* Apostelhelfer von 1920 bis 1921
* Apostel von 1921 bis 1924
* Bezirksapostel von 1924 bis 1938
Lebensdaten
- geboren am 31. Januar 1869 in Hemmingen, Königreich Württemberg
- gestorben am 8. Februar 1940 in Heilbronn, Württemberg
Amtstätigkeit
- November 1907: Diakon
- 1908 Priester
- 16. Juli 1911: Gemeindeältester durch Apostel Johann Gottfried Bischoff
- 3. Dezember 1911: Bezirksältester durch Apostel Johann Gottfried Bischoff in Stuttgart
- 25. April 1920: Bischof in Heilbronn
- 10. Oktober 1920: Apostelhelfer durch Stammapostel Hermann Christoph Niehaus in Heilbronn
- 11. September 1921: Apostel durch Stammapostel Hermann Christoph Niehaus in Bielefeld
- 28. Juli 1924: Bezirksapostel durch Stammapostel Hermann Christoph Niehaus in Bielefeld
- 27. November 1938: Ruhesetzung durch Stammapostel Johann Gottfried Bischoff
Arbeitsbereich
Bayern, Württemberg
Aus seinem Leben
(Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus der Loseblattsammlung „Apostel der Endzeit“. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
Der Bezirksapostel Karl Gutbrod wurde am 31. Januar 1869 in Hemmingen, Kreis Leonberg (Württemberg), geboren und evangelisch erzogen. Bald zogen seine Eltern nach dem benachbarten Gebersheim, wo sie eine kleine Landwirtschaft betrieben. Als ältester von sieben Kindern nahm er an Freud und Leid der Familie regen Anteil und lernte schon früh, den Eltern in ihrer Mühe und Sorge beizustehen. Die Mutter unterhielt sich oft mit ihren Kindern über den Inhalt der Bibel. Aus seiner Kindheitszeit berichtete er einmal selbst: „Ich war noch nicht ganz zwölf Jahre alt. Eines meiner liebsten Schulfächer war der Religionsunterricht. Ich zeigte großes Interesse und folgte in Achtung und Ehrfurcht den Ausführungen des Lehrers, dem bald auffiel, daß ich für die geistigen und ewigen Dinge ein lebhaftes Verständnis aufbrachte. In einer der Unterrichtsstunden hatte der Religionslehrer besonders über die Lehre und die Wirksamkeit der Apostel zur Zeit der Urkirche gesprochen und viel Gutes von ihnen erzählt. In mir wurde ein starkes Sehnen erweckt nach dem Schönen und Wunderbaren, das die Apostel damals verkündigten. Ich konnte nicht abwarten, bis ich nach Hause kam. Sofort stellte ich meiner Mutter, die sehr gläubig war und mich immer zum Glauben und Rechtsein anhielt, die Frage: ‚Sage mir, Mutter, warum gibt es heute keine Apostel mehr?‘ Sie antwortete: ‚Die gibt es heute nicht mehr, doch es kommen bald wieder Apostel, nur werde ich es nicht mehr erleben. Aber du kannst sie kennenlernen.‘ Darauf entgegnete ich meiner Mutter: ‚Wenn ich es erlebe, daß wieder Apostel kommen, dann werde ich auch zu ihnen gehen.‘ Zur damaligen Zeit wußte man in Württemberg noch lange nichts von dem aufgerichteten Gnadenwerk Christi.“
Nach seiner Schulentlassung erlernte Karl Gutbrod das Zimmererhandwerk und ging als Geselle nach Heilbronn am Neckar. 1902 bekam er eine Anstellung beim städtischen Tiefbauamt Heilbronn als Oberaufseher, bis er 1921 als Bausekretär ausschied, um seine ganze Zeit in den Dienst der Neuapostolischen Gemeinden in Württemberg zu stellen.
Im Jahre 1895 verheiratete sich Karl Gutbrod mit Friederike Katharina Doering, mit der er eine überaus glückliche Ehe führte. Aus ihr gingen fünf Kinder hervor, wovon zwei schon im zarten Alter starben. Auch sonst hatte der Bezirksapostel Gutbrod reichlich Trübsal und mancherlei Leid zu durchleben. Er betrachtete dies aber als eine zubereitende Arbeit Gottes an seinem Herzen.
Über seine Anfänge im Werke Gottes schrieb er selbst: „Erst im Jahr 1906, als ich längst verheiratet war, bekam meine liebe Frau und danach auch ich das erste Zeugnis von dem Wirken der Apostel in unserer Zeit. Wir wurden eingeladen, die Gottesdienste zu besuchen. Schließlich ging ich hin. In dieser Stunde wurde in meinem Geiste sofort alles wieder lebendig, was ich fünfundzwanzig Jahre zuvor von meiner Mutter gehört hatte. Die ungestillte Sehnsucht meiner Kinderjahre ging jetzt in wunderbarer Weise in Erfüllung. Ich blieb bei den Aposteln, kam in eine innige Gemeinschaft und Verbindung mit ihnen und lernte dadurch erst recht Jesum Christum kennen. Für diese göttliche Gnadenzuführung fühle ich mich unserem himmlischen Vater immer wieder neu zu Dank verpflichtet.“
Am 13. Januar 1907 empfing er mit seiner Familie die Heilige Versiegelung durch den Apostel Johann Gottfried Bischoff. Im November des gleichen Jahres wurde ihm das Diakonenamt auferlegt, im Jahre 1908 das Priesteramt. Anfeindungen, die über die Gemeinde und einzelne Glieder in jener Zeit kamen, konnten ihm nichts anhaben. Am 16. Juli 1911 übertrug der Apostel J. G. Bischoff Karl Gutbrod das Gemeindeältestenamt und setzte ihn zum Vorsteher der Gemeinde Heilbronn.
Der gleiche Fleiß und dieselbe Hingabe, die ihn in seinem Berufsleben auszeichneten, machten sich auch in seinem Wirken für die Sache Gottes bemerkbar. Der Segen des Herrn lag sichtbar auf seiner Arbeit, so daß in kurzer Zeit eine ganze Anzahl Zweiggemeinden gegründet werden konnten. Am 3. Dezember 1911 erhielt er aus der Hand des Apostels J. G. Bischoff in Stuttgart das Bezirksältestenamt für die Gemeinden in Nordwürttemberg. In diesem Amte diente er umsichtig und treu während des Ersten Weltkrieges, der viele Erschwernisse in der Versorgung der Gemeinden mit Amtsbrüdern zur Folge hatte.
Der Bezirksälteste K. Gutbrod empfing am 25. April 1920, an seinem Silberhochzeitstage, in Heilbronn das Bischofsamt. Der zunehmenden Anzahl und dem Wachstum der Gemeinden Rechnung tragend, setzte ihn der Stammapostel Hermann Niehaus am 10. Oktober 1920 als Apostelhelfer für Württemberg, und am 11. September 1921 wurde er zum Apostel ausgesondert. Überall war er beliebt wegen seines lauteren Charakters, seines väterlichen, gütigen Wesens, seines klaren, aufbauenden Wirkens und seiner festen, sicheren Führung – ein Vorbild im Glauben, im Einssein zu seinen Vorangängern und in Liebe und Treue zu seinem Sender.
Am 28. Juli 1924 wurde K. Gutbrod durch den Stammapostel H. Niehaus in Bielefeld zum Bezirksapostel gesetzt und ihm der neugegründete Apostelbezirk Heilbronn a. N. zur Pflege anvertraut. Das freudige Schaffen im Weinberg des Herrn brachte in den folgenden Jahren eine blühende Entwicklung im ganzen Bezirk, wozu der Eifer vieler Amtsträger und eine intensive Seelenpflege beitrugen. Als ein weiser Baumeister gliederte er den Apostelbezirk in mehrere Ältestenbezirke, wies seine Vorsteher und Mitarbeiter in jährlichen großen Amtsbrüderversammlungen in ihre Aufgaben ein und verzäunte rechtzeitig entstandene Lücken. Einmal sagte er: „Oh, wie mag es dem Herrn eine Freude sein, wenn er sich durch selbstlose Amtsbrüder zum Heil des Volkes Gottes ganz verklären kann, so daß die Seelen den verklärten Gottessohn wahrnehmen können.“
Ein besonderes Anliegen war dem Bezirksapostel K. Gutbrod die Versorgung der Gemeinden mit eigenen Versammlungsstätten; während seiner Amtstätigkeit konnten 40 Kirchen errichtet werden. Gehörten zu Beginn seiner Arbeit als Apostel im Jahr 1921 rund 80 Gemeinden mit 7.000 Seelen zu seinem Wirkungsbereich, so zählte er Ende 1938 rund 400 Gemeinden mit über 36.000 Seelen.
Am 1. Januar 1938 erlitt der Bezirksapostel K. Gutbrod einen Schlaganfall, von dem er sich nicht mehr ganz erholte. Als sich nach einem Gottesdienst am 6. November 1938 in Heilbronn sein Gesundheitszustand wieder verschlechterte, trat er 1938 krankheitshalber in den Ruhestand. Der Stammapostel J. G. Bischoff vertraute am 27. November 1938 den Bezirk dem Apostel Georg Schall an.
Am 8. Februar 1940 ging der Bezirksapostel K. Gutbrod, etwas über 71 Jahre alt, heim. Am 12. Februar führte der Bezirksapostel G. Schall im Beisein der Apostel Karl Hartmann und Carl Ludwig vor über 1.000 Trauergästen die Beisetzung durch.
Aus seiner Feder (Auszug):
- Hochzeitsschießen (aus "Unsere Familie" 21/1934, S. 925)
- Erfüllte Sehnsucht (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1936, S, 98)
K. Gutbrod mit Unterschrift
11. September 1921
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