* Apostel von 1927 bis 1928
* Bezirksapostel von 1928 bis 1956
Lebensdaten
- geboren am 20. Januar 1888 in Langenchursdorf, Sachsen
- gestorben am 15. Dezember 1956
Amtstätigkeit
- 20. Februar 1921: Unterdiakon in Aue, Sachsen
- 22. Mai 1921: Priester durch Stammapostel Hermann Christoph Niehaus in Leipzig
- 22. Mai 1922: Hirte durch Stammapostelhelfer Johann Gottfried Bischoff in Aue, Sachsen
- 24. Juli 1923: Bezirksältester in Bielefeld
- 21. September 1924: Bischof durch Stammapostel Hermann Christoph Niehaus
- 15. September 1927: Apostel durch Stammapostel Hermann Christoph Niehaus in Leipzig
- 12. Februar 1928: Bezirksapostel durch Stammapostel Hermann Christoph Niehaus in Berlin
Arbeitsbereich
- Sachsen (1928-1937)
- Hessen (1933-1936)
- Berlin, Brandenburg, Mecklenburg und Pommern (1933-1956)
Aus seinem Leben
(Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus der Loseblattsammlung „Apostel der Endzeit“. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
Der Bezirksapostel A. Landgraf war ein Mensch, der deshalb sofort alle Herzen gewann, weil er sich so gab, wie sein Herz es ihm vorschrieb: ohne Fehl, ohne Falsch, offen, nie gekünstelt, immer liebenswürdig und zuvorkommend, stets der hohen Sendung bewußt, die ihm übertragen war. Dem Stammapostel war er ein treuer Mitarbeiter, den Gemeinden ein rastloser Diener; jedem ein Freund, Vorangänger und Helfer. In seiner schlichten, einfachen Art lehnte er jede äußere Anerkennung ab. Alles drehte sich bei ihm um die Seele und um das Herz.
Arthur Landgraf wurde am 20. Januar 1888 in Langenchursdorf bei Waldenburg/Sachsen geboren. Er verheiratete sich am 12. Oktober 1912 in Greiz/Thüringen mit Lina Liebold. Aus der überaus glücklichen Ehe ging eine Tochter hervor. Am 21. Januar 1956 ist seine treue Ehegattin heimgegangen.
Im Jahr 1919 nahm er in Zeitz als Gast erstmals an einem Gottesdienst der Neuapostolischen Gemeinde teil. Noch im gleichen Jahr zog er nach Aue im Erzgebirge, um dort ein Geschäft zu gründen. Hatte er schon in Zeitz die göttliche Wahrheit der Sendung der Apostel erkannt, so suchte er jetzt diese Erkenntnis zu vertiefen. Doch der Platz, an den ihn das Leben gesandt hatte, schien nicht der richtige Ort für ihn zu sein. Nur alle drei Wochen kam ein kleines Häuflein von nicht einmal zehn Geschwistern zusammen, um sich an den Predigten des aus Zwickau herübergekommenen Priesters zu erfreuen.
Arthur Landgraf begann nun mit beispielloser Glaubenskraft und zähem Eifer an der Vergrößerung der kleinen Gemeinde zu arbeiten und versuchte vielen, die ohne Begriff für die ewige Liebe ihr irdisches Dasein dahinlebten, Licht in das Dunkel ihrer Tage zu bringen. Spott, Hohn und mancherlei Kämpfe blieben nicht aus. Aber unbeirrt schritt er weiter, und der Erfolg zeigte sich: Schon bald war die Stube, in der die Gottesdienste durch Brüder aus Zwickau gehalten wurden, überfüllt.
Am 3. Dezember 1919 konnte Arthur Landgraf mit seiner Familie in einem feierlichen Gottesdienst in der Muttergemeinde Zwickau die Gabe des Heiligen Geistes empfangen. Kurz darauf blieb einmal der Besuch der Amtsbrüder, die den Gottesdienst halten sollten, aus. Nachdem man eine Weile vergeblich gewartet hatte und die Geschwister schon recht enttäuscht waren, überbrückte der Bruder Landgraf die Zeit damit, daß er ihnen von seinen Glaubenserfahrungen erzählte. Dann nahm er die Bibel zur Hand, las daraus ein Wort vor und äußerte dazu seine Gedanken. Alle Anwesenden waren davon ergriffen und kehrten erquickt in ihr Heim zurück.
Im Jahre 1921 konnte Aue zum ersten Mal den Besuch eines Apostels erleben. Bei dieser Gelegenheit wurde eine stattliche Zahl von Seelen versiegelt. An diesem 20. Februar 1921 empfing A. Landgraf das Unterdiakonenamt. Gleichzeitig wurde ihm die Führung der Gemeinde übertragen, auch wenn der priesterliche Dienst weiterhin von auswärts wohnenden Brüdern vollzogen wurde. Bald mußte für die gläubige Schar in Aue ein größerer Saal gemietet werden, denn oft waren in den Gottesdiensten sechzig bis achtzig Seelen zugegen. Am 22. Mai 1921 diente der Stammapostel Niehaus in Leipzig. Der größte Teil der Gemeinde Aue fuhr dorthin und schöpfte viel Kraft aus der Predigt in der von Glaubenskämpfen geschüttelten Zeit. Der Unterdiakon A. Landgraf wurde zum Priester gesetzt und zum Vorsteher der Gemeinde bestellt. Ein Jahr später, am 22. Mai 1922, besuchte der Stammapostelhelfer Johann Gottfried Bischoff die Gemeinde Aue und setzte den Priester A. Landgraf in das Hirtenamt. Es sei noch erwähnt, daß der Stammapostelhelfer J. G. Bischoff, als er im Jahre 1921 den Unterdiakonen Landgraf zum ersten Mal sah und kennenlernte, zu einem nahestehenden Amtsträger sagte: „Heute hat mir der Herr den kommenden Apostel des sächsischen Bezirkes gezeigt.“ Nach einigen Jahren erfüllte sich dieses Wort.
Am 24. Juli 1923 empfing der Hirte A. Landgraf in Bielefeld das Bezirksältestenamt. Sein Arbeitsfeld wurde dadurch erheblich vergrößert. Bei aller Sorge um das eigene Geschäft reiste er unermüdlich zu den Gemeinden seines Bezirkes und spornte die Brüder zu einer gesegneten Mitarbeit an. Schon im folgenden Jahr, am 21. September 1924, vertraute ihm der Stammapostel H. Niehaus das Bischofsamt an.
Das Jahr 1927 brachte dem Apostelbezirk Leipzig großes Leid, denn der Bezirksapostel Friedrich Stiegler starb am 11. September. Den Trostgottesdienst nach der Bestattung des Heimgegangen hielt am 15. September der Stammapostel H. Niehaus in der Kirche zu Leipzig. Während dieses Dienens wurde A. Landgraf zum Apostel ausgesondert, ein großer Trost für den verwaisten Bezirk.
Der Stammapostel H. Niehaus sagte dazu: „Der Herr hat schnell gehandelt, auch wir müssen schnell handeln.“
Am 12. Februar 1928 wurde dem Apostel A. Landgraf in einem Gottesdienst in Berlin durch den Stammapostel H. Niehaus der Auftrag zuteil, künftig als ein Bezirksapostel zu dienen. Mit welchem Erfolg sein Wirken gekrönt wurde, mag man am besten aus einigen Zahlen erkennen. Nach dem Tod des Bezirksapostels F. Stiegler im September 1927 zählte der Bezirk Leipzig 77 Gemeinden mit ungefähr 6700 Seelen. Bis zum Ende 1933 war der gleiche Bezirk auf 206 Gemeinden mit rund 18000 Seelen angewachsen.
Schon bald nach dem Tod von Stammapostel H. Niehaus übertrug der Stammapostel J. G. Bischoff dem Bezirksapostel A. Landgraf 1933 zusätzlich die Leitung des Apostelbezirks Frankfurt. Im Juli 1934 beauftragte er ihn zunächst vorläufig, doch ab 21. Oktober 1934 endgültig mit der Führung des Apostelbezirks Berlin, da der Bezirksapostel M. Lax aus gesundheitlichen Gründen dazu nicht mehr in der Lage war. Von der Verantwortung für den Apostelbezirk Frankfurt wurde er am 18. November 1936, und von der für den Apostelbezirk Leipzig am 14. Februar 1937 entlastet.
Der Apostelbezirk Berlin umfaßte 1939 220 Gemeinden, die über Brandenburg, Mecklenburg, Pommern und einen Teil Sachsens verteilt waren. Allein 30 Gemeinden zählte die Stadt Berlin. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es wegen veränderter Grenzziehungen auch in diesem Bezirk einen Strukturwandel. Zwar hatte sich die Zahl der Gemeinden in Berlin auf über 40 erhöht, die Gesamtzahl im Bezirk aber auf 205 verringert.
Am 15. Dezember 1956 ging der Bezirksapostel A. Landgraf im Alter von nahezu 69 Jahren heim. Der Entschlafene war den dienenden Brüdern und den vielen Geschwistern nicht nur ein leuchtendes Vorbild, sondern hat auch in unermüdlicher Arbeit Tausende von Seelen, die ihm zur Pflege anvertraut waren, im Sinn und Geist Christi bedient. Die Trauerfeier fand am 20. Dezember 1956 auf dem Waldfriedhof Berlin-Dahlem statt und wurde im Auftrage des Stammapostels von dem Bezirksapostel Georg Schall geleitet. Dieser sagte zum Schluß der Trauerfeier:
„Der Bezirksapostel Landgraf hat eine unbeschreibliche Fülle von Geistesleben und Erkenntnisgut dem Volke Gottes vermittelt. Im ganzen Gotteswerk ist sein Name bekannt und hat den Klang echter Treue und Nachfolge zum Stammapostel. Was er in der Nachkriegszeit, unterstützt von seinen eifrigen Mitarbeitern, geleistet hat, ist bewundernswert. Wir Apostel, die wir ihn liebten, haben ihm für die edle, brüderliche Freundschaft, die er mit uns pflegte, herzlichen Dank zu sagen, gleichzeitig spreche ich Apostel Landgraf im Namen der Brüder und Geschwister seines Bezirkes für sein umsichtiges, lückenloses und hingebendes Dienen und seine liebevolle Aufopferung den innigsten Dank aus.“
Aus seiner Feder (Auszug):
- Glaubenskampf (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1956, S. 47)
Leider liegen uns keine weiteren Informationen über diesen Apostel vor.
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A. Landgraf (Quelle unbekannt)
15. September 1927
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