de.
*Laut der o. g. Biographie wird Eggenburg (Schweiz) als Geburtsort angegeben. In der Schweiz gibt es aber keinen Ort mit diesem Namen, sondern lediglich in Niederösterreich. In anderen Fällen wird der Geburtsort mit Walkringen angegeben.
G. Rüfenacht
21. Juli 1946
Downloads
- Biographie von G. Rüfenacht (übsersetzt aus der südafrikanischen "Our Family" vom Oktober 1949)
- Stimmprobe von (Bezirks-)Apostel G. Rüfenacht
- Mitteilung über den Tod G. Rüfenachts
- Trauer um Apostel Rufenacht (Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus „Unsere Familie“ 19/1985. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
- Bezirksapostel Rufenacht vor 90 Jahren geboren (Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus „Unsere Familie“ 4/1989. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
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