* Apostel von 1931 bis 1938
* Bezirksapostel von 1938 bis 1951
Lebensdaten
- geboren am 9. März 1883 in Reinhardshain, Großherzogtum Hessen
- gestorben am 15. November 1960 in Gießen, Hessen
Amtstätigkeit
- 21. April 1906: Diakon
- 28. Oktober 1908: Priester
- 16. April 1911: Hirte
- 8. Oktober 1911: Bezirksältester
- 20. März 1921: Bischof
- 30. August 1931: Apostel
- 18. November 1938: Bezirksapostel durch Stammapostel Johann Gottfried Bischoff in Gießen, Volksstaat Hessen
- 25. Dezember 1951: Ruhesetzung durch Stammapostel Johann Gottfried Bischoff in Gießen, Hessen
Arbeitsbereich
Hessen, Luxemburg, Rheinland-Pfalz, Saarland
Aus seinem Leben
(Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus der Loseblattsammlung „Apostel der Endzeit“. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
„In den Erinnerungen über die vergangenen Jahre meines Lebens steht als ein Bild der Geborgenheit und des Friedens das kleine Bauerndörfchen Reinhardshain in Oberhessen, meine Heimat. Klein und niedrig sind die alten Fachwerkhäuser, die tief versteckt in Mulden und Vertiefungen liegen. In diesem Ort wurde ich am 9. März 1883 als viertes von insgesamt fünf Kindern eines Landwirts geboren. Früh lernte ich Seelenschmerzen kennen. Schon als 6jähriger Knabe stand ich am Grabe meines über alles geliebten Vaters. Als uns aber zwei Wochen nach dem Tode des Vaters auch das jüngste Kind durch den Tod entrissen wurde, legte sich die Last des Leides wie eine schwere, dunkle Wolke über die ganze Familie. Die Mutter schlug sich recht und redlich mit ihren vier Kindern durch das Leben, und ich habe hier erfahren, was Mutterliebe vermag. Trotz der schweren, ermüdenden Arbeit, der ich schon früh nachgehen mußte, wurde in mir eine Sehnsucht nach der Verbindung und Gemeinschaft mit Gott und Christo wach, was ich meiner Mutter zu verdanken habe, denn sie erweckte in mir eine tiefe Gottesfurcht, die mir später festen Halt gab.
Nach meiner Konfirmation erlernte ich mit großem Eifer und Freude den Beruf eines Kunstschlossers. Als Geselle zog es mich in die Welt hinaus, weil ich mich weiterbilden wollte. Ich stand im 19. Lebensjahr, als ich mit dem damaligen Ältesten Jacob in Frankfurt am Main zusammenkam. Er stammte auch aus meinem Heimatdorf, und er erzählte mir von Gott und seinem wunderbaren Wirken. Viel habe ich von diesem Mann gelernt, der, durch manche harte Schule gegangen, mir Vorbild war. Ich besuchte die Gottesdienste und fand, was ich schon lange gesucht hatte. Auf alle Fragen, die meinen Geist beschäftigten, erhielt ich durch das Wort der Predigt Antwort. Am 26. April 1902 hat mich Apostel Ruff versiegelt.
Mit großer Freude brachte ich die Botschaft vom Gnadenwerk Christi in meine Heimat. Doch dann kehrte ich nach Frankfurt am Main zurück, wo ich gerne im Werke des Herrn mitarbeitete. Mit großer Ehrfurcht sah ich immer zu den Amtsträgern empor. Als ich dann am 21. April 1906 das Diakonenamt empfing, habe ich lange im stillen geweint, weil ich mich für diese Aufgabe zu gering und unwürdig hielt. Am 28. Oktober 1908 wurde ich ins Priesteramt gesetzt und am 16. April 1911 erhielt ich das Hirtenamt. Jede dieser Amtseinsetzungen brachte für mich eine starke seelische Erschütterung, denn nie hatte ich danach getrachtet, etwas zu sein, immer fühlte ich mich als der Geringste unter meinen Brüdern.
Am 8. Oktober 1911 wurde ich zum Bezirksältesten eingesetzt. Diesem Ruf des Herrn zu folgen, erforderte eine große Überwindung – ich mußte meinen Beruf aufgeben. Das Jahr 1912 brachte mir eine neue Überraschung; ich wurde nach Gießen versetzt, um den dortigen Bezirk, der aus sechs Gemeinden bestand, weiter aufzubauen. Der Herr hat zur Arbeit reichen Segen gegeben. Blühende Gemeinden entstanden und viel tausend Seelen fanden Trost und Frieden an der Offenbarungsstätte des Sohnes Gottes.
Der Krieg riß mich aus meiner Aufbauarbeit. Wohl bewahrt kehrte ich nach vier Jahren in das mir anvertraute Gebiet zurück. Groß waren die Lücken bei den Brüdern, doch mit neuem Eifer ging es wieder an die Arbeit.
Nach meiner Aussonderung zum Bischof am 20. März 1921 wurden die Bezirke Siegen und Kassel selbständige Ältestenbezirke. Nie hätte ich mir träumen lassen, als ich vor einigen Jahrzehnten die Heilige Versiegelung empfing, daß ich selbst einmal das verantwortungsvolle Amt eines Apostels tragen würde. Der 30. August 1931, an dem ich dieses hohe Amt empfing, steht mir heute noch lebendig vor dem Geiste. Mit Freude und Dankbarkeit darf ich bekennen, daß ich gute Lehrer und Vorbilder hatte, vor allen Dingen in unserem Stammapostel Bischoff.
Am 18. November 1936 hat mir der Stammapostel Bischoff mit der Leitung des Frankfurter Apostelbezirkes ein neues Aufgabenbereich zugewiesen. Ich bin der festen Überzeugung, daß die Liebe Gottes auch hier mein ehrliches Wollen und Ringen segnen wird, zumal mir eine große Zahl treuer Brüder zur Seite steht.“
47 Jahre wirkte der Bezirksapostel E. Buchner als ein Knecht Gottes in den verschiedenen Amtsstufen, davon 20 Jahre als ein Apostel Jesu. Wegen seiner Krankheit versetzte ihn der Stammapostel J. G. Bischoff am 25. Dezember 1951 im Alter von 68 Jahren in den Ruhestand.
Am 15. November 1960 ging der Bezirksapostel E. Buchner in Gießen heim. Der Stammapostel W. Schmidt hielt eine Woche später im Beisein mehrerer Apostel in der Kirche Gießen-Süd den Trauergottesdienst. Er sagte unter anderem: „Es hatte mir sehr viel zu sagen, als ich in seinem Lebenslauf die markanten Worte las: Treue und Gehorsam dem Stammapostel bis in den Tod! Das war die Signatur seines Lebens. Sein Lebensbuch ist nunmehr geschlossen, und niemand kann noch etwas hineinschreiben oder daraus entfernen, sein Name jedoch ist ins Buch des Lebens geschrieben, und niemand kann ihn mehr daraus beseitigen. Am Ende seiner Tage bleibt dem Menschen an ewigen Werten nur das, was der Geist des Herrn aus ihm zu schaffen vermochte.“
Die letzten Jahre waren für ihn Zeiten des Leidens, denn zusehends nahmen seine Kräfte ab. Aber in der gebrechlichen Hülle konnte eine starke Seele nach dem Willen des Herrn ausreifen. Vielen der Getreuen hat er in der Zeit seiner Wirksamkeit Steine aus dem Weg geräumt, damit sie allezeit den Weg zum Gnadenaltar fanden, und wo man ihm Steine in den Weg legte, hat er sie umgangen und liegenlassen. Er gehörte in dieser Hinsicht zu den Stillen im Lande, und er wußte, daß denen der Herr hilft.
Aus seiner Feder (Auszug):
- Was du tust, tust du für dich (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1935, S. 52)
- Abschied und Wiedersehen (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1936, S. 74)
- Zu spät (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1941, S. 106)
Bei Fragen kontaktieren Sie uns gerne unter redaktion@nak-geschichte.de.
E. Buchner
30. August 1931
Downloads
Datenschutzeinstellungen
Mit Hilfe einiger zusätzlicher Dienste können wir mehr Funktionen (z.B. YouTube-Video-Vorschau) anbieten. Sie können Ihre Zustimmung später jederzeit ändern oder zurückziehen.
Datenschutzeinstellungen
Diese Internetseite verwendet notwendige Cookies, um die ordnungsgemäße Funktion sicherzustellen. Jeder Nutzer entscheidet selbst, welche zusätzlichen Dienste genutzt werden sollen. Die Zustimmung kann jederzeit zurückgezogen werden.
Einstellungen
Nachfolgend lassen sich Dienste anpassen, die auf dieser Website angeboten werden. Jeder Dienst kann nach eigenem Ermessen aktiviert oder deaktiviert werden. Mehr Informationen finden sich in der Datenschutzerklärung.