* Apostel von 1928 bis 1938
Lebensdaten
- geboren am 4. September 1870 in Zingst, Pommern
- gestorben am 16. Oktober 1943
Amtstätigkeit
- 1904: Unterdiakon
- 1905: Diakon
- 11. Oktober 1908: Priester
- 14. November 1915: Gemeindeältester
- 9. November 1918: Bezirksältester
- 16. August 1925: Bischof
- 12. Februar 1928: Apostel durch Stammapostel Hermann Christoph Niehaus in Berlin
- 6. November 1938: Ruhesetzung durch Stammapostel Johann Gottfried Bischoff in Düsseldorf (offizieller Ruhestandsbeginn war aber der Jahreswechsel 1938/39)
Arbeitsbereich
Berlin, Brandenburg, Mecklenburg, Pommern
Aus seinem Leben
(Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus der Loseblattsammlung „Apostel der Endzeit“. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
Johannes Scheel wurde am 4. September 1870 in Zingst/Pommern geboren. Im Jahre 1902 erhielt er das Zeugnis vom Werke Gottes und wurde am 3. November 1903 versiegelt. Im Jahre 1904 empfing er das Unterdiakonenamt, ein Jahr später das Diakonenamt und am 11. Oktober 1908 das Priesteramt. Am 14. November 1915 wurde ihm das Amt eines Gemeindeältesten und am 9. November 1918 das eines Bezirksältesten auferlegt. Sieben Jahre später, am 16. August 1925, erhielt er das Bischofsamt anvertraut. Als der Stammapostel Hermann Niehaus am 12. Februar 1928 in Berlin weilte und der Apostel Arthur Landgraf für Sachsen und Thüringen das Bezirksapostelamt empfing, wurde der Bischof J. Scheel aus Stettin zum Apostel als Hilfe für den Bezirksapostel Martin Lax, Berlin, ausgesondert.
Hinter diesen wenigen Daten verbirgt sich ein Leben, das nicht leicht gewesen ist. Apostel J. Scheel war ein ernster, stiller und in sich gekehrter Mensch; ein Mann, der wenig Wesen von sich machte und mehr durch Taten als durch Versprechungen schaffte. Was er anpackte, tat er mit Überlegung und im Geiste Christi; wo er sich für eine Sache einsetzte, tat er es ganz. Man mußte ihn einfach gern haben, denn sein Wort war erfüllt mit Kraft und Frieden, und die Liebe, die er allen bewies, die hilfesuchend zu ihm kamen, unerschöpflich.
Es ist eine Eigenart des norddeutschen Menschenschlages, sich Fremden und selbst Nachbarn und Bekannten gegenüber abwartend, ja sogar kühl und verschlossen zu zeigen. Wie anders ist das in der Gemeinde des Herrn. Man bildet wirklich die Familie, die man sein will und sein muß, wenn man in unserem Glauben steht. Die Geschwister brauchten nur zu hören, daß der Apostel Scheel kommt, und schon rüsteten sie sich wie zu einem Feiertag.
Der Apostel Scheel arbeitete zunächst mit dem Bezirksapostel Lax zusammen und später mit dem Bezirksapostel Landgraf, als dieser den Apostelbezirk Berlin übertragen bekam. Immer suchte er das innigste Einvernehmen mit seinen Vorangängern. Dem Apostel Scheel unterstanden zur engeren Verwaltung die Bezirke Stettin-Ost, Stettin-West und Stolp, die in ihren äußeren Strukturen starke Gegensätze aufwiesen. Auf der einen Seite gab es die große Hafen- und Fabrikstadt Stettin, die alte Festung Kolberg, auf der anderen Landstädte wie Stargard, Stolp, Lauenburg und Köslin, dann wiederum zahlreiche Gemeinden mit rein bäuerlichem Einschlag oder mit einer Bevölkerung, die fast nur aus Fischern und Schiffern bestand. Von Zeit zu Zeit reiste der Apostel Scheel auch auf die Insel Rügen, wo es schon damals in Neuendorf eine kleine Gemeinde gab. Dort wurden die Gotteskinder von ihm mit der gleichen Hingabe bedient wie in Greifswald, der alten Universitätsstadt.
Angesichts dieser Verschiedenartigkeit von Städten und Ortschaften wäre man geneigt zu sagen: andere Gegenden – andere Menschen, andere Menschen – andere Sitten. Doch bei Gottes Volk hat ein solcher Ausspruch keine Gültigkeit. Unsere Geschwister, mögen sie selbst den verschiedensten Berufen angehören, tragen den alle verbindenden Heiligen Geist, haben das Ziel des Glaubens vor Augen und danken immer für den Segen, den die Apostel spenden, sowie für das inhaltsreiche Wort, das ihnen aus dem Apostelmund entgegengebracht wird. Aus gleichem Grunde schlugen die Herzen der ihm Anvertrauten für den Apostel Scheel, der für jeden, besonders aber für die Notleidenden und Sorgenden, für die Armen und Bedürftigen etwas übrig hatte. Große Güte und unendliche Treue zeichneten ihn aus. Wie oft im Leben traten Sorgen an ihn heran, wie häufig hatte er ernst zu schaffen, wie manchmal wurde er angefeindet und mußte um seines Glaubens willen Drangsal erdulden. Und doch – er ließ sich nicht irre machen. Einmal vom Heiligen Geist erfüllt, blieb er in diesem Geiste, um ihn auch denen mitzuteilen, die nach diesem Geiste hungerte und dürstete.
In dem genannten Gottesdienst vom 12. Februar 1928 in Berlin, in dem Johannes Scheel zum Apostel ausgesondert wurde und Apostel Landgraf den Auftrag empfing, künftig als ein Bezirksapostel zu wirken, sagte der Stammapostel Niehaus: „Wenn der Vater und sein Sohn sich offenbaren wollen, tun sie es nur durch die Träger ihres Geistes, die sich zu ihrem Dienst erwählen.“ – Ein zeitloses Wort! Übrigens war zu jener Zeit nicht abzusehen, daß diese beiden Männer einmal im gleichen Apostelbezirk miteinander arbeiten würden.
Von dem Apostel Scheel kann gesagt werden, daß er unter den erwählten ein besonders Gesegneter war. Im Diesseits war er im Tätigsein für die Gläubigen ein Diener, auf der Wanderschaft zum jenseitigen besseren Dasein aber allen Hoffenden ein Streiter und Wegbereiter.
Am 6. November 1938 weilte der Stammapostel Johann Gottfried Bischoff, begleitet von vielen Aposteln, in Düsseldorf, wo er den Bezirksapostel Paul Dach in den Ruhestand versetzte. In dem Gottesdienstbericht, der in „Unsere Familie“ vom 5. Dezember 1938 nachzulesen ist, heißt es: „Auch an Apostel Scheel, der zu Ende des Jahres infolge seines hohen Alters aus dem Amte scheidet, richtete der Stammapostel herzliche Worte des Dankes und der besten Wünsche für seinen Lebensabend.“ Weit über 30 Jahre hatte er als ein Knecht Gottes im Werk des Herrn gearbeitet und viel Segen gewirkt.
Noch während der Wirren des Zweiten Weltkrieges entschlief am 16. Oktober 1943 der Apostel Scheel. Die Trauerfeier führte Bezirksapostel Landgraf in Stettin durch.
Leider liegen uns keine weiteren Informationen über diesen Apostel vor.
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J. Scheel
12. Februar 1928
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