* geboren am 21. April 1923 in Ennepetal-Voerde, Westfalen
* gestorben am 12. Mai 1998 in Bad Füssing, Bayern
Amtstätigkeit
- 21. Februar 1954: Unterdiakon
- 21. Juli 1954: Diakon
- 19. Dezember 1954: Priester
- 12. November 1966: Evangelist
- 5. Oktober 1975: Bezirksältester
- 8. April 1979: Apostel durch Stammapostel Hans Samuel Urwyler in Öhringen, Baden Württemberg
- 1. Januar 1993: Ruhesetzung durch Stammapostel Richard Fehr in der Beethovenhalle Bonn, Nordrhein-Westfalen
Arbeitsbereich
Albanien, Armenien, Teile Nordrhein-Westfalens, Portugal, Teile Russlands
Lebenslauf
"Am 21. April 1923 wurde ich in Ennepetal-Voerde geboren. Auf den Armen meiner Mutter empfing ich am 7. Mai 1923 durch den Apostel Dach das Siegel der Gotteskindschaft. Das Elternhaus war mir und meinem 5 Jahre jüngeren Bruder ein Bethanien, ein Ort des Friedens und ein Hort des Glaubens. Mein Vater hat als Hauspriester und Sonntagsschullehrer ewige Schätze in meine Seele gelegt. Er ließ mich teilhaben an dem, was er im Weinberg des Herrn erlebte. War mein Vater im Gnadenwerk unseres Gottes tätig, so hat meine treue Mutter mit uns Kindern die Hände gefaltet und auf den Knien die Hilfe und den Segen von oben erfleht.
Eine schwere Krankheit meines Vaters brachte schon früh viel Not über die Familie. Im Jahre 1936 ist mein Vater heimgegangen, und die Sorgen wurden noch größer. Auf seinem Sterbebett gab mein Vater der Mutter den Rat: 'Halte dich in allen Dingen an die Brüder!' Dieser Hinweis hat auch mir reichen Segen gebracht. Denn mir war die Aufgabe geworden, der Mutter beizustehen. Im Jahre 1939 bestand ich die Prüfung als Industriekaufmann, und von diesem Tage bis zum Heimgang meiner Mutter im Jahre 1977 habe ich dann für ihren Lebensunterhalt sorgen können.
Im 2. Weltkrieg war ich nur einige Monate Soldat, musste aber 3 1/2 Jahre in der Gefangenschaft verbringen. Ich habe viel mit Gott gerungen und gebetet, dass der Kelch, wenn es möglich sei, an mir vorübergehen möge. Sollte ich ihn aber auskosten müssen, so war ich willens, diese Zeit als eine Lehrzeit für mich anzusehen. Ich habe viel gelernt und erfahren, dass der Herr die Seinen nicht verlässt.
Im Jahre 1952 schloß ich den Ehebund mit einer treuen Glaubensschwester. Unser himmlischer Vater schenkte uns die Kraft, uns gegenseitig in Liebe zu dienen. Unser Wunsch ist es, gemeinsam an unserer Seligkeit zu schaffen.
Am 21. Februar 1954 empfing ich das Unterdiakonenamt, am 21. Juli das Diakonenamt und am 19. Dezember 1954 das Priesteramt. Im Jahre 1959 wurde ich dann für die Gemeinde Wetter als Vorsteher gesetzt. Das Evangelistenamt empfing ich am 12. November 1966, und am 5. Oktober 1975 wurde ich zum Bezirksältesten ausgesondert, gleichzeitig wurde mir der Unterbezirk Hagen im Apostelbezirk Nordrhein‑Westfalen anvertraut.
Am Sonntag, dem 8. April 1979, empfing ich in einem Festgottesdienst in Öhringen/Württ. durch den Stammapostel Urwyler das Apostelamt. An diesem Tage habe ich einmal zurückgeschaut und meinem Gott gedankt für die Wunder seiner Liebe, die auch an meiner Seele geschehen sind; in wie viel Not hat nicht der gnädige Gott über mir Flügel gebreitet! Dankbar habe ich auch all der Wohltäter meiner Seele gedacht. Wenn mir nun eine neue Aufgabe übertragen worden ist, so will ich es halten, wie es mir einst mein Priester als Jüngling in die Seele schrieb: 'Arbeite immer, als ginge es nicht ohne dich; aber wisse, der himmlische Vater ist nicht auf dich angewiesen!'
So soll mich der Herr an seinem Tage in treuer Mitarbeit und Nachfolge an der Seite meines Bezirksapostels und Stammapostels finden!"
Stammapostel R. Fehr schreibt unter anderem über den A. Kusserow im Rahmen der Ruhesetzung: "Eins der größten Erlebnisse seiner Amtstätigkeit wird wohl sein, dass er nach vielen Jahren als Apostel Jesu in jenes Land zurückkehrte, in dem er nach dem Zweiten Weltkrieg dreieinhalb Jahre in Gefangenschaft war, nach Russland." A. Kusserow habe während seiner Arbeit Eifer und Demut glücklich miteinander vereint. Ein viel zitierter Ausspruch sei gewesen: "Arbeite immer, als ginge es nicht ohne dich; aber wisse, der himmlische Vater ist nicht auf dich angewiesen." - ein Rat, den ihm einmal ein Priester gab.
Während eines Urlaubs verstarb A. Kusserow plötzlich und unerwartet an einem Herzstillstand.
Die Trauerfeier führte Bezirksapostel H. Wend am 18. Mai 1998 in der Kirche Hagen-Wehringshausen (Nordrhein-Westfalen) durch.
Aus seiner Feder:
- Frucht in Geduld (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1982, S. 94)
- Wie stehen wir zu Gott? (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1983, S. 93)
- Das Gesetz des Lebens (aus der "Wächterstimme" 20/1984, S. 154)
- Die erste Missionsreise nach Angola (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1985, S. 95)
A. Kusserow
8. April 1979