* Apostel von 1966 bis 1980
* Bezirksapostel von 1980 bis 1991
Lebensdaten
- geboren am 19. Dezember 1924 in Bielefeld (Westfalen), Preußen
- gestorben am 15. Oktober 2011 in Bielefeld, Nordrhein-Westfalen
Amtstätigkeit
- 19. Januar 1947: Unterdiakon durch Apostel Walter Schmidt
- 23. Januar 1949: Diakon durch Bezirksapostel Walter Schmidt
- 10. Juli 1949: Priester durch Bezirksapostel Walter Schmidt
- 12. Dezember 1953: Evangelist durch Bezirksapostel Walter Schmidt
- 10. Juni 1962: Bezirksevangelist durch Stammapostel Walter Schmidt in Quelle, Nordrhein-Westfalen
- 9. Januar 1966: Bischof durch Stammapostel Walter Schmidt in Herford, Nordrhein-Westfalen
- 23. Oktober 1966: Apostel durch Stammapostel Walter Schmidt in Stuttgart, Baden-Württemberg
- 26. Oktober 1980: Bezirksapostel durch Stammapostel Hans Samuel Urwyler in Minden-Mitte, Nordrhein-Westfalen
- 13. Oktober 1991: Ruhesetzung durch Stammapostel Richard Fehr in Dortmund-Nord, Nordrhein-Westfalen
Arbeitsbereich
- Nordrhein-Westfalen (bis 1980 lediglich den westfälischen Teil)
- als Bezirksapostel auch: Albanien, Angola, Anguilla, Antigua, Armenien, Aserbaidschan, Teile Brasiliens, Teile Chinas, Französisch-Guayana, Georgien, Guadeloupe, Guinea-Bissau, Kap Verde, Kosovo, Lettland, Litauen, Macau, Martinique, Osttimor, Portugal, Teile Russlands, São Tomé e Príncipe, Singapur und Vietnam
Aus seinem Leben
H. Engelauf wurde am 19. Dezember 1924 als zweiter Sohn seiner Eltern in Bielefeld geboren. „Schon meine Großeltern waren seit vielen Jahren neuapostolisch“, schreibt er in einem Rückblick. Sein Vater diente bis zum Tod 1962 als Bezirksevangelist. Getauft und versiegelt wurde er am 1. Februar 1925 durch Stammapostel H. C. Niehaus in Bielefeld-Mitte, konfirmiert wurde er am 19. März 1939, ebenfalls in Bielefeld-Mitte.
Er erlernte den Beruf des Augenoptikers, den er auch als Apostel weiter ausübte. Erst nach seiner Ordination zum Bezirksapostel 1980 trat er in den Kirchendienst ein.
Nach den Jahren des Krieges und der Kriegsgefangenschaft heiratete er 1947 seine Ehefrau Ruth. Einige Jahre später wurde Tochter Heidi geboren.
1947 wurde er als Unterdiakon ordiniert. Weitere Amtsstufen folgten. Im Januar 1966 empfing er das Bischofsamt und war an der Seite von Apostel W. Knaupmeier für wenige Monate verantwortlich für den Bereich NRW-Nord. Nachdem sich der Gesundheitszustand von Apostel W. Knaupmeier verschlechterte, ordinierte Stammapostel W. Schmidt ihn am 23. Oktober 1966 in Stuttgart zum Apostel für Nordrhein-Westfalen.
Am 26. Oktober 1980 diente Stammapostel H. S. Urwyler in Minden-Mitte und versetzte den damaligen Bezirksapostel E. Schiwy in den Ruhestand. Apostel H. Engelauf wurde als Bezirksapostel ordiniert. Mit dem Wechsel begann in der Gebietskirche NRW ein neuer Zeitabschnitt. In kurzer Zeit teilte der neue Bezirksapostel die zum Teil übergroßen Bezirke in sinnvolle Größen auf und ordinierte eine Anzahl Bezirksältesten und Bezirksevangelisten. Die Weitsicht der Gebietsreform zeigte sich darin, dass sie bis 2005 Bestand hatte.
Mit Bezirksapostel H. Engelauf begann die Missionsarbeit der Gebietskirche NRW. Er reiste 1983 selbst nach Portugal. Rasch kamen weitere Länder wie Kap Verde, Angola, São Tomé e Príncipe, Brasilien, Singapur, Macau, Vietnam und ein Teil von China hinzu.
Am 13. Oktober 1991 wurde er aus gesundheitlichen Gründen durch Stammapostel R. Fehr in den Ruhestand gesetzt. Er besuchte fortan die Gottesdienste in seiner Heimatgemeinde Bielefeld-Brackwede, später Bielefeld-Süd.
In seinem Lebenslauf schreibt er unter anderem (Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus der Loseblattsammlung „Apostel der Endzeit“. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg):
"Mein bisheriger Lebensweg, der von Kindesbeinen an auch mein Glaubensweg war, ist zum Heimweg der Seele in das ewige Vaterhaus geworden.
Wenn ich zurückblicke, dann darf ich dankbar bekennen: Diese Zeit war eine einzige Liebes- und Gnadenerweisung unseres Gottes! Gab es auch dunkle Stunden zu durchleben, so war die Hand des Herrn doch immer nahe. Darum steht es in meinem Herzen: O sollt ich dich nicht wieder lieben, der du mich unaufhörlich liebst?
Der Vorsatz, den Herrn mit aller Hingabe zu lieben, führt mich immer wieder an das Herz und an die Hand unseres Stammapostels. Zu ihm schaue ich in liebender Verehrung und kindlichem Glauben auf. Mit Apostel Knaupmeier, unter dessen Segenshand ich diente, war ich innig verbunden. Auch dem Bezirksapostel Schiwy, dem ich jahrelang eine Hilfe sein durfte, schenkte ich mein ganzes Herz. Die gewaltige, große Jesuliebe, die mich täglich in unserem Glaubenswerk glücklich macht, möge überfließen auf all die treuen Brüder und Geschwister. Mit ihnen rufe auch ich zur Ehre des, der auf der weißen Wolke sitzt, mit dem großen Beter im Tempel sehnsüchtig: Schlage an mit deiner Sichel und ernte! - Am Tage der Ernte wird dann der Lauf unseres Lebens über diese Erde nach der großen Gnade unserer Erwählung seine Vollendung finden.
Als zweiter Sohn treuer neuapostolischer Eltern wurde ich am 19. Dezember 1924 in Bielefeld geboren. Mein Elternhaus war mir nicht nur ein Hort der Bewahrung, sondern auch Vorbild in allen Glaubensfragen. Schon meine Großeltern waren seit vielen Jahren neuapostolisch. Mein Vater diente bis zu seinem Heimgang im Jahre 1962 fast vierzig Jahre, zuletzt als Bezirksevangelist, im Hause des Herrn.
Ich habe den Beruf eines Augenoptikers erlernt. Nach den Jahren des Krieges und der Gefangenschaft heiratete ich 1947 meine Frau Ruth, ein Mädchen aus gut neuapostolischem Elternhaus. In unserer Ehe schenkte uns der Herr eine Tochter.
[...]
Am 23. Oktober 1966 sonderte mich Stammapostel Schmidt in einem feierlichen Gottesdienst in Stuttgart zum Apostel des Herrn aus. Als der Bezirksapostel Schiwy am 26. Oktober 1980 nach segensreichem Dienen als Apostel des Herrn in den Ruhestand gesetzt wurde, übertrug mir Stammapostel Urwyler das Amt eines Bezirksapostels und vertraute mit die Leitung des Bezirks Nordrhein-Westfalen an. Diese hohe Aufgabe ist mir täglich Anlaß, mich mehr in die Demut des Herzens zu flüchten."
Stammapostel R. Fehr spendete dem Ehepaar R. und H. Engelauf am 6. April 1997 im Seidenweberhaus Krefeld den Segen zur Goldenen Hochzeit. Er sagte dabei unter anderem: „Ihr seid wirklich ein besonderes goldenes Paar. Ihr habt einen goldenen Glauben. Dieser kam Euch zugute, aber auch vielen Tausenden. Ihr habt 50 Jahre lang gemeinsam vorbildliche Schritte getan auf dem schmalen Weg in Richtung Ziel. Ihr seid nachgefolgt mit goldenen Herzen. Auch Eure goldene Treue zueinander und zum Herrn und seinem Werk hat Euch ausgezeichnet. [...] Und Du mögest Dich freuen, wie Deine Pionierarbeit einen Segen nach sich zieht, dessen Umfang wir erst sehen, wenn wir am Ziel sind. [...] Denn wir könnten als Knechte Gottes nur die Hälfte tun, wenn wir in unseren Frauen nicht eine Hilfe und Stütze hätten.“
Am Sonntag, 3. Juni 2007, stand das Ehepaar vor dem Altar der Gemeinde Quelle-Steinhagen, um den Segen zu ihrer diamantenen Hochzeit zu empfangen. Aus diesem Anlass waren Stammapostel W. Leber und zahlreiche Wegbegleiter und Weggefährten von H. Engelauf, darunter Stammapostel i.R. R. Fehr und weitere Bezirksapostel im Ruhestand, angereist. Der Gottesdienst wurde per Satellit auf die Gemeinden der Gebietskirche ausgestrahlt.
In der Ansprache an das diamantene Paar am Ende des Gottesdienstes hob Stammapostel W. Leber hervor: „Ihr habt dem Herrn ein Leben lang gedient“. Dabei seien R. und H. Engelauf Vorbild für viele andere Gläubige gewesen. Der Stammapostel nannte dazu drei Punkte: Beide hätten immer ein unbedingtes Vertrauen in den Herrn bewiesen, auch in Zeiten schwerer Krankheit, sie hätten immer zu den Segensträgern aufgeschaut und sich nie über andere erhoben sowie allen eine herzliche, freundliche und wohltuende Zuneigung bewiesen. Dafür sprach der Stammapostel im Namen vieler ein herzliches Dankeschön aus.
„Segen ist auf die Zukunft gerichtet“, sagte der Stammapostel weiter und gab dem Paar für den weiteren Lebensweg ein Bibelwort mit auf den Weg: „Der Segen Gottes ist der Lohn des Frommen, und in kurzer Zeit gibt er schönstes Gedeihen“ (Sirach 11,23). Anschließend spendete er den Segen zur diamantenen Hochzeit.
Am Samstag vor dem Gottesdienst zur diamantenen Hochzeit hatte der Bezirk Bielefeld zu einer Feierstunde in Bielefeld-Brackwede, der langjährigen und derzeitigen Heimatgemeinde von R. und H. Engelauf, eingeladen. Daran nahmen neben den beiden Jubilare und Stammapostel W. Leber auch die Gemeinde Brackwede sowie zahlreiche Festgäste teil.
Stammapostel W. Leber eröffnete die Feierstunde mit einigen persönlichen Worten an das diamantene Hochzeitspaar. „Es gäbe viele Geschichten über euch zu erzählen aus meinem eigenem Erleben mit euch“, so führte er aus. Weiterhin sagte er unter anderem: „Das Besondere an euch ist das Echte an euch, und das macht euch so groß!“ Die von Herzen zuvorkommende Einstellung der beiden habe ihn immer tief beeindruckt, ebenso das nie nachlassende Gottvertrauen auch in Zeiten von Prüfungen und Krankheiten. „Die letzten zehn Jahre habt ihr mit eiserner Disziplin und großem Willen gemeistert“, wertschätze der Stammapostel die vorbildliche Lebenshaltung von R. und H. Engelauf.
Stammapostel i.R. R. Fehr zählte in seiner kurzen Laudatio einige eindrucksvolle Stationen der gemeinsamen Arbeit im Kreis der Apostel auf. Mit Elan sei H. Engelauf an die Arbeit gegangen, als es hieß, sich um die Ausbreitung der neuapostolischen Kirche in den portugiesischen Sprachraum zu kümmern. Mit Zielstrebigkeit habe er 1987 dafür gesorgt, dass nach der plötzlichen Erkrankung des damaligen Stammapostels H. S. Urwyler die Kirche nicht ohne Führung blieb. Und mit hohem Verantwortungsbewusstsein sich selbst und seiner Aufgabe gegenüber habe er sich nach seinem schweren Herzinfarkt 1991 vorzeitig in den Ruhestand begeben. Also: Weitsicht und Loyalität hätten den Jubilar stets ausgezeichnet. Und seine Frau Ruth habe stets die Arbeit ihres Mannes nach Kräften unterstützt und gefördert. „Wann und wo ihr aufgetreten seid, ging gleichsam für alle die Sonne auf“, fasste Stammapostel i.R. R. Fehr seine Ausführungen zusammen.
Auch Bezirksapostel A. Brinkmann wusste von dem unaufhaltsamen Eifer und der freundlichen, immer allen zugewendeten Art der beiden Eheleute zu berichten.
Bezirksältester D. Kruse hatte als Bezirksvorsteher des Bezirkes Bielefeld die Moderation der Feierstunde übernommen und führte durch das Programm. In der Planung hätte man sich entschlossen, Chormusik aus den Liedersammlungen der Neuapostolischen Kirche aus der Zeit der grünen Hochzeit der Jubilare vorzutragen, erklärte er. So kamen Choräle und Motetten zum Vortrag, die bei den Zuhörern Erinnerungen an die Mitte des vergangenen Jahrhunderts weckten. Allerdings sei einer der letzten Chorvorträge neueren Ursprungs, so Bezirksältester D. Kruse. „Singet dem Herrn ein neues Lied“ wolle sagen, dass man bei all den schönen Erinnerungen doch zukunftsorientiert sei. Außerdem sei mit dieser Vertonung der beiden ersten Verse des 96. Psalms an den Komponisten Friedhelm Deis erinnert, dem Bezirksapostel H. Engelauf vor mehr als 25 die Gründung und Pflege der Orchestermusik in Nordrhein-Westfalen anvertraut hatte.
Bevor mit dem gemeinsamen Gesang des Chorals „Sei Lob und Ehr dem höchsten Gut“ die Feierstunde endete, trug der Bezirkschor Bielefeld, der unter der Leitung von C. Kruse das musikalische Programm gestaltete, noch einen Choral vor, den sie als Wunsch des Chores an das Jubelpaar verstanden wissen wollten: „Befiehl du deine Wege und was dein Herze kränkt der allertreusten Pflege des, der den Himmel lenkt!“
Am 26. Oktober 2010 jährte es sich zum 30. Mal, dass Bezirksapostel i.R. H. Engelauf zum Bezirksapostel ordiniert wurde und damit die Leitung der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen übernahm. In seiner Heimat Bielefeld fand aus diesem Anlass eine Feierstunde statt, zu der Bezirksapostel A. Brinkmann auch die im Ruhestand lebenden Apostel und Bischöfe eingeladen hatte. Mit dem Wechsel in der Leitung begann in der Gebietskirche Nordrhein-Westfalen ein neuer Zeitabschnitt. „Es ging ein wahrer Ruck durch die Bezirke“, erinnert sich Bezirksapostel A. Brinkmann, der unter Bezirksapostel H. Engelauf zum Apostel ordiniert wurde. „Neben seiner strategischen Arbeit in Nordrhein-Westfalen und den Missionsgebieten wandte sich Bezirksapostel Hermann Engelauf in seiner herzlichen Liebe und großen Zuneigung allen Brüdern und Schwestern zu und strukturierte die Jugend- und Seniorenarbeit neu“, sagt Bezirksapostel A. Brinkmann.
Zwei Monate später, am vierten Adventssonntag, besuchte Bezirksapostel A. Brinkmann die Gemeinde Bielefeld-Mitte, um Bezirksapostel i.R. H. Engelauf zum 86. Geburtstag zu gratulieren. Nach dem Gottesdienst richtete er persönliche Worte an seinen Amtsvorgänger. Dieser sei ihm stets ein Vorbild im Amt gewesen und habe mit großer Freude und nie versiegendem Eifer und Engagement sein Amt ausgeführt.
In den frühen Morgenstunden des 15. Oktober 2011 verstarb Bezirksapostel i.R. H. Engelauf im Alter von 86 Jahren. „Erfüllt mit tiefer Trauer und stiller Dankbarkeit muss ich euch mitteilen, dass unser hochverehrter Bezirksapostel Engelauf heimgegangen ist“ schreibt Bezirksapostel A. Brinkmann in seiner Nachricht an die Gemeinden in Nordrhein-Westfalen, Stammapostel W. Leber und die weltweit tätigen Bezirksapostel. „Wenn es auch dunkle Stunden zu durchleben gab, so war die Hand des Herrn doch immer nahe“, schrieb Bezirksapostel H. Engelauf im Rückblick auf sein Leben. Insbesondere die letzten Jahre im Ruhestand waren schwer für ihn. Er litt über viele Jahre an unterschiedlich schweren Erkrankungen. „Nun wurde er nach tapfer ertragenem Leid vom Herrn erlöst“, ergänzte Bezirksapostel A. Brinkmann. Weiter führte er unter anderem aus: „Es ist an dieser Stelle nicht zu beschreiben, was er in dieser Zeit für unsere Gebietskirche und die ausländischen Gebiete getan hat. In tiefem Gottvertrauen, unermüdlichem Eifer und großer Fürsorge hat er den Anvertrauten gedient, sie geliebt, gestärkt und getröstet.“
Die Trauerfeier führte Stammapostel W. Leber am Donnerstag, den 27. Oktober 2011, um 15 Uhr in der neuapostolischen Kirche Bielefeld-Süd durch. Grundlage für die Trauerfeier war das Bibelwort aus Psalm 84, 6-8: „Wohl den Menschen, die dich für ihre Stärke halten und von Herzen dir nachwandeln! Wenn sie durchs dürre Tal ziehen, wird es ihnen zum Quellgrund, und Frühregen hüllt es in Segen. Sie gehen von einer Kraft zur andern und schauen den wahren Gott in Zion.“
Stammapostel W. Leber würdigte den Verstorbenen als „großen Apostel des Herrn“. Seine Größe habe ihren Ursprung in seiner Herzensdemut gehabt. Er sei Gott sehr dankbar, dass er in Bezirksapostel H. Engelauf ein wunderbares Vorbild gegeben habe, dem jeder nacheifern könne - „Bezirksapostel H. Engelauf ist uns allen ein wunderbares Vorbild gewesen“. Der Stammapostel berichtete von seiner ersten persönlichen Begegnung mit H. Engelauf. Er selbst sei damals frisch zum Apostel ordiniert worden. Bezirksapostel H. Engelauf habe ihn damals spontan umarmt und so das Eis gebrochen. „Er hatte diese besondere Gabe, dass man sich angenommen wusste“, so Stammapostel W. Leber. Als pure Herzlichkeit beschrieb er Bezirksapostel H. Engelaufs Umgang mit den Glaubensgeschwistern. Grundlage dafür sei nicht nur eine menschliche Gabe gewesen, sondern seine Gottergebenheit. Auch beim seinem letzten Besuch bei Bezirksapostel i.R. H. Engelauf im Sommer habe dieser nur Freude ausgestrahlt - trotz aller Schmerzen, unter denen er gesundheitsbedingt litt. Ausgezeichnet habe Bezirksapostel H. Engelauf zudem sein Einssein mit dem jeweiligen Stammapostel. „Er hat die Stammapostel Hans Urwyler und Richard Fehr vorbehaltlos und uneingeschränkt unterstützt“, so Stammapostel W. Leber. Das hatte Stammapostel R. Fehr ihm bei der Ruhesetzung 1991 als Zeugnis ausgestellt. Dies sei nicht selbstverständlich, so Stammapostel W. Leber. „Das Einssein muß man immer wieder erkämpfen, das gibt es nicht zum Nulltarif“, führte er weiter aus. Und: Je nach Charakterart falle es dem Einen leichter als dem Anderen.
Bezirksapostel H. Engelauf sei zudem ein großer Beter gewesen und ein Eiferer in der Missionstätigkeit in Portugal und anderen Ländern. Weiter würdigte Stammapostel W. Leber die Bemühungen Engelaufs um Versöhnung. „Hermann Engelauf war immer versöhnungsbereit, weil er um die Fehler wusste, die uns als Menschen passieren“, so der Stammapostel.
„Auch in den schwierigen Zeiten der Trennung hat Hermann Engelauf die Verbindung zur Familie Kuhlen aufrecht erhalten, was in dieser Zeit sicherlich nicht einfach war“, sagte der Stammapostel und nahm damit Bezug auf die Ereignisse des Jahres 1955. Er freue sich sehr, dass der Sohn des damaligen Bezirksapostels P. Kuhlen auch an der Trauerfeier teilnehme. W. Kuhlen sei ein enger Freund von Bezirksapostel H. Engelauf gewesen. Bereits vor der Trauerfeier hatte Bezirksapostel A. Brinkmann den Gast der Apostolischen Gemeinschaft als treuen Bruder, guten Freund und wahrhaften apostolischen Christen herzlich willkommen geheißen.
Bezirksapostel A. Brinkmann, der unter H. Engelauf zum Apostel ordiniert wurde und 2011 ein Nachfolger des Verstorbenen in der Funktion des Leiters der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen, würdigte den Verstorbenen ebenfalls als jemand, der die Gebietskirche nachhaltig geprägt habe: „Als er Bezirksapostel wurde, da war es, als wenn der Apostelbezirk wachgeküsst worden wäre.“ Unter anderem habe er die damals üblichen „stundenlangen Gottesdienste“ abgeschafft.
Bezirksapostel H. Engelauf habe immer Jesus Christus in den Mittelpunkt gestellt. Dazu zitierte Bezirksapostel A. Brinkmann einen Ausspruch Engelaufs: „Wenn du dich selbst predigst, hast du ein Problem im Ruhestand.“
Die drei letzten Worte von H. Engelauf beim letzten Besuch seien „Danke, danke, danke“ gewesen, berichtete Bezirksapostel A. Brinkmann. Solch eine Einstellung am Ende des Lebens sei bewundernswert.
Zum Abschluss der Trauerfeier widmete Stammapostel W. Leber dem Verstorbenen das Wort aus Jesaja 32, 8: „Aber der Edle hat edle Gedanken und beharrt bei Edlem.“ Bezirksapostel H. Engelauf sei ein Edler gewesen, richtete sich der Stammapostel vor dem abschließenden Gebet an die Trauerfamilie: „Er wird immer bei uns sein“.
Die Trauerfeier in Bielefeld-Süd wurde via Satellit in mehr als 110 neuapostolische Gemeinden in Nordrhein-Westfalen und die betreuten Gebiete im europäischen Ausland übertragen. Insgesamt nahmen zwei Stammapostel, zehn Bezirksapostel und 28 Apostel in Bielefeld Abschied von Bezirksapostel H. Engelauf - je zur Hälfte Ruheständler und aktive Amtsträger. In ganz Nordrhein-Westfalen erlebten mehr als 6.000 Teilnehmer die Trauerfeier via Übertragung.
Aus seiner Feder (Auszug):
- "Was ihr bittet im Gebet" (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1969, S. 51)
- "Meister, wo bist du zur Herberge?" (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1971, S. 49)
- Die Barmherzigkeit Gottes (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1972, S. 41)
- Freizeit oder Freiheit? (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1974, S. 41)
- "Zuletzt" (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1978, S. 39)
- Der rechte Weg - das völlige Gewicht (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1981, S. 40)
- Kinder, es ist die letzte Stunde (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1982, S. 49)
- Erwirb es! (aus "Christi Jugend" 5/1982, S. 34)
- Wem lebst du? (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1983, S. 49)
- Menschenkind - Gotteskind (aus "Christi Jugend" 4/1984, S. 26)
- Im Anfang war das Wort (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1985, S. 89)
- Gehet hin in alle Welt (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1986, S. 94)
- Armut oder Reichtum (aus "Christi Jugend" 2/1986, S. 10)
- Errungenschaften (aus "Christi Jugend" 12/1987, S. 90)
- Treu bis zuletzt (aus "Unsere Familie" 24/1989, S. 1234)
- Reisen (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1990, S. 43)
- Gedanken (aus "Unsere Familie" Nr. 9/1991, S. 37)
- Dankbare lebendige Erinnerungen (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1992, S. 39)
Bei Fragen kontaktieren Sie uns gerne unter redaktion@nak-geschichte.de.
H. Engelauf
23. Oktober 1966
Downloads
- Ordinationsmitteilung (Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus „Wächterstimme" vom 1. Dezember 1966. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
- Stimmprobe von Apostel H. Engelauf
- Schreiben zum Geburtstag von Bezirksapostel E. Schiwy
- Stimmprobe von Bezirksapostel H. Engelauf
- Rundschreiben mit Hinweis auf ein Gedicht
- Rundschreiben anlässlich des 60. Geburtstages von Stammapostel H. S. Urwyler
- Hinweise zum Gottesdienst am 20. Februar 1985
- Datenkarte von H. Engelauf
- Zum Geburtstag von Bezirksapostel i.R. Engelauf
- Festgottesdienst zum 80. Geburtstag von Bezirksapostel i.R. Hermann Engelauf (von "nak-owl.de")
- 25 Jahre Neuapostolische Kirche in Portugal (von "nak.org")
- Lebenslauf von Bezirksapostel Engelauf (von "nak-west.de")
- Trauernachricht
- Trauer um Bezirksapostel i.R. Engelauf (von "nak-west.de")
- Trauer um Bezirksapostel i.R. Hermann Engelauf (von "nak.org")
- Broschüre zur Trauerfeier von H. Engelauf
- Trauerfeier für Hermann Engelauf (von "nak-west.de")
- Photobuch zur Trauerfeier für Hermann Engelauf
- Brückenbauer zwischen Kirchen, Kulturen und Generationen (von "nac.today")
- "Wir wollen uns versammeln" - seit 90 Jahren in Brasilien (von "nac.today")
- Alter verpflichtet (von "nac.today")
- Die Kirche bleibt am Ball (von "nac.today")
- Nicht nur sonntags Schule (von "nac.today")
- Vielfalt gedeiht auf kargen Felsen (von "nac.today")
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