* Apostel von 1863 bis 1895
Lebensdaten
- geboren am 11. April 1815 in Sardschau bei Danzig, Preußen
- gestorben am 6. Dezember 1895 in Amsterdam, Niederlande
Amtstätigkeit
- 22. Juni 1848: Diakon
- 25. Juli 1850: Priester durch Apostel Thomas Carlyle
- 23. März 1855: Ältester
- 10. Oktober 1861: Engel durch den Propheten Heinrich Geyer
- 25. Mai 1863: Rufung zum Apostel durch den Propheten Heinrich Geyer
Arbeitsbereich
Hamburg; ab September 1863: Niederlande; von 1867 bis 1872 auch Westfalen
Aus seinem Leben
(Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus der Loseblattsammlung „Apostel der Endzeit. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
In Gardschau bei Dirschau, in der Nähe Danzigs, wurde am 11. April 1815 Friedrich Wilhelm Schwartz geboren. Seine Eltern waren Bauern; er selbst erlernte das Schneiderhandwerk und zog nach Berlin. Dort wollte er sich zum Missionar ausbilden lassen und dann den heidnischen Völkern außerhalb Europas das Evangelium bringen. Schon früh stand in dem ernst gesinnten jungen Mann der Wunsch, dem Herrn und seinem zukünftigen Reich zu dienen.
In Berlin lernte er das wiederaufgerichtete apostolische Glaubenswerk kennen. Er glaubte nicht nur dem lebendigen Zeugnis des Herrn, sondern fühlte auch, daß Gott ihn auf diesem Weg gebrauchen wollte. Christum gewinnen, ihm dienen und für die Ehre seines Werkes streiten achtete er als erstrebenswert. Und wahrlich, er ist ein großer Kämpfer für das apostolische Werk geworden, für die Sache Gottes, der er bis zu seinem letzten Atemzug treu geblieben ist.
Um 1848 empfing F. W. Schwartz den Heiligen Geist; am 25. Juli 1850 war er in Berlin in das Priesteramt berufen und durch den Apostel Carlyle ordiniert worden. Er diente unter der Hand des Bischofs Rothe. Als der Apostel Carlyle 1855 entschlief, sagte Priester Schwartz: ,,Wir haben durch seinen Tod nicht das Apostelamt verloren. Dieses Amt geht auf einen anderen Bruder über, den der Herr dazu berufen wird." Dieser Überzeugung waren auch andere Amtsträger.
Später wurde er in das regierende Ältestenamt gesetzt. Mehrere Male kamen während seiner Berliner Zeit durch Weissagungen und Gesichte Andeutungen, daß Gott F. W. Schwartz noch als Apostel gebrauchen wolle.
Am 15. Mai 1858 berief ihn der Prophet Geyer zum Engel; Ende November 1858 wurde ihm durch den Bischof Rothe die Gemeinde Hamburg übergeben. An seiner Seite stand der bereits 1855 nach Hamburg gezogene Priester Preuß. Umgezogen von Berlin nach Hamburg ist F. W. Schwartz aber erst im Oktober 1859. Die Gemeinde wuchs schnell; so wurde F. W. Schwartz im Jahre 1860 durch Weissagung zum Bischof berufen und durch den Apostel Woodhouse bestätigt und gleichzeitig zum Engel der Gemeinde Hamburg gesetzt.
Im Juni 1860 erfuhr der Bischof Schwartz durch den Propheten Geyer, daß in England zwei weitere Apostel berufen worden seien, die jedoch von den amtierenden Aposteln nicht angenommen wurden. Der Bischof riet dem Propheten, zu allem zu schweigen und es dem weiteren Walten Gottes zu überlasssen. Als zwei Jahre später ein dritter Apostel außer den ersten zwölf berufen wurde - es war Rudolf Rosochacki -, nahm ihn der Bischof Schwartz und mit ihm die Gemeinde Hamburg an; sie unterordneten sich diesem Gesandten. Nicht geringe Not trat jedoch ein, als der Apostel Rosochacki von seinem Amt zurücktrat. Doch für Gott, der alles lenkt, lag schon längst der Tag fest, an dem ein weiterer Apostel berufen werden würde: Am 12. April 1863 berief Gott C. W. Louis Preuß. Damit war dem neuen Zweig des apostolischen Werkes neues Leben eingegeben.
Sechs Wochen darauf wurde der dritte Apostel der neuen Linie, der seitherige Bischof und Engel der Gemeinde Hamburg, Friedrich Wilhelm Schwartz, berufen. Er selbst schrieb darüber:
„Am zweiten Pfingstfeiertag [Pfingsmontag , den 27 . Mai 1863] wurde ich vom Herrn berufen, ein Apostel des Herrn zu sein. Dies geschah nicht allein durch Geyers Mund, sondern durch den Mund vieler weissagender Personen.
Es wurde mir am 8. September 1863 durch die Weissagung Holland, speziell Amsterdam, als Arbeitsgebiet angewiesen. Ich reiste von Hamburg allein ab [gemeint ist, ohne seine Frau] und traf Ende September 1863 mit dem Schiff in Amsterdam ein und wirke hier im Segen seit dieser Zeit.“
Am 26. September 1863 also fuhr der Apostel Schwartz von Hamburg ab und kam am 27. September (nach anderen Angaben am 24. September) 1863 in Amsterdam an. Seine Frau blieb vorerst in Hamburg. In der Hauptstadt der Niederlande erwarteten den Apostel die drei vorausgesandten Evangelisten Hübner, Meyersahm und Ahlin. Zunächst kam der Apostel Schwartz bei der Familie Kronenburg unter (die als erste in Holland versiegelt wurde), doch bald fand er eine geeignete Wohnung, so daß seine Frau nachkommen konnte; am 28. November 1863 traf sie in Amsterdam ein.
In Holland gab es in jener Zeit an verschiedenen Orten die christliche „Sendungsgemeinde zur Verbreitung der Wahrheit“ mit Sitz in Enkhuizen. Diese Gemeinschaft hat den Apostel mit Freuden in ihrer Mitte aufgenommen; ihre Mitglieder sind später alle apostolisch geworden. Aus diesem Kreis ging unter anderem der Apostel Jacob Kofman hervor. In einem zeitgenössischen Bericht jener Gemeinschaft heißt es:
„Ungefähr um diese Zeit (1864/1865) empfing die Gemeinde einen merkwürdigen Besuch. Durch ganz Holland reiste damals von Stadt zu Stadt ein Prediger, der die baldige Wiederkunft des Herrn Jesus ankündigte. Dieser Reisende mit Namen Friedrich Wilhelm Schwartz gab vor, ein Apostel des Herrn zu sein. Bald nach diesem Besuch weilte der Leiter unserer Gemeinde bei seinen Eltern in Amsterdam zu Besuch. Von diesen hörte er, daß dieser Herr Schwartz in dieser großen Stadt Anhänger gefunden habe sowie auch an einigen anderen Orten in Holland. Er hörte weiter, daß in der Gemeinde des Herrn Schwartz 'Zeichen und Wunder' geschehen seien. - Wenig später erlebte ein Abgeordneter jener Gemeinschaft in Amsterdam hautnah eine Weissagung und wurde dadurch von der Wahrhaftigkeit dieses Werkes überzeugt. Im Frühjahr 1869 konnten in Enkhuizen etwa 160 Seelen versiegelt werden.“
Der Apostel Schwartz lebte während dieser Zeit in großer Armut, denn er mußte neben seinen Angehörigen auch die Familien der drei Missionar-Evangelisten ernähren. Als er eines Tages wieder einmal nicht wußte, wie er für das tägliche Brot sorgen sollte, bekam er von einem Außenstehenden einen Brief, der eine 1.000-Gulden-Note enthielt, mit dem Hinweis, er könne das Geld behalten, wenn er öffentlich bekenne, kein Apostel zu sein. Er schickte das Geld mit den Worten zurück: „Vielen Dank, aber verlangen Sie von mir nicht, daß ich meinen Gott und Sender für eine Handvoll Brot verleugne.“
Im fahr 1867 wurde der spätere Apostel Menkhoff mit seiner Familie durch den Apostel Schwartz versiegelt.
Der erste Apostel für Indonesien, F. L. Anthing, wurde ebenfalls durch den Apostel Schwartz mit dem Heiligen Geist erfüllt. Am 19. Oktober 1879 erfolgte dessen Ordination zu dem hohen Amt eines Botschafters an Christi Statt. Indonesien - damals noch Niederländisch-Indien - war Kolonialbesitz der Niederlande, und so war es verständlich, daß die Impulse zur Verbreitung der Apostellehre in diesem Gebiet von den Niederlanden ausgingen.
Arn 17. Februar 1893 verstarb der Bruder des Apostels Schwartz, Eduard Schwarz. Dieser war Mitglied der katholisch-apostolischen Kirche geblieben und wirkte dort zuletzt als Engel, apostolischer Hirte und Archidiakon.
Es gefiel dem Allmächtigen, seinen treuen Knecht und Apostel Friedrich Wilhelm Schwartz am 6. Dezember 1895 zu sich zu nehmen. Sein Name ist aus der Entwicklungsgeschichte des neuapostolischen Werkes nicht fortzudenken, und er selbst hat sich durch seine Aufopferung das schönste Denkmal gesetzt. Als erster hatte er erkannt, wie notwendig die engste Verbindung unter allen Aposteln ist. In seinen letzten Lebensjahren arbeitete er insbesondere darauf hin, das Nebeneinanderwirken in den verschiedenen Stämmen (Bezirken) abzustellen. In einem Rundschreiben an alle wirkenden Apostel regte er an, diesem Zustand ein Ende zu machen.
Ein tiefer Einblick in geistige Dinge war ihm gegeben. Zwei Schriften von ihm zeugen in besonderer Weise davon: „Apostel oder nicht“ und „Das Buch für unsere Zeit“.
Noch eine Anmerkung über die Schreibweise des Namens dieses Apostels: Das Taufregister der evangelischen Kirchengemeinde Sobbowitz, Kreis Dirschau, weist folgende Eintragung aus: „Friedrich Wilhelm Schwartz, Geburtstag 11. April 1815, Geburtsort Gardschau“ Der von den gleichen Eltern stammend Bruder Eduard wurde mit dem Zunamen „Schwarz“ im Taufregister eingetragen.
Im Jahr 1844 heiratete der spätere Apostel. Zu diesem Zeitpunkt schrieb er selbst noch seinen Namen mit tz. Nachdem F. W. Schwartz mit dem apostolischen Werk (der alten Ordnung) bekannt geworden war und dort seit 1848 als Amtsträger (Diakon?) diente, tritt er unter der Schreibweise „Schwarz“ hervor. Unter diesem Namen übernahm er auch die Gemeinde Hamburg. Während des Aufenthaltes in den Niederlanden erscheint wieder die ursprüngliche Schreibweise „Schwartz“.
Es gibt Bücher und Schriften von ihm, die die Schreibweise des Verfassers nicht einheitlich wiedergeben. Es hat den Anschein, als hätte der Apostel seinen Namen „Schwartz“ geschrieben, wenn er sich an die holländischen Geschwister wandte oder ein Werk in Niederländisch verfaßte; schrieb er aber in Deutsch oder richtete sich an deutsche Leser, so erschien er unter dem Namen „Schwarz“. Als Beispiel für mehrere muß „Das Buch für unsere Zeit“ angesehen werden, das in beiden Sprachen herausgekommen ist und unterschiedliche Namen trägt.
Friedrich-Wilhelm Schwar(t)z
25. Mai 1863
Downloads
- Kirchenbucheintrag von Friedrich Wilhelm Schwar(t)z
- Zeitungsanzeige mit Information über die Versammlungen der "Apostolische Zending"
- Titelseite von "D Openbaring van Johannes, leesbaar vorr de Gemeente."
- Brief von Friedrich Wilhelm Schwar(t)z
- Mitteilung über den Tod von Apostel Friedrich Wilhelm Schwar(t)z
- Broschüre "Apostel Friedrich Wilhelm Schwartz 1815-1895"
- "Typisch neuapostolisch" - das Erbe von Apostel Schwarz (von "nac.today")
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