* Apostel von 1923 bis 1926
* Bezirksapostel von 1926 bis 1938
Lebensdaten
- geboren am 18. Mai 1872 in Düsseldorf, Rheinprovinz
- gestorben am 25. April 1955 in Leverkusen, Nordrhein-Westfalen
Amtstätigkeit
- 4. November 1894: Evangelist durch Apostel Friedrich Wilhelm Menkhoff
- 16. März 1897: Gemeindeältester durch Stammapostel Friedrich Krebs in Düsseldorf
- 6. März 1904: Bezirksältester durch Stammapostel Hermann Christoph Niehaus in Düsseldorf
- 8. April 1923: Apostel durch Stammapostel Hermann Christoph Niehaus in Bielefeld
- 16. November 1926: Bezirksapostel durch Stammapostel Christoph Hermann Niehaus
- 6. November 1938: Ruhesetzung durch Stammapostel Johann Gottfried Bischoff
Arbeitsbereich
Rheinland
Aus seinem Leben
(Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus der Loseblattsammlung „Apostel der Endzeit“. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
"Am 18. Mai 1872 wurde ich in Düsseldorf geboren. Mein Vater hatte dort ein gut gehendes Geschäft. Im Laufe der Jahre konnte er damit ein ansehnliches Vermögen erwerben, doch durch einen Bankzusammenbruch (Konkurs) verlor er über Nacht alles, was wir besaßen. Die Familie geriet in größte Armut. Wir mussten traurige Zeiten durchleben. Zu allem Elend wurde auch noch unser Vater leidend und arbeitsunfähig, so dass oftmals das Nötigste zum Lebensunterhalt fehlte. Ich hatte noch neun Geschwister, und es war für die Eltern wahrlich nicht leicht, eine so vielköpfige Familie durchzubringen. Fast alle Lasten und Sorgen lagen auf den Schultern meiner Mutter. Unvergesslich ist mir eine Nacht, in der sie nichts anderes zu tun vermochten, als zu weinen und zu beten. Da sich mein Schlafzimmer neben dem ihren befand, vernahm ich den Kummer und das unentwegte Flehen zu Gott. Durch die fortwährende Trübsal und die sorgenvollen Bilder, die ich als Knabe und Jüngling im elterlichen Hause sehen mußte, wurde mein Innenleben früher reif als das vieler anderer Menschen. Ich lernte ein Leben kennen, in das nur wenige einen Einblick erlangen. Die Zeiten der Not gingen nicht spurlos an mir vorüber, sondern hinterließen Erfahrungen, die sich bestimmend auf die gesamte spätere Lebensführung auswirkten.
Es war um die Zeit meiner Konfirmation. Erwartungsvoll schlug das Herz, aber die Freude war mit manch Bitterem getrübt. Viele Sorgen und Entbehrungen hatten sich die Eltern auferlegt, um die nötigen Mittel für das Einkleiden zusammenzubringen, denn außer mir wurde auch noch meine Schwester am gleichen Tage konfirmiert. Ich selbst mußte nach Kräften durch einen - wenn auch kleinen - Verdienst unsere Notlage lindern helfen. Jeden schulfreien Nachmittag lief ich durch die Nachbardörfer und verteilte für einen großen Kolonialwarenladen Reklamezettel. Als Lohn erhielt ich Lebensmittel, die ich freudestrahlend meiner lieben, unvergessenen Mutter brachte. Zur Konfirmation kaufte mir der Inhaber des Geschäftes eine silberne Uhr als Anerkennung für meine geleisteten Dienste. Ich kann nicht beschreiben, wie ich mich darüber freute!
Der Tag der Konfirmation war gekommen. Vater und Mutter begleiteten mich und meine Schwester zur Kirche. Eine andächtige Stimmung hatte mich ergriffen, mir war sehr feierlich zumute. Es arbeitete etwas in meiner Seele, das ich damals nicht deuten konnte. Heute weiß ich, daß es die ziehende Liebe Gottes war, die mein Herz zu erfassen suchte. Als ich am Altar niederkniete, wurde ich in meinem Inneren so erschüttert, daß ich heftig weinen mußte; ich kann nicht beschreiben, wie mir geschah. Meine Seele durchzog ein Ahnen von der Liebe Gottes, die ich später im Werke des Herrn in vollem Maße hinnehmen durfte. Mein Konfirmationsspruch lautete: "Jesus Christus gestern, heute und derselbe bis in Ewigkeit." Dieses Wort kommt mir heute im Nachschauen vor wie eine seinerzeitige Prophetie. Unauslöschlich und tief hat sich dieses Schriftwort in meine Seele geprägt und es wurde zur Wahrheit, als ich mit einundzwanzig Jahren, 1893, das neuapostolische Glaubenswerk kennen- und liebenlernte. In der Sendung seiner Boten erkannte ich Christus in seiner gegenwärtigen Offenbarung, so daß das Sehnen gestillt wurde.
Ich hatte gehofft, mir durch eine gute Ausbildung eine sichere Existenz schaffen zu können, doch musste ich die höhere Schule vorzeitig verlassen. Wenigstens war es mir vergönnt, eine kaufmännische Lehre zu erhalten, und nach ihrem Abschluss bekam ich eine Stellung als Buchhalter in einer großen Holzwarenfabrik. Dort war ich fast zwanzig Jahre tätig, mein Chef erwies mir sein Vertrauen dadurch, dass er mir Prokura erteilte.
Meine ersten Gottesdienste in der Neuapostolischen Kirche erlebte ich 1893 in Duisburg und in Düsseldorf; kurz vorher war dort das erste Lokal zum Halten der Gottesdienste gemietet worden. Ich durfte die Wahrheit der Apostellehre erkennen. Bald darauf, es war am 22. April 1894, wurde ich in Düsseldorf durch den Apostel Menkhoff mit noch sieben anderen Seelen versiegelt. Nur wenig später, am 4. November 1894, empfing ich durch denselben Apostel das Evangelistenamt. Gleichzeitig wurde mir die Leitung der kleinen Gemeinde übertragen, die sich so gut entwickelte, daß eine größere Versammlungsstätte bezogen werden musste. Am Tage ihrer Weihe am 11. Januar 1897 durchführte, empfing ich das Gemeindeältestenamt. Den Bund der Ehe schloß ich am 21. Dezember 1900 mit Schwester Bertha Unterieser; noch am gleichen Tag empfingen wir hierzu den Segen Gottes. Drei Kinder, zwei Töchter und ein Sohn, wurden uns geschenkt.
Der 6. März 1904 war wieder ein Segenstag. Der Stammapostel Niehaus weilte unter uns und er übertrug mir am gleichen Tag das Bezirksältestenamt. Am 8. April 1923 sonderte er mich in Bielefeld zum Apostel aus. Den ersten Gottesdienst in diesem Amt hielt ich in Ruhrort (Duisburg), wo ich Gottes Werk kennengelernt hatte. In Rheinland‑Westfalen breitete sich die Apostellehre immer schneller aus. Es gab Großstädte mit mehr als zehn Gemeinden. Das veranlasste den Stammapostel Niehaus, seinen Heimatbezirk Rheinland‑Westfalen neu zu organisieren. In dem Gottesdienst in Bielefeld am 16. November 1926 übertrug er mir den nunmehr gegründeten Apostelbezirk Rheinland zur selbständigen Betreuung. Das Gebiet reichte vom Loreleyfelsen bis zur holländischen Grenze, von Aachen über Essen bis Wuppertal und umfasste über hundert Gemeinden. Ein reicher Acker, des Bestellens und der Liebe wert."
Am 6. November 1938 weilte der Stammapostel Bischoff in dem Bezirk Düsseldorf. Doch war er diesmal nicht nur gekommen, um die einzelnen Gemeinden zu bedienen, sondern um den Bezirksapostel Dach von seinen Amtspflichten zu entlasten. Der Bezirksapostel Dach, der seither den Bezirk Düsseldorf (Rheinland) mit seinen 174 Gemeinden geleitet hatte, fühlte sich infolge der mit seiner Krankheit verbundenen Abnahme der Kräfte nicht mehr in der Lage, diese verantwortungsvolle Stellung ausfüllen zu können. Seinem Ersuchen hatte der Stammapostel stattgegeben. In diesem Gottesdienst sprach der Stammapostel von der segensreichen Arbeit im Hause Gottes, die in einheitlicher Gesinnung im Geiste und in der Liebe Christi getan wird. Die Versammelten waren lebendige Zeugen, daß ihr Bezirksapostel, der sie während vieler Jahre mit treuer Hingabe und in der Liebe des Erlösers gepflegt und geleitet hatte, darin Vorbild war. Sie wußten, daß er jederzeit mit dem Stammapostel in Übereinstimmung gehandelt hatte und daß er mit den Aposteln auf das engste verbunden war. Nicht nur mit den ihm zum Segen gesetzten Männern verband Bezirksapostel Dach ein Band inniger Freundschaft, er war auch mit seinen Bezirksvorstehern und den Amtsträgern seines Bezirkes ein Herz und eine Seele. Darüber hinaus liebte er die ihm anvertrauten Seelen und suchte, sie dem Herrn zuzuführen.
Noch einmal stand der Bezirksapostel am Altar und sagte dabei: ,,Es war im Jahre 1892, als ich als |üngling mit der damaligen kleinen neuapostolischen Gemeinde in Düsseldorf in Berührung kam. Ich ging an einem Sonntag mit nach Ruhrort, um den damaligen Ältesten und späteren Bischof Cordruwisch kennenzulernen. Die Eindrücke der ersten Gottesdienste waren in meiner Seele ganz gewaltig, und ich erkannte, daß ich ein großer Sünder war. Damals ging ich zu dem Ältesten und sagte ihm: Ich komme nicht wieder, ich bin zu schlecht für euch. Da machte mich der Älteste darauf aufmerksam, daß Jesus gerade für die Sünder in die Welt gekommen sei. An dieses Wort habe ich mich geklammert. Als ich die Wahrheit des Gotteswerkes erkannte, habe ich mich von Stunde an in der Mitarbeit betätigt, und so ist es geblieben bis auf den heutigen Tag, so daß ich mit ehrlichem Herzen bezeugen kann: Mein ganzes Leben hat dem Herrn gehört!
Unsere Chöre singen ein Lied: Herr, mein Leben, es sei dein! - Der erste Chor, den die Gemeinde in Düsseldorf besaß und der dieses Lied damals sang, bestand aus vier Mitgliedern. Hier ist der Apostel Hartmann, der in seinen jungen Jahren in Düsseldorf tätig war, - er war der Tenorsänger. Meine verstorbene Schwester sang Sopran, meine Schwester Elli den Alt, und ich sang Baß. Gerade dieses Lied haben wir immer mit besonderer Freude gesungen. So habe ich von den kleinen Anfängen an die Entwicklung des Werkes Gottes miterlebt und habe sowohl unter Stammapostel Krebs wie auch unter dem Stammapostel Niehaus und unter unserem Stammapostel Bischoff mit Freuden gedient."
Am 24. April 1955 entschlief der Bezirksapostel P. Dach. Die Beisetzung hielt Apostel Peter Kuhlen, im Auftrag der „Apostolischen Gemeinschaft“.
Aus seiner Feder (Auszug):
- Der Tag meiner Konfirmation (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1936, S. 85)
P. Dach
8. April 1923
Downloads
- Bericht über die Ordination des (Hilfs-)Apostels P. Dach
- Kurzer Bericht über den Gottesdienst vom 8. April 1923, gehalten vom lieben Stammapostel Niehaus
- Abend in Düsseldorf für Apostel Dach (Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus "Unsere Familie" XX/1938. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
- Bericht über Ruhesetzung des Bezirksapostels P. Dach
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