* Bezirksapostel von 1924 bis 1942
Lebensdaten
Amtstätigkeit
- 1900: Diakon durch Apostel Georg Gustav Adolf Ruff in New York
- 1901: Priester
- 1906: Bezirksältester
- 12. Oktober 1924: Bezirksapostel
Aus seinem Leben
Aufbau-Arbeit als Prediger und Seelsorger leisteten viele. Doch Apostel J. Erb legte in den USA auch das rechtliche Fundament für die Neuapostolische Kirche. Ein Mann, der im Leben und Glauben viel Auf und Ab erlebte.
Geboren wird J. Erb als Sohn deutschstämmiger Eltern in Wolhynien. Gerade mal sechs Monate ist er alt, als seine Mutter stirbt. Allein hat es der Vater angesichts der wirtschaftlichen Lage schwer, die Familie durchzubringen. Der zwölfjährige John verlässt das Elternhaus und schlägt sich als „Straßenkind“ durch.
Doch dann ist ihm das Schicksal gewogen: J. Erb findet ein Zuhause bei einem Offizier des 5. Don-Kosaken-Regiments und wächst dort als Pflegekind auf. Mit 18 Jahren tritt er als Soldat in den Dienst dieser Einheit. Sein erster Urlaub führt ihn in die Vereinigten Staaten, zum Besuch seiner Schwester in New York. Doch dort strandet er – mangels Geld für die Rückreise. Wieder muss er sich durchschlagen. Fünf Jahre lang – bis er eine Anstellung findet – ist Hunger sein täglicher Begleiter.
In dieser Zeit liest der junge Mann viel in der Bibel, die ihm sein Vater damals mit auf den Weg gegeben hat. Um die Jahrhundertwende kommt er in Kontakt mit der Neuapostolischen Kirche, die in den USA unter dem Namen „First General Apostolic Church“ (Erste Allgemeine Apostolische Kirche) in Chicago ihren Anfang genommen hat. Es ist eine kleine Gemeinde in New York, in der er die Gottesdienste besucht - meist gemeinsam mit älteren Damen. Im November 1899 kommt Apostel G. G. A. Ruff und versiegelt 32 Gläubige, darunter J. Erb, der zeitgleich ins Diakonenamt eingesetzt wird.
Doch die Verhältnisse sind nicht einfach: Wenige Jahre zuvor hat der in die USA entsandte Apostel H. F. Hoppe aus privaten Gründen sein Amt abgegeben. Und die Lage bessert sich auch nicht durch die Abordnung eines Evangelisten aus Deutschland, die teilweise auf Widerstände stößt. Das reicht soweit, dass sich die Gemeinde schließlich auflöst, die einfache Versammlungsstätte aufgegeben und das Inventar verkauft wird.
Damit gerät auch Diakon Erb in eine Glaubenskrise. Er hält aber an seinem Bekenntnis fest und steht in brieflichem Kontakt mit Stammapostel F. Krebs. Aufwärts geht es, als Evangelist F. E. Mierau in die Vereinigten Staaten entsandt wird, der im April 1901 zum Apostel berufen wird: die Geburtsstunde der Gebietskirche Nordamerika.
Als eifriger Arbeiter an der Seite von Apostel Mierau wird J. Erb zunächst zum Priester für die Gemeinde Brooklyn gesetzt, später zum Ältesten für den Bezirk Buffalo. Wenige Monate nach seiner Hochzeit mit Anna G. Mahnken aus Brooklyn im Juni 1906 erkrankt er schwer. Er kämpft um sein Leben, verliert eine Niere. Erst fünf Jahre später nach einer Kur in Deutschland ist er gesundheitlich wieder so weit hergestellt, dass er sich mit ganzer Hingabe dem Aufbau der Kirche widmen kann – mittlerweile im Bezirk Chicago.
Als der schwer erkrankte F. E. Mierau zur Ruhe gesetzt wird, übernimmt J. Erb 1924 seine Nachfolge als Bezirksapostel für Nordamerika. Unter seinem Wirken wächst die Kirche in den USA nicht nur von 28 Gemeinden bei seinem Amtsantritt auf 61 Gemeinden und elf Stationen bei seinem Tod. Apostel Erb treibt auch die staatliche Anerkennung der Neuapostolischen Kirche in den USA voran. Staatenweise geht die Registrierung voran, bis der Apostelbezirk im Jahre 1932 in den Vereinigten Staaten gesetzliche Körperschaftrechte erhält.
Am 22. Oktober 1942 – fünf Jahre nach dem Tod seiner schmerzlich vermissten Frau – stirbt Apostel Erb. Die Trauerfeier führt Bischof J. P. Fendt in Chicago mit dem Bibelwort aus dem zweiten Timotheus-Brief: „Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten.“ durch.
Bei Fragen kontaktieren Sie uns gerne unter redaktion@nak-geschichte.de.
Bezirksältester J. Erb, ca. 1908
12. Oktober 1924
Downloads
- Bericht über einen Gottesdienst, an dem Bezirksapostel J. Erb teilgenommen hat (Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus „Wächterstimme aus Zion" 23/1926. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
- Übersicht über die zwischen 1942 und 1949 heimgegangenen Apostel
- Ein Straßenkind verhilft der Kirche zum Recht (von "nac.today")
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